WERBUNG

Vergleich Analog <-> Digital

Auch das Technische ist bei einer Landschafts- oder Architekturfotografie, die mit Mittelformat gemacht ist, keinesfalls auch nur ein bißchen schlechter als bei einer Digitalaufnahme aus einer KB-Kamera. Zumindest nicht wenn ein analoger Fachabzug neben einer großen Digitalausbelichtung an der Wand hängt.


mmhmmmm.... so so.
Aber auch schon mal garnicht besser!
Und das ist der Knackpunkt... das MF-Geraffel ist doch sicherlich schwieriger zu handeln und weniger spontan einsetzbar, als das KB-Pendant, gell?? :rolleyes:


Wenn man natürlich das MF analog mit einem Flachbettscanner einscannt und dann durch Photoshop nudelt, darf man sich nicht wundern, wenn eine 1Ds2 Aufnahme evtl. hinterher dann doch besser ausschaut.


Genau... und wir kaufen uns gleich alle einen Trommelscanner, der den Wert eines Digibacks übersteigt, oder was?? :p
Lass mal stecken... schlussendlich fährt man doch teurer, bei schlechterer Qualität (oder möchtest Du jetzt noch behaupten, daß der Highend-MF-Scan gleichwertig oder gar besser ist, als eine MF-Digiback-Aufnahme?).

Es ist natürlich beneidenswert, wenn sich heutzutage noch jemand rein analog über Wasser halten kann. Ich behaupte aber mal, daß das eher die Minderheit ist, die ganz sicher vom Aussterben bedroht ist...

Gruß,
Daniel
 
mmhmmmm.... so so.
Aber auch schon mal garnicht besser!
Und das ist der Knackpunkt... das MF-Geraffel ist doch sicherlich schwieriger zu handeln und weniger spontan einsetzbar, als das KB-Pendant, gell?? :rolleyes:

Hast Du schonmal ne 6x6 in der Hand gehabt? Wenn Du mit 1-2 Objektiven auskommst (ja, das tun viele Reise- und Naturfotografen) sind die kein Gramm schwerer als eine 1D beispielsweise....

Genau... und wir kaufen uns gleich alle einen Trommelscanner, der den Wert eines Digibacks übersteigt, oder was?? :p
Lass mal stecken... schlussendlich fährt man doch teurer, bei schlechterer Qualität (oder möchtest Du jetzt noch behaupten, daß der Highend-MF-Scan gleichwertig oder gar besser ist, als eine MF-Digiback-Aufnahme?).

Auf die Idee, daß der Mann seinen Lebensunterhalt schlichtweg mit Dias oder SW-Negativen bestreitet und ihm vielleicht einfach grad egal ist, wie die Leute, die seine Bilder drucken oder veröffentlichen, sie weiterverarbeiten, könntest Du ja auch mal kommen :)

Und ein Fachabzug ist etwas, was man in einer Dunkelkammer anfertigt. :) Ich hab 2004 noch von einer befreundeten Modefotografin quadratmetergroße MF-Analogabzüge gesehen, und die Qualität war einfach perfekt. Da kommt eine 1Ds2 mit Mühen ran. Auch auf der Photokina habe ich Vergleichsaufnahmen 1Ds2 gegen MF analog gesehen, da waren die MF qualitativ besser und das wußten auch die Auftraggeber.

Wenn jemand seit Jahrzehnten einen guten bis perfekten analogen workflow hat, dann wäre es vielleicht sogar SCHWIERIGER für ihn, auf digital umzusteigen, als einfach so weiterzumachen wie bisher.

Es kommt immer drauf an WAS man macht.

Für Insektenmakros möchte ich keinen analogen KB-Film mehr anrühren, das ist klar und bei Auftrags-Eventfotografie und vielen anderen Bereichen sicher auch nicht. Aber das ist ja nicht ALLES was Fotografie ausmacht.

Gruß
Thomas
 
Hast Du schonmal ne 6x6 in der Hand gehabt? Wenn Du mit 1-2 Objektiven auskommst (ja, das tun viele Reise- und Naturfotografen) sind die kein Gramm schwerer als eine 1D beispielsweise....


Ich red nicht von "schwerer" oder "leichter", sondern vom Handling.
Ein alter 6x6-Schinken hat doch unter Umständen neben dem fehlenden Autofokus nicht mal einen Belichtungsmesser, gell?
Und auch neuere Ableger der Gattung verzeihen laut Deiner Aussage keine Fehler. Von daher ist KB (und das läßt sich auch in einschlägigen Lektüren nachlesen) eindeutig der bessere Allrounder...


Auf die Idee, daß der Mann seinen Lebensunterhalt schlichtweg mit Dias oder SW-Negativen bestreitet und ihm vielleicht einfach grad egal ist, wie die Leute, die seine Bilder drucken oder veröffentlichen, sie weiterverarbeiten, könntest Du ja auch mal kommen :)


Na, das wäre ja mal was ganz Neues!
Du denkst, daß es ihm egal, in welcher Qualität (und die resultiert aus der Art der Digitalisierung) seine Werke publiziert werden??
Nach allem bisherigen habe ich die "Zunft" als äußerst pingelig kennengelernt, wenn es um die Weiterverarbeitung und Ausgabe geht ;) (zumindest im analogen Bereich!)


Und ein Fachabzug ist etwas, was man in einer Dunkelkammer anfertigt. :) Ich hab 2004 noch von einer befreundeten Modefotografin quadratmetergroße MF-Analogabzüge gesehen, und die Qualität war einfach perfekt. Da kommt eine 1Ds2 mit Mühen ran. Auch auf der Photokina habe ich Vergleichsaufnahmen 1Ds2 gegen MF analog gesehen, da waren die MF qualitativ besser und das wußten auch die Auftraggeber.


Du fängst an, Äpfel mit Birnen zu vergleichen :lol:
Der Bericht in der Profi-Foto hat mir als 5D-User zwar geschmeichelt, aber dennoch halte ich ihn für etwas schlampig durchgeführt.
Es wäre ein Armutszeugnis, wenn analoges MF nicht wenigstens einen Hauch besser wäre als digitales KB (bei entsprechender Digitalisierung, versteht sich!)!
Überlegt doch mal: vor 3 oder 4 Jahren hatte der analoge KB-Film noch 22 Megapixel und die 1,6er-Crop-Chips mit 6 MP wurden verteufelt, wenngleich ich nur Dreck aus dem analogen Lager sehen konnte :ugly:
Heute geht man ja mit der Megapixel-Umrechnung des analogen KB's schon runter... obwohl... Filmkorn kann man ja theoretisch auch mit 1000 Megapixeln und mehr einscannen... :evil:


Wenn jemand seit Jahrzehnten einen guten bis perfekten analogen workflow hat, dann wäre es vielleicht sogar SCHWIERIGER für ihn, auf digital umzusteigen, als einfach so weiterzumachen wie bisher.


... und jetzt nähern wir uns dem eigentlichen Grund vieler Verweigerer!
Das Nichtskönnen auf dem Gebiet ist doch das Problem.
Wenn ich eine Technik beherrsche, die mittelmäßige Ergebnisse liefert, produziere ich natürlich immer noch besser, als mit Equipment, das zwar bessers zu leisten vermag, ich aber keinen blassen Dunst davon habe.


Es kommt immer drauf an WAS man macht.

Für Insektenmakros möchte ich keinen analogen KB-Film mehr anrühren, das ist klar und bei Auftrags-Eventfotografie und vielen anderen Bereichen sicher auch nicht. Aber das ist ja nicht ALLES was Fotografie ausmacht.


:D das hört sich gut an... Makros, Event-Fotografie und viele andere Gebiete.
Wieviel macht das prozentual aus? 50% ... 60% ... 70%
Womit wir wieder beim Thema wären: Analog ist mittlerweile ein Nischenprodukt und wird immer mehr dazu verkommen... das kannst Du nicht aufhalten, das kann ich nicht und auch kein anderer.

Ich habe doch auch noch eine XD7 und ein paar "gute Canomatics" hier rumfliegen. Und ja: ab und an macht es mal wieder Spaß, damit herumzuspielen, einen Film durchzuballern etc.
Aber ernsthaft damit zu produzieren?? Das wäre nix für mich ;)


Gruß,
Daniel
 
Niemand hat was dagegen, analog als Nischenprodukt zu bezeichnen. Das ist es ja auch. Aber die Nischen sind da und sind ja darum nicht wertlos und sinnlos, nur weil es "Nischen" sind.

Aber von Canomatic und einer KB-Minolta auf 6x6 schließen, ist in etwa so sinnvoll wie auf Malle Urlaub machen und dann zu erklären, welche Kamera wohl für einen alterfahrenen Reisefotografen die beste sei :D

Wenn der Mann gute Reisefotos machen KANN, reicht das wohl als Qualifikation aus :D

Und das Handling und die Möglichkeiten einer 6x6 oder Großformatkamera sind manchen Leuten bei manchen Arten der Fotografie eindeutig lieber als das einer KB-DSLR.
 
:lol: mag sein... ich glaube trotzdem, daß der Gutste mit Digital nicht klarkommt, und sich deshalb keinen Stress machen will (obwohl er vielleicht seine Ergebnisse verbessern könnte).

So, ich geh jetzt inne Heia.... Guts Nächtle ;)


PS:
s207.gif
Canomatic rocks!
m120.gif



Gruß,
Daniel
 
Und das Handling und die Möglichkeiten einer 6x6 oder Großformatkamera sind manchen Leuten bei manchen Arten der Fotografie eindeutig lieber als das einer KB-DSLR.

Also eine Fachkamera ist eine andere Welt, die sollte man aus diesem Verlgleich einfach mal rauslassen.

Eine 6x6 ist toll, auch wenn die Ergebnisse heutzutage praktisch zu 100% digitalisiert und so weiterverarbeitet werden... wo da der analogen Vorteil liegt, das würde ich gerne mal sehen.

Wenn man mal handabgezogene 6x7 SW Bilder gesehen hat, dann kennt man den besonderen Schmelz und die schlichte Natürlichkeit, die einem solchen Bild bei extremer Auflösung (auch auf dem Papier) innewohnt. Zum Glück habe ich einen Kollegen, der SW Fanatiker ist und mir hin und an zeigt was alles möglich ist.

Allerdings ist so eine Arbeitsweise im einigermassen professionellen Umfeld nicht mehr möglich...Wer glaubt ein Grossdruck für die Werbung etc würde noch analog vergrässert und angefertigt, der irrt.



Man hat also die Wahl zwischen Digital und Analog/Digital ....da ein Scan die Bilder nicht direkt verbessert, denke ich dass hier digital besser ist....Alle Vorteile des analogen Formats fallen ja beim Scan weg.


Abzüge im Heimlabor haben eine Daseinsberechtigung, aber sobald man diese im Fachlabor machen lassen muss zahlt man sich tot...also gilt: wenn man es richtig haben will, dann muss man es selber machen.
 
Also eine Fachkamera ist eine andere Welt, die sollte man aus diesem Verlgleich einfach mal rauslassen.

Eine 6x6 ist toll, auch wenn die Ergebnisse heutzutage praktisch zu 100% digitalisiert und so weiterverarbeitet werden... wo da der analogen Vorteil liegt, das würde ich gerne mal sehen.

Wenn man mal handabgezogene 6x7 SW Bilder gesehen hat, dann kennt man den besonderen Schmelz und die schlichte Natürlichkeit, die einem solchen Bild bei extremer Auflösung (auch auf dem Papier) innewohnt. Zum Glück habe ich einen Kollegen, der SW Fanatiker ist und mir hin und an zeigt was alles möglich ist.

Allerdings ist so eine Arbeitsweise im einigermassen professionellen Umfeld nicht mehr möglich...Wer glaubt ein Grossdruck für die Werbung etc würde noch analog vergrässert und angefertigt, der irrt.

Man hat also die Wahl zwischen Digital und Analog/Digital ....da ein Scan die Bilder nicht direkt verbessert, denke ich dass hier digital besser ist....Alle Vorteile des analogen Formats fallen ja beim Scan weg.

Abzüge im Heimlabor haben eine Daseinsberechtigung, aber sobald man diese im Fachlabor machen lassen muss zahlt man sich tot...also gilt: wenn man es richtig haben will, dann muss man es selber machen.

Klar, genau so ist das auch alles.

Nur wenn hier jemand das Beispiel bringt mit diesem koreanischen Fotografen, der wird ja vermutlich schon wissen, wie er das macht und falls er davon lebt, hat er offenbar auch dann die Abnehmer für seine Bilder, die sich in gebührender Weise um die möglichst hochwertige Nachbearbeitung kümmern.

Wenn man mal nicht unbedingt 10.000 Auslösungen in 5 Monaten braucht, sondern vielleicht - je nach Arbeitsweise, und Anzahl der benötigten Aufnahmen - mit 200 oder auch 500 Aufnahmen in dem Zeitraum auskommt, dann sehe ich bei MF analog einfach einen unendlichen Kostenvorteil gegenüber wirklich vergleichbarer digitaler Qualität. Die 1Ds2 kostet €4000+ und Objektive dazu, die wirklich 16 MP bringen, sind auch nicht ganz günstig.

Und die Kosten für einen analogen Fachabzug sind u.U. dann wirklich nicht mehr entscheidend, zumal angenommen jemand will sein Zeug in einer Ausstellung präsentieren, dann muß er ja auch die großen Digitalabzüge anfertigen lassen.

Die MF analog soll ja nicht von mir als allumfassender Ersatz für DSLR-Technik propagiert werden, nur ich seh da im Moment noch diverse "Nischen" wo es fernab von jeder Nostalgie Sinn macht.

Und Großformat, welches in einem thread "Vergleich Analog <-> Digital" sicher auch zumindest mal erwähnt werden darf, wird wohl auch noch eine ganze Weile analog gemacht werden, weil es digital einfacH ZU teuer ist und ein weiterer Vorteil des GF ja nicht nur ausschließlich in der NOCH höheren Auflösung liegt, sondern in den Möglichkeiten mit shift und tilt usw. usf. zu arbeiten und zwar in einem Rahmen, der deutlich über die entsprechenden Objektive an KB oder MF hinausgeht.

Insgesamt könnte man aus dem allen den Schluß ziehen, je kleiner die Aufnahmeformate, und je "schneller" die Fotografie, desto deutlicher der Vorteil der Digitaltechnik, und je größer die Formate, desto eher hat analog weiterhin auch so seine Vorzüge. Ob nun in den Kosten oder in der Qualität oder wie auch immer.

Wenn einem Landschaftsfotograf, der nicht tausende von Bildern macht, und der genug Erfahrung hat und Verlaufsfilter oder Centerfilter und und... um damit hochwertigste Dias oder SW Aufnahmen nach Hause zu bringen, nunmal ein MF analog die gleiche Qualität wie DSLR bringt, dann muß ja die berechtigte Frage genau umgekehrt lauten: warum sollte man jetzt so einem Mann weismachen wollen, daß er alles auf einmal für Tausende von Euros auf digital umstellen soll, nur um wieder die GLEICHE Qualität zu erzielen.

Bei KB analog wird es sicher schon "enger" bzw. die Nischen wo sich analog gegenüber digital wirklich "lohnen" kann, deutlich kleiner; zumal wenn selbst Leute, die gerne mit manuellen Kameras arbeiten, hoffentlich bald auch eine funktionierende Variante der Leica M8 kaufen können :evil: ..... aber selbst da würde ich mich mal hüten, jedem Menschen der noch analog fotografiert, ohne mich genau mit seiner Arbeit auseinanderzusetzen, pauschal zu unterstellen, er wär ein Nostalgiker oder hätte von dem tollen neuen Digital keine Ahnung.

Gruß
Thomas
 
Also sind wir damit einer Meinung, dass analoges Fotografieren immer mehr zur Nische wird?

Ja. Wobei das bei großen MF-Formaten (6x9, 6x12 und 6x17 usw.) und eben GF vielleicht noch eine ganze Weile dauern wird, bis auch dort digital überhaupt soweit bezahlbar ist, daß analog auch da zur "Nische" wird. Diese Formate sind halt auch jetzt schon Nischenformate.

Aber hiermit bin ich nicht einer Meinung und nur darum hab ich mich ja auch hier eingeklinkt:

Sofern das Thema Bildinhalt stimmig ist, wirst jedoch stets bessere technische Ergebnisse haben als er... das ist Fakt und läßt sich auch nicht weglächeln.

Mit "er" war hier der analoge MF-Fotograf gemeint und in Wahrheit bringt eben nunmal eine analoge MF-Kamera auch heute noch einfach mehr oder zumindest gleichgute technisch Bildqualität als jede auf KB basierende DSLR. Die Referenzklasse sind für mich dabei 5D und 1Ds2, was besseres im KB-Bereich ist ja noch nicht zu haben. Und bereits die sind ja nun, entsprechend gute Objektive eingerechnet, bei den heutigen Gebrauchtpreisen für MF schon recht deutlich teurer.

Die 39 MP-Digibacks wiederum sind z.Zt. immer noch so teuer, daß hier auch rein aus Kostengründen eine analoge MF-Kamera dann immer noch sehr viel Sinn machen kann. Daher kann man die, um ein "analog ist tot" zu postulieren, noch nicht wirklich als Argument anbringen. Die Anwendungen, wo sich eine H3D heute schon wirklich rechnet, dürften abseits der Mode- und Werbefotografie doch wirklich seeeehr begrenzt sein.
 
Ja. Wobei das bei großen MF-Formaten (6x9, 6x12 und 6x17 usw.) und eben GF vielleicht noch eine ganze Weile dauern wird, bis auch dort digital überhaupt soweit bezahlbar ist, daß analog auch da zur "Nische" wird. Diese Formate sind halt auch jetzt schon Nischenformate.

Aber hiermit bin ich nicht einer Meinung und nur darum hab ich mich ja auch hier eingeklinkt:

Mit "er" war hier der analoge MF-Fotograf gemeint und in Wahrheit bringt eben nunmal eine analoge MF-Kamera auch heute noch einfach mehr oder zumindest gleichgute technisch Bildqualität als jede auf KB basierende DSLR. Die Referenzklasse sind für mich dabei 5D und 1Ds2, was besseres im KB-Bereich ist ja noch nicht zu haben. Und bereits die sind ja nun, entsprechend gute Objektive eingerechnet, bei den heutigen Gebrauchtpreisen für MF schon recht deutlich teurer.

Die 39 MP-Digibacks wiederum sind z.Zt. immer noch so teuer, daß hier auch rein aus Kostengründen eine analoge MF-Kamera dann immer noch sehr viel Sinn machen kann. Daher kann man die, um ein "analog ist tot" zu postulieren, noch nicht wirklich als Argument anbringen. Die Anwendungen, wo sich eine H3D heute schon wirklich rechnet, dürften abseits der Mode- und Werbefotografie doch wirklich seeeehr begrenzt sein.

Würde ich weitgehend so zustimmen.
Uns ist zur Weiterverarbeitung bis zum Verkaufs-Endprodukt (Bilddateien in A4/360ppi, bzw. A3/300ppi) ein gutes MF-Dia noch allemal lieber, als eine mitelmäßige DSLR-Datei, vor allem, wenn der Fotograf kein echter Digital-Profi ist (kaputtbearbeitete Bilddaten). Auch sehr gute KB-Dias können wir nach wie vor gut gebrauchen, auch wenn der Anteil an Digitalaufnahmen (ab ca. 12 MP) bei unseren Fotoankäufen immer größer wird (derzeit viellecht 60%).

Andreas
 
Ok, Deine Fotos sind natürlich nicht schlecht.

Allerdings denke ich, dass die Digitalfotografie extra dafür erfunden wurde, um uns Menschen vor dem Tod durch Langeweile beim 3-stündigen familiären Urlaubsfoto-Diaabend zu retten. :o
Diese Zeiten gehören gottseidank der Vergangenheit an und das ist doch wohl eine der wenigen Beweise dafür, dass technische Entwicklungen manchmal auch eine erleichterung für uns Menschen bringen. :)

mfg

Es geht schlimmer: 3 Stunden zu viert um ein Laptop sitzen und sich alle, aber auch wirklich alle Fotos aus dem letzten Urlaub von Bekannten ansehen müssen. ("Oh wie schön, der fünfzigste Kaktus!") Ich hab schon immer Panik vor der Antwort auf die Frage "Na, wie viele Fotos habt ihr im Urlaub gemacht?" Meistens bekommt man für einen dreiwöchigen Urlaub eine vierstellige Zahl um die Ohren gehauen. Schlimm wird´s, wenn man nachfragt, wieviele davon denn was geworden seien und man die Antwort bekommt "Na alle!"
Bitte jetzt nicht falsch verstehen, ich fotografiere selber digital, und auch ich kann in einer Woche in London 600 Fotos machen (die Sofort-Löschungen nicht mitgerechnet!). Ich weiß aber auch, das davon im besten Fall 300 zu gebrauchen sind und vielleicht 100 vorzeigbar.
Wer früher schon mit endlosen Diaabenden genervt hat, hat mit der Digitalfotografie nur ein Werkzeug an die Hand bekommen, um effektiver zu nerven!

Gruß, puh.
 
Halloerstmal
ich werfe mal zwischen zwei Tassen Kaffee und einen Wurstbrot einen neuen Aspekt in die Runde. Der mag zwar für Amateure in der Regel unwichtig sein, für Profis aber, die Bildmaterial an Kunden zu deren Weiterverwertung liefern, lebenswichtig.
Auftrag
Kunde möchte gerne Werkzeuge fotografiert haben, die auf hellem (beige-grau) Untergrund liegen und ein bischen peppig beleuchtet sind.
Für Katalog und Werbung = sicherheitshalber in MF6x6, Diafilm

Analog
10 Motive werden mit leichten Abwandlungen im Licht (da abhängig von der Größe der Teile) auf Aufnahmetisch fotografiert.
per 3-4er Dia-Belichtungsreihen, je 3-5 Einstellungen pro Motiv.
macht 120 Belichtungen=10 Filme.
Zeitaufwand Foto ca. 6 Std.
Fotograf sucht nach der Entwicklung die techn. Besten raus, die bekommt der Kunde zur Auswahl = ca. 40 Dias.
20 Dias behält der Kunde, der Rest geht zurück an den Fotografen.
Kunde weiß, diese Dias sind Unikate, er muß sie hüten, wie seinen Augapfel, sonst hat er kein Bild mehr!!!
Damit ist der Job für den Fotografen getan und es erfolgt Rechnungstellung.
Zeitaufwand Nacharbeit incl. Fahrt zum Labor/Kurier ca. 4 Std.

Will der Kunde mit dem Dia ein Plakat oder einen Katalog produzieren, geht das Orginaldia an den Lithografen, der die Druckvorlage erstellt. Und wieder retour an den Kunden.

Digital
10 Motive werden wieder mit 3-5 Lichtvarianten und 2-3 Belichtungsvarianten als RAW/NEF Rohdaten fotografiert = ca. 80-100 Belichtungen.
Datenmenge ca. 1,5-2 GB.
Zeitaufwand Foto ca. 6Std.
Da Kunde mit Rohdaten nix anfangen kann, wandelt der Fotograf diese in JPGs um, zur Voransicht und Bildauswahl durch den Kunden. Vorher Selektion durch den Fotografen und Helligkeitsanpassung. Der Kunde erhält 40 JPGs zur Auswahl. Datenmenge ca. 80-100MB.
Zeitaufwand Datenvorbereitung für Auswahl 2-3 Std.
Kunde wählt 20 Motive aus. Fotograf macht die endgültige Konvertierung, inkl. Bildoptimierung, kleinere Retouche etc.
Daten werden mit als TIFFs und JPGs zur Vorschau auf DVD gebrannt.
Datenmenge Abgabe: 1-1,5GB
Zeitaufwand Datenoptimierung 3-5 Std.

Will der Kunde mit der ein Plakat oder einen Katalog produzieren, geht die Bilddatei an den Lithografen/Grafiker/Druckerei, die Druckvorlage wird erstellt.

Nach Andruck des Plakats/Katalogs beschwert sich der Kunde beim Fotografen über die bescheidene Qualität der Fotos.
Nachforschungen ergeben:
Bildauswahl wurde unter Zeitdruck, auf den letzten Drücker vorgenommen.
Der Kunde hat die Auswahl der Bilder mit Hilfe der JPGs auf der DVD vorgenommen die er, damit es auf seinem etwas alten Rechner schneller geht, vorher auf ein lokales Laufwerk kopiert hat.
Die ausgewählten Dateien hat er dann separat in einem Ordner gesammelt, den er anschließend auf eine CD gebrannt hat, die er zur Druckerei geschickt hat.
Der Grafiker hat von den Vorab-JPGs als Platzhalter gearbeitet.

Weder Kunde!!! noch Grafiker, noch Drucker haben die Orginalen TIFFs mit 50MB Dateiformat je gesehen.
Fotograf ist erstmal schuld an der Qualität - da er die Bildkompetenz hatte und die Bildverantwortung !!
Analog konnte der Kunde am eigentlich nutzbaren Bildergebniss nichts verändern, es sei denn, er hat das Dia beschädigt.
Der Digitalfotograf muß sich verstärkt Gedanken über Datenarchivierung machen, da immer wieder bei Kunden Bilddaten oder DVDs verschwinden.
Das alles kostet Zeit, Geld, Nerven etc.

Digital muß eigentlich teurer sein, als Analog
Sinnvoll mit Größenordnung +30-50%, wenn man alle Folgekosten berücksichtigt.

Gruß Ralf
 
Jemand der Vorschaujpgs zur Verarbeitung schickt und ein Drucker, der das auch noch macht, die sind auch fähig mit einem Edding in ein 6x6 Originaldia zu schmieren oder ihre Fingerabdrücke darauf zu verewigen....

Kundendummheit ist kein Argument...denn damit kann man immer alles ruinieren.
 
Halloerstmal
Müssen wir hier in einer Diskussion noch erst definieren, was ein Argument ist und was nicht?!

Es geschieht einfach und als Fotograf muß ich darauf reagieren.
Es geht mir einfach darum, daß im DSLR-Zeitalter Dinge passieren, die scheinbar erstmal immer der Fotograf schuld ist.
Der Vorteil der digitalen Fotografie, daß man mehr Einfluß auf die produktionstechnischen Abläufe hat, ist im Gegenschluß aber auch eine Pflicht, die einem als mit Bildkompetenz behafteten Fotoproduzenten aufgedrückt wird.

Hatte der Kunde das analoge Dia geschrottet, wußte er wer´s schuld war.
Hatte der Lithograf mit Edding rumgekleckst, wußte der Kunde ebenso wer schuld war.
Heute wird man alks Fotograf in produktionstechnische Abläufe involviert, in die man eigentlich nicht rein will. Wohlgemerkt, kostenneutral für den Kunden.
Es wird einfach mehr Rundumbetreuung von Seiten der Kunden erwartet. Bzw. der Kunde gibt Eigenkompetenz komplett ab - ohne sich darüber Gedanken zu machen.
Leitsatz: Foto schlecht = Fotograf anrufen!!
Früher: Dia perfekt, Druck schlecht = Druckerei/Grafiker anrufen.

Und wenn ich Äpfel mit Birnen vergleichen möchte, dann tue ich das. Lasse mich aber auch gerne drauf hinweisen, das Andere dies anders sehen - dadurch lebt Meinungsaustausch.
Man muß auch nicht immer Konsens erreichen.
Gruß Ralf
 
Jemand der Vorschaujpgs zur Verarbeitung schickt und ein Drucker, der das auch noch macht, die sind auch fähig mit einem Edding in ein 6x6 Originaldia zu schmieren oder ihre Fingerabdrücke darauf zu verewigen....

Kundendummheit ist kein Argument...denn damit kann man immer alles ruinieren.

Aus eigener leidvoller Erfahrung: doch, das ist ein Argument. Wer mal eine komplette Zeitschriftenauflage einstampfen musste, weil Litho und Druckerei nicht miteinander geredet haben und einfach das falsche Profil verwendet wurde, der weiß, wovon wir hier reden.
 
Aus eigener leidvoller Erfahrung: doch, das ist ein Argument. Wer mal eine komplette Zeitschriftenauflage einstampfen musste, weil Litho und Druckerei nicht miteinander geredet haben und einfach das falsche Profil verwendet wurde, der weiß, wovon wir hier reden.
Hat niemand von euch einen Proof gesehen? Wie kann so etwas sonst passieren?

Gruss Carsten
 
Jemand der Vorschaujpgs zur Verarbeitung schickt und ein Drucker, der das auch noch macht, die sind auch fähig mit einem Edding in ein 6x6 Originaldia zu schmieren oder ihre Fingerabdrücke darauf zu verewigen....

Kundendummheit ist kein Argument...denn damit kann man immer alles ruinieren.


Moment.
So einfach kann man das anschauliche und realistische Beispiel von "rarau" nicht einfach wegwischen!
In der Praxis sieht das tatsächlich regelmäßig so aus.
Dem Drucker kann man auch nicht viel anlasten, der druckt mit den Sachen, wie er sie bekommen hat. Es ist auch nicht unbedingt seine Aufgabe, das nachzukontrollieren, was er an Daten vom Kunden oder vom Grafiker oder Druckvorstufe bekommt.
Bei dem Beispiel könnte man auch noch hinzufügen, dass der Werkzeughersteller seine Werkzeuge sicher in möglichst genau den Farben dargestellt haben will, wie sie im Original aussehen. Wenn da vorher vom Fotografen keine entsprechenden Referenz-Proofs mit den Bilddaten mitgeliefert werden, kann weder der Kunde anhand von Bildschirmansichten beurteilen, ob das im Drcuk dann richtig aussehen wird, noch weiß die Druckvorstufe oder der Drucker, wie die Farben tatsächlich sein sollen. Auch ene RAW-Datei allein wäre da keine verlässliche Referenz!
Das Dia dagegen kann als Referenz gelten, wenn der Fotograf es als farbrichtig so abgegeben hat.
Heute ist es in der Praxis jedenfalls sehr oft so, dass die ganze Aufarbeitung und Korrigiererei bei Digitalaufnahmen zeitaufwändiger und damit teurer wird, als bei Dia-Scans.

Andreas
 
Aus eigener leidvoller Erfahrung: doch, das ist ein Argument. Wer mal eine komplette Zeitschriftenauflage einstampfen musste, weil Litho und Druckerei nicht miteinander geredet haben und einfach das falsche Profil verwendet wurde, der weiß, wovon wir hier reden.

Ich kriege auch fast jeden Tag bei uns in der Arbeit am Rande mit (zum Glück ist es nicht direkt mein Aufgabengebiet), welche Probleme es oft bei den Digitalaufnahmen mit den meist notwenigen Korrekturen und Proofen und wieder korrigieren, etc. gibt.
Unterschiedliche Fotografen liefern unterschiedlich "vorbehandelte" Daten, verschiedenen Kameramodelle/hersteller liefern verschiedene Datenqualitäten, die verschiedenen Lithofirmen verwenden verschiedene Programme, die unterschiedliche Ergebnisse liefern, etc, etc.
Und nur wenige Fotografen liefern gleich Daten ab, die man ohne große Korrekturen verwenden kann.
Vor ein paar Jahren dachte man noch etwas naiv, dass die Lithokosten sich durch die vermehrten Digitalaufnahmen durch Wegfall der Scankosten bei Dias reduzieren würden - bis jetzt hat man aber im Gegenteil oft höhere Lithokosten.

Andreas
 
Vor ein paar Jahren dachte man noch etwas naiv, dass die Lithokosten sich durch die vermehrten Digitalaufnahmen durch Wegfall der Scankosten bei Dias reduzieren würden - bis jetzt hat man aber im Gegenteil oft höhere Lithokosten.

Ja. Allerdings sind die leidigen Fälle, in denen Dias in der Lithoanstalt verschwinden oder beschädigt werden deutlich weniger geworden... :D
 
WERBUNG
Zurück
Oben Unten