Na, eigentlich wollte ich mit meinem Posting keinen "Glaubenskrieg" entfachen, allerdings finde ich die Antworten in diesem Thread doch sehr sachlich und weitab von jeglichen "Bashing", "Flaming", etc.
Mir ging es doch einfach nur um eine simple Darstellung meiner Beweggründe bzw. Motivation zum "neuen" digitalen Umgang mit der Photographie.
Nun ist der Thread ziemlich lang geworden, so dass es schwierig ist, noch einigermaßen den Überblick zu behalten.
Hier mal eine Zusammenstellung der Punkte bzw. der Argumente, die mir besonders aufgefallen sind.
- Unzulässiger Vergleich
Der berühmte "Äpfel/Birnen-Vergleichs" Vorwurf ist meines Erachtens nicht ganz angebracht. Ich habe hier zwei Dinge verglichen, die 1. zusammengehören weil sie das gleiche Thema behandeln und 2. natürlich von mir verglichen werden können weil ich sie ausführe bzw. ausgeführt habe.
- Handling
Durch die Zustimmung von Leuten die nicht nur analog photographiert sondern auch analog entwickelt haben, merke ich, dass meine Beschreibung des Workflows, mehr oder weniger, wohl auch von vielen anderen so gesehen werden.
- Workflow
Es wurde gesagt, dass ich "so viel Wert" bzw. "zu großen Wert" auf den Workflow gelegt habe.
Sorry, aber da ich noch analog fotografiert habe und es nun digital mache, darf und muss ich doch gerade bei "dem" entscheidenden Vorteil der digitalen Photographie, die für ich wesentlichen Unterschiede herausheben !
- "Zu technisch betrachtet"
Auch der Vorwurf, dass ich an das Thema "Photographie" zu "technisch" herangehe, ist etwas sonderbar : ich habe doch in diesem Thread gar nicht behauptet, das die digitale Photographie "besser" ist, dass die "künsterlisch wertvoller" ist, oder ähnliches. Ich habe, im 1. Posting, schlicht und einfach nur den Unterschied zwischen beiden Techniken betrachtet !
Aus den Antworten habe ich teilweise viele interessante Infos ziehen können, und das ist schließlich auch der "Sinn" so eines Forums, oder ?
Interessant hierbei, dass die analogen Photographie, mit ihren ganzen wässrigen und chemischen Aspekten, anscheinend einen gewissen Reiz des "Mysteriösen", des "Geheimnisvollen" besitzt. Ich habe festgestellt, dass einige Leute, die bisher keine Erfahrung in der analogen Photographie hatten, sich nun überlegen, ob sie dort einsteigen sollten.
Dazu muss man aber dann auch konsequenterweise bereit sein, die analoge Entwicklung der Negative und der Positivbilder durchzuführen...
Oder ist die Analoge Photographie, die "Alchemie" des digitalen Zeitalters ?
Ein Alleinstellungsmerkmal ?
Sicher, es hat natürlich seinen Reiz etwas zu tun, das sich vom Massenmarkt abhebt, zu den "Eingeweihten" zu gehören oder z.B. zumindest behaupten zu können, den chemischen Prozess des "Pushens" eines ILFORD Delta 400 prof. zu beherrschen indem man ihn auf 3200 ASA hochbringt
Jedoch kommt es mir nicht auf Exklusivität an, dazu bin ich wohl zu pragmatisch, mir kommt es wohl eher darauf an, mit vorhandenen Mittel das möglichst Beste aus der mir zur Verfügung stehenden Technik herauszuziehen.
Aber ich werde wohl doch bald meinen Vergrößerer, einen Kaiser VP 6000 mit Mittelformatbühne zu mir holen um einmal einen direkten Vergleich zu machen ... (meine Rodenstock Rogonar -S und Rodagon habe ich schon hier. Trotzdem : einen guten Negativscanner der auch bezahlbar ist, suche ich immer noch)
Die Behauptung, dass ich irgendwelche Aussagen zu einem, wie auch immer gearteten angeblichen "Qualitätsunterschied" gemacht hätte, ist natürlich Humbug. Die digitale Photographie ist natürlich nicht deswegen "besser" weil sie neuer ist, wer dies denkt, denkt anscheinend nicht.
Dürer oder van Gogh sind schliesslich nicht "schlechter" als heutige, teilweise haarsträubende "Kunst", nur weil diese jünger ist !
Dieter Hallervorden oder die heutigen meisten Clowns im Fernsehen sind doch nicht besser als z.B. Shakespeare, nur weil der heutige Schei** auf Film und Tonspuren überflüssigerweise festgehalten wurde !
Natürlich ist die analoge Herangehensweise eine ganz andere als die digitale, das ist wohl selbstverständlich, und wie weit sich das auf die Qualität der Bilder auswirkt ist, wie auch hier im Forum geschrieben, mehr als fraglich, ein schlechter Fotograf wird deswegen keine besseren Bilder machen, nur weil er es analog macht.
Ganz klar kommt es auf die "Sichtweise" dieser Welt an, und wie man die Welt sieht, aber um dieses Fass aufzumachen müssten wir uns mit Kant, Schopenhauer etc. beschäftigen. Das könnte man zwar mal versuchen, gehört aber nicht richtig in dieses Thema sondern wäre der Stoff für ein ganz eigenes Forum. (Obwohl ich es nie verkehrt finde, die eigene Sichtweise zu untersuchen, vielleicht sollte wir einen Thread ausmachen und mit Kants "Kritik der Urteilskraft" anfangen ?

)
mfg