... und selbst* bei Filmen mit 1600 ASA liegt der DR immer noch bei 12-14

waehrend man da bei DSLRs froh sein kann, wenn die noch Werte von 8-9 schaffen.
Ich bin Photograph. Ich habe schon verdammt viele Filme belichtet, aller Art, es dürfte kaum einen Filmtyp geben, den ich nicht schon mal in der Kamera hatte. 12-14 Blenden hat keiner geschafft, auch kein SW-Film mit Spezialentwicklung. Zwischen der hellsten Stelle im Bild
mit Zeichnung und der dunkelsten liegen
- beim Farbdia: 5-6, höchstens 7 Blenden**
- beim Farbnegativ: 6-8 Blenden
- beim SW-Negativ: 8-11 Blenden
- bei DSLRs (RAW-Mode): ebenfalls 8-11 Blenden
Das sind Praxiswerte, die auch die Fachliteratur so nennt.
* wieso "selbst"? Hochempfindliche Analogfilme haben einen größeren Spielraum als niedrigempfindliche!
** Bei Aufnahmen von mittelalterlichen Glasfenstern habe ich durch diffuse Vorbelichtung auch 1 Blende mehr herausgeholt (Farbdia)
Für mich war die digitale Photographie ab einem bestimmten Punkt (Canon 1D MII) ein echtes Erweckungserlebnis:
- Plötzlich funktionierten Motive, die vorher nicht gingen (man denke an eine mittelalterliche Gasse am Mittelmeer bei Mittagslicht) auch in Farbe!
- Plötzlich konnte man bei schlechten Lichtverhältnissen arbeiten, ohne nachher jedes Korn beim Vornamen zu kennen!
- Plötzlich war das Thema Schattenzeichnung kein so großes Thema mehr, (...und nach einer Weile war auch die Lichterzeichnung OK....)
- Plötzlich konnte man auch verrückte Sachen probieren. Und gleich sehen, ob sie funktionieren, und wenn nicht, sofort die Lektion des Misserfolgs in einen neuen Versuch investieren!
- Tschüss Konversionsfilter und Kunstlichtfilme!
- Bilder entwickeln im hellen und sogar billiger als vorher!
- kein langsames und unaufhaltsames Vergammeln der Negative (gar nicht so langsam bei Farbfilmen, bei SW dauert's viel länger, kommt aber auch)
Ich möchte keine Rückkehr ins Chemie-Zeitalter, auch wenn das heißt, das meine Contax-G-Ausrüstung jetzt überflüssig in der Ecke liegt. Die digitale Photographie ist, bei Licht betrachtet und richtig genutzt, ein enormer Kreativschub für die Photographie und ein echter Schritt vorwärts.