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Mittelformat Über die Unbeliebtheit (?) von Mittelformatkameras

Typisches Rentner-Treffen im DSLR-Forum - während die Jugend mit Handys oder Instax fotografiert, leben die 70er mit 6x7 und anderen, vergessenen Formaten hier weiter...:p
Moin!

... und ich liebe es! (y) ;)

mfg hans
 
Nach meiner Beobachtung war in den ausgehenden 1980/90ern praktisch niemand mehr mit einer MF in freier Wildbahn unterwegs (außer vllt. jemand, der wie ich von der Chefin den Auftrag hatte, Motive für die Rückpro abzulichten). MF war zu >90% Equipment fürs Studio. Und da ging ohne guten Blitz-Beli und im Zweifelsfall ein bis zwei Polas nichts. Irgendwelcher TTL-Automatik-Firlefanz war für Studiobeleuchtung nach dem Stand der damaligen Technik völlig nutzlos.
Hochzeiten wurden teilweise noch von Berufsfotografen mit fetten Mamiyas gemacht (nicht nur in USA). Der OTTO-Katalog wohl auch.
 
Hat sich tatsächlich sehr von der Ausgangsfrage (nach digitalem MF) entfernt, aber ich hab eure Beiträge alle mit großem Interesse gelesen, danke dafür. Auch spannend weil ihr scheinbar alle beruflich unterwegs wart in dem Thema. Sicher auch spannend welche Brüche es dann mit dem Einzug der digitalen Sensoren gab und wie lange die Systeme analog/digital nebeneinander existierten bis digital die überhand gewann, aber das sprengt den Thread wohl wirklich..
 
Hat sich tatsächlich sehr von der Ausgangsfrage (nach digitalem MF) entfernt, aber
Moin!
Finde ich nicht.
Es sind hier sowohl »Pros«, als auch »Kontras« zu Wort gekommen.
Zu erwarten war, das einigen hier ein Smartphone, bzw. MFT reichen,
andere hingegen, so wie ich, würden auch Kameras nutzen mit Sensoren so groß wie Europaletten.

Wir Ostfriesen sagen immer: »Elk sie´n möge!« - Jeder so wie er es mag.

Ich hoffe sehr, dass diese »Auseinandersetzung« hier noch weitergeht!

mfg hans
 
Available Light (400er oder gar 1600er Film, 1,4 oder besser Objektiv), Sport (Motordrive, evtl. gar AF), Makro, Wildlife (lange Tüte) macht(e) man trotzdem eher mit KB als mit Mittelformat. Dazu eben die Schlepperei.
Ja, 400er Film wurde komischerweise überwiegend von KB Knipsern hergenommen, 1600er Film war Spezialzeug für extrem seltene Anwendungsfälle und von den wenigen, die solche wahnwitzigen ISOs verwendet haben, haben die allermeisten das in Schwarzweiss gemacht (oft mit gepushter Filmen und gar nicht mit als ISO 1600 verkauften solchen). Ehrlich gesagt kannte ich nur die 800er Filme, ich wüsste jetzt gar nicht, wer überhaupt 1600 ASA Farbfilme hergestellt hätte.

Später wurde dann das Großformat für mich interessant, weil die Kameras damals relativ preiswert waren und ich mir so dachte: "Kostnichma die Hälfte und kann mehr". Das hat sich später so bestätigt, interessanterweise auch
Jo, klar - es hat schon was am 150mm Weitwinkel die Blende auf f/128 zu machen zu können :D
 
Typisches Rentner-Treffen im DSLR-Forum - während die Jugend mit Handys oder Instax fotografiert, leben die 70er mit 6x7 und anderen, vergessenen Formaten hier weiter...:p

Stimmt so halt nicht, bei den Jungen ist Analogfotografie wieder sehr angesagt und auch Mittelformat ist für die Fortgeschrittenen ein Thema. Sonst hätten die Preise für gebrauchtes Equipment in den letzten Jahren auch nicht so angezogen.

Allerdings springt der Funke vom analogen zum digitalen Mittelformat doch eher selten über. Ob nun wegen der hohen Investitionskosten in digitales Mittelformat, dem eher geringen Qualitätsgewinn oder der eingeschränkten Allround-Tauglichkeit wegen, Gründe wurden ja schon einige genannt. Ich habe jedenfalls auch einige analoge Mittelformatkameras - vom Klappfalter über Rolleiflex und Hasselblad bis zur Texas-Leica - aber mich reizt digitales Mittelformat weit weniger, am Ende kommen auch nur noch grössere Dateien raus in einer Auflösung, die ich für meine Zwecke einfach nicht brauche. Hingegen haben die Analogbilder einfach ihren Charme und die typischen Film-Farben bzw. Grauwerte und anders als im Kleinbild sehen auch grössere Prints noch gut aus.
 
mmmhhhh..... bei dem Bild "Die Schülerinner der 6. Klasse der 35. Oberschule Jennifer Vu und Lea Koepke, beide 11 Jahre, fotogafieren im Deutschen
Fotomuseum.
"

zweifle ich an der Kompetenz... :( - ich wüsste nicht, wie ich bei meiner alten Exa1a bei aufgeklapptem Lichtschacht von hinten durchschauen kann...
Moin!
Es gab, auch zur 1A, einen »Sportsucher«.

mfg hans
 
Zuletzt bearbeitet:
mmmhhhh..... bei dem Bild "Die Schülerinner der 6. Klasse der 35. Oberschule Jennifer Vu und Lea Koepke, beide 11 Jahre, fotogafieren im Deutschen
Fotomuseum.
"

zweifle ich an der Kompetenz... :( - ich wüsste nicht, wie ich bei meiner alten Exa1a bei aufgeklapptem Lichtschacht von hinten durchschauen kann...
Da gibt es noch einen großen Deckel hinten an der Kamera: Spannen, reingucken und aufs Knöpfchen drücken...

Jo, klar - es hat schon was am 150mm Weitwinkel die Blende auf f/128 zu machen zu können :D
Nee geht mit modernen Verschlüssen so nicht. Bei 64 ist das Ende erreicht. Nach alter Norm von irgendwas vor 1930 hieß das mal US 256, zumindest bei den Amis. Habbich irgendwo mal aufgeschnappt, und ich meine auch, gelesen. Ich weiß aber nicht, was zu der Zeit bei denen die mximal offene Blende gewesen ist. Mit so einer Blendenskala wäre eine 128 als Blende tatsächlich möglich gewesen.

Hochzeiten wurden teilweise noch von Berufsfotografen mit fetten Mamiyas gemacht (nicht nur in USA). Der OTTO-Katalog wohl auch.
Das mit den Hochzeiten kenne ich auch so. Meistens waren das auch in meiner Gegend in der Tat Mamiyas. Einer von denen hatte sogar noch eine Zweiäugige, wahrscheinlich eine C330 oder so. Die kennt heute nicht mehr jeder, daher kurz zur Erklärung: Das war einer der zahlreichen Rolleiflex- Nachbauten aus Japan; für diese speziellen Kameras gab es sogar Wechselobjektive und Prismensucher.

Gruss aus Peine

wutscherl
 
Nee geht mit modernen Verschlüssen so nicht. Bei 64 ist das Ende erreicht. Nach alter Norm von irgendwas vor 1930 hieß das mal US 256, zumindest bei den Amis. Habbich irgendwo mal aufgeschnappt, und ich meine auch, gelesen. Ich weiß aber nicht, was zu der Zeit bei denen die mximal offene Blende gewesen ist. Mit so einer Blendenskala wäre eine 128 als Blende tatsächlich möglich gewesen.
Mindestens ein Objektiv an unserer Linhof ging bis f/128, kann aber auch ein 300er gewesen sein. Ich dachte es wäre ein Compur Verschluss gewesen aber ich bin mir da nicht mehr sicher. Ist schon lange her ;)
 
Hat sich tatsächlich sehr von der Ausgangsfrage (nach digitalem MF) entfernt, aber ich hab eure Beiträge alle mit großem Interesse gelesen, danke dafür. Auch spannend weil ihr scheinbar alle beruflich unterwegs wart in dem Thema. Sicher auch spannend welche Brüche es dann mit dem Einzug der digitalen Sensoren gab und wie lange die Systeme analog/digital nebeneinander existierten bis digital die überhand gewann, aber das sprengt den Thread wohl wirklich..

Es ist halt die Frage, ob alte Systeme für Rollfilm oder aktuelle Systeme gemeint sind - wobei letzteres sich wohl faktisch auf Fuji beschränkt. Ersteres ist für mich schnell abgehakt, ich habe meine allerersten Anfänge mit einer uralten Rollfimsucherkamera gemacht. Nach dem Wechsel zur Kleinbild-SLR war da schon immer mal der Blick zur Pentax 645, die war technisch auf der Höhe der Zeit und eigentlich auch bezahlbar. Vom Kauf abgehalten haben mich immer nur die horrenden Folgekosten für den Film. Im DSLR-Zeitalter stand dann gecropptes Mittelformat als Alternative bereit, irgendwie schon auch bezahlbar, aber ohne einen wirklich umwerfenden Auflösungsvorteil gegenüber Vollformat. Und es waren halt immer noch Cropsysteme, die Objektive gehörten eigentlich immer noch zu den alten Systemen.

Später wurden diese Cropformate dann zur Basis neuer Systeme, wie z. B. Leica S (schon wieder tot, weil viel zu spät als DSLR-System aufgesetzt - soviel auch zur Investitionssicherheit bei vermeintlichen Premiummarken) und eben Fuji G. Da hat man 100 MP, ein ordentliches Gehäuse ohne Würfelrelikte, und spiegellos. Beim Wechsel von DSLR auf DSLM hätte Fuji bei mir durchaus eine Chance gehabt. Meine persönliche Messlatte war immer, dass dasjenige spiegellose System den Zuschlag kriegt, dass Shiftobjektive mit AF anbietet. Daran habe ich mich nicht gehalten (weil es das bis heute nicht gibt) und bin letztlich (vorzeitig) bei Nikon zu DSLM gewechselt. Natürlich vergleicht man, die 100-MP-Fujis kosten nicht umwerfend mehr als eine Z9 und bieten knapp 50% mehr Auflösung. Es sind nicht unbedingt handfeste Dinge, die bei Fuji stören. Das eine ist das Seitenverhältnis, 4:3 entspricht eben nicht dem gewohnten Standard, und so bröseln die 100 MP schon mal auf 90 MP. Und dann noch die böse Frage: Ist das überhaupt Mittelformat? Traditionell fängt Mittelformat bei 45 x 60 an, es ist also eben nur ein Zwischenformat zwischen Kleinbild und Mittelformat. Kann man ja machen, sollte man aber auch so beim Namen nennen. Und wenn ich mir dann das Objektivsortiment ansehe, finde ich eins, dass ungefähr so aussieht, wie Mittelformatsortimente seit den 80er Jahren aussehen. Lichtschwach und wenige Zooms mit kurzem Brennweitenbereich. Und das alles nur wegen Crop 0,8? Da passt was nicht. Und so verblasste das Leuchten des Fuji-Systems doch ziemlich schnell. Dass sie meine persönliche Messlatte nicht reißen würden, kam erst dazu. als die Entscheidung bereits gefallen war. Ja, sie haben erstmals in ein DSLM-System integrierte Shiftobjektive. Aber ohne AF, und das ist für Fuji offensichtlich so selbstverständlich, dass man in den technischen Daten tief buddeln muss, um die Information überhaupt zu finden. Und der Preis? Nun ja, der passende Vergleich ist eben doch nicht die Z9, sondern die Z7II. Man zahlt also doch schon erheblich für die Mehrauflösung, was natürlich auch fair ist.

Sollten sich die positiven Ansätze bei Fuji mal zu einem komplett überzeugenden System verdichten, kann ich ja immer noch wechseln. Bis dahin bleiben sie zweite Wahl für mich.
 
... Leica S (schon wieder tot, weil viel zu spät als DSLR-System aufgesetzt – soviel auch zur Investitionssicherheit bei vermeintlichen Premiummarken) ...
Ich sehe heute noch Andreas Kaufmann (Aufsichtsratsvorsitzender und Mehrheitseigentümer der Leica Camera AG) bei einem Vortrag in Halle 1 zum Auftakt der Photokina 2012 ein Exemplar der zu dem Zeitpunkt brandneuen Leica S (zweites Modell der 2008 vorgestellten Leica-S-Reihe) hochhalten und rufen: "Das ist unser neuer Technologieträger für die nächsten zehn Jahre!" Ich fand das damals schon witzig.

Der Mann verdient allerhöchsten Respekt, weil er die jahrzehntelang siechende Marke Leica Camera mit unternehmerischem Mut und Weitsicht überaus erfolgreich ins Digitalzeitalter katapultiert hat. Aber mit der Leica S hat er sich – und mit ihm die gesamte Leica Camera AG – gewaltig vergaloppiert. Die Leica S hätte das werden müssen (und können), was heute die Fujifilm GFX ist. Aber hätte, hätte, Fahrradkette ... immerhin hat es die Firma weggesteckt und überlebt.
 
Die Leica S hätte das werden müssen (und können), was heute die Fujifilm GFX ist.
Nicht mit dem aufgerufenen Preis im Verhältnis zur im Vergleich mit dem Wettbewerb gebotenen Leistung.
19000 € nackt, 26000 € mit Glas. 🤪
Kleinerer Sensor, geringere Auflösung, Spiegelreflex mit entsprechenden Ausmaßen des Bodys.
Das 70er Summarit zu lang, das 45er Elmarit zu kurz... :rolleyes:
Ich frag mich: Wieviel haben die davon tatsächlich verkauft?
 
Wenn da noch was kommen sollte, hätte man nicht das ganze System samt aller Objektive eingestampft.
Die Objektive waren optisch zwar gut, aber das laute Geruckel beim Fokussieren erinnert doch mehr an die Anfänge des digitalen Mittelformats als an eine Konkurrenz zur GFX. Dass Leica für ein spiegelloses MF System neue Objektive bringen muss, ist doch selbstredend. Und die alten S Linsen werden sicher adaptierbar sein.

Aber man muss abwarten. Finanziell ging's denen ja nie besser.
 
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