Da gilt es zu unterscheiden, in welcher Hinsicht was "schlecht" ist:
die 6D ist in Sachen Nachführ-AF und Tracking weit hinter der 5DIII, weil abseits des Mittelsensors die Kreuzsensoren fehlen. Bei schlechten Lichtverhältnissen ist der mittlere Sensor der 6D der 5D leicht überlegen, da lichtempfindlicher.
Tracking ja, aber beim AF-C??? Das Tracking ist ja meines Wissens bei der M1 auch nicht wirklich zu gebrauchen, man sollte also schon den mittleren Sensor der 6D zu einem Vergleich heranziehen und der IST bei wenig Licht (normale Hallenbeleuchtung) schneller und sicherer als der der 5D MKIII. Die hat aber natürlich noch ein paar Dinge mehr, die sie ungleich geeigneter für Sport macht.
Zum Test habe ich 2 Tage mit E-M1 und 6D Kinder auf dem Indoorspielplatz fotografiert. Objektive waren das Canon 85/1.8, sowie 45 und 75/1.8 an der E-M1. Das 12-40 ist nicht geeignet, meine persönliche Iso Schmerzgrenze liegt bei der E-M1 bei 1600, damit bekomme ich Indoor keine vernünftigen Zeiten hin. Das 75/1.8 ist aufgrund des engen Bildwinkels indoor auch nur sehr begrenzt einsetzbar.
Outdoor kann man mit dem AF ja eigentlich ganz gut leben, aber Indoor zeigen sich doch deutliche Unterschiede. Bei der 6D habe ich ca. 90% scharfe Bilder, bei der M1 maximal 50%. Ich denke das Licht ist hier nicht mehr ausreichend für die Phasenpixel um sicher zu arbeiten. Ich halte die Phasenpixel auf dem Sensor daher auch für eine Sackgasse (siehe Panasonic DFD), Oly muss halt damit arbeiten, um die FT Fraktion zu befriedigen.
Auch ist der Sucherblackout bei Serienbildern einfach nur nervig. Es ist wie alles natürlich Übungssache, aber gerade für jemanden, der nur gelegentlich Sport oder seine Kinder ablichtet ist es mit der 6D (setze any DSLR) erheblich einfacher zu ordentlichen Ergebnissen zu kommen. Auch mit der X-T1 war es besser, mit der FZ1000 ohnehin ein Kinderspiel.
Natürlich habe ich auch das Thema Größe und Gewicht betrachtet und natürlich ist die M1 leichter und kleiner, aber sie ist eben doch keine kleine Kamera. Man kann sie in keine Mantel- oder Hosentasche stecken, sondern muss sie wie die 6D am Gurt mitführen. Ich bin mit beiden Kameras (getrennt) jeweils einen halben Tag geklettert, geturnt, gesprungen und gerannt. Sicher ist die M1 komfortabler, aber weder musste ich nach der 6D zum Arzt, noch bin ich abends tot(er) ins Bett gefallen. Ich kann mir ehrlich gesagt auch keine Situation vorstellen, in der ich die 6D zuhause lassen und die M1 mitnehmen würde. Klar nimmt der Effekt zu, je mehr ich in den wirklichen Telebereich komme und ein diesbezüglich ausgebautes Kleinbildsystem wäre mir auch nichts.
Wenn es kompakt sein soll, nehme ich die RX100, ich habe nämlich wirklich so wenig Ahnung, dass ich in der Bildqualität (Auflösung, ISO) keine relevanten Unterschiede zu MFT sehe.
Aktuell kann aber noch keine Systemkamera meine 6D ersetzen. Wenn ich mir eine backen dürfte, dann wäre es eine FZ1000/GH4 (Bedienung, AF!) mit dem Sensor und den Objektiven von Fuji X und dem Sucher der X-T1. Mal schauen, ob Fuji dieses Jahr einen Sprung beim AF schafft.