Die SpyderPrint-Software produziert, relativ zum Papierweiß, eher etwas warme Farben.
Das liegt nur an der Einstellung der "Erweiterten Bearbeitung". Die Bearbeitung öffnen und oben rechts auf das Weiße Feld klicken.
Das weiße Feld zeigt das gemessene Papierweiß. SpyderPrint rechnet automatisch dagegen, um farbstichiges Papierweiß wieder zu neutralisieren. Das Ergebnis bei hell leuchtenden Fotopapieren (meist mit Blaustich) ist, dass die Farben eher warm wirken. Ein Klick auf dieses weiße Feld und ein Haken bei "Reduziert die aufgehellten Papiersorten die -b- Werte auf 0" umgeht diesen Effekt und passt die Farben entsprechend für das Auge an den Weißpunkt des Papiers an.
die Sättigungen der Farben sind insgesamt etwas niedriger als mit dem SpyderPrint-Profil
Das muss nicht unbedingt falsch sein. Die Sättigung ist vielleicht auch nur echter
Drucke ich "absolut farbmetrisch" statt "perzeptiv", ändert dies im Fall des Argyll/PrinterCAL-Profils relativ wenig. Die Sättigungen einiger Farben sind einen Hauch höher, aber ansonsten ist alles identisch.
Ja das ist normal. Bei Perzeptiv wird ein am Bildschirm leuchtendes Foto gleichmäßig in den kleinen Papierfarbraum komprimiert. Das heißt, dass auch leuchtende Farben, die der Drucker eigentlich darstellen könnte, flauer wirken. Dafür sieht das Bild "richtig" aus und hat keine farbabrisse (das merkt man vor allem an Fotos anstatt dem Graukeil)...bei farbmetrischen Druck werden farben immer einfach abgeschnitten und auf die letzte darstellbare Sättigung gesetzt...anstatt Schatten, hast du zb komplett schwarze Flächen.
Deswegen sollte man immer bei Perzeptiv bleiben und die gewünschte Sättigung per Softproof im Bildbearbeitungsprogramm nach wünschen anpassen. Der Soft-Proof zeigt dir genau, wie flau das Bild auf dem Papier werden würde.
Du wirst auch merken, dass der Soft-Proof des PrinterCAL-Profils mehr der realität entspricht. Bedenke aber, wenn das SpyderPrint-Profil einen kontrastreicheren und leuchtenderen Softproof ergibt, dass hier auch so gedruckt wird...es heißt lediglich, dass die Tabelle für die Rückübersetzung des Papiers in den Farbraum nicht so ordentlich berechnet ist.
Auch sehr wichtig ist das Eingabeprofil. Der perzeptive Modus braucht dringend ein Eingabeprofil, damit das Profil überhaupt weiß welchen Farbraum er in den Druckerfarbraum "pressen" soll.
Die Umrechnungstabelle ist im Profil fest verankert. Du musst also für jeden Arbeitsfarbraum ein extra Profil erstellen und je nachdem in welchem Farbraum sich dein Bild befindet, auch auswählen.
Ein leicht schmerzhafter Kompromiss ist, ein AdobeRGB-Profil für AdobeRGB und für sRGB zu nutzen...aber du siehst die negativen Einflüsse ja schon im Soft-Proof. Du darfst aber kein AdobeRGB-Bild durch ein sRGB-Druckerprofil drucken...das wäre fataler

Wenn ich richtig informiert bin, nutzt du ausschließlich sRGB, da reicht es, wenn du einfach alle Fotos anderer Farbräume in sRGB konvertierst, bevor du die Bearbeitung beginnst oder druckst. Du musst jedoch bedenken, dass dir dadurch viele Farben flöten gehen, die der Drucker (und sogar der Monitor) darstellen könnte.
Man kann es etwa so sehen...
sRGB: Du siehst alles korrekt am Bildschirm, verzichtest aber auf viele Druckerfarben, auch auf Druckerfarben, die dein Monitor auch abbilden könnte.
AdobeRGB: Du siehst am Bildschirm einige Farben nicht, aber die die du siehst werden auch zu einem Großteil wirklich gedruckt.
Das kommt aber natürlich auf den Monitor an. Mit ICCView kann man ja alles schön vergleichen.
Irgendwie habe ich im Hinterkopf, dass man bei Argyll auch noch eine Messgeräte-Korrektur einbinden kann
Hmm, habe gerade nachgesehen...ich fand leider nichts.
@martin0reg
Der PC rechnete beide male gefühlt eine viertelstunde (wo die CM software eine minute braucht)
Ja das ist bei der SpyderPrint Software auch so...diese braucht vielleicht 5 Sekunden und Argyll braucht Ewigkeiten.
Das liegt an der einfacheren Umsetzung...die bekannten Testfelder werden einfach mit den Messwerten umgerechnet und fertig. Bei SpyderPrint hat auch jedes Profil die gleiche Größe...ob 1 Seite oder 4 Seiten...da merkt man ja schon, was da dahinter steckt

Argyll analysiert auf Grund der Stützpunkte (die gemessenen Felder) das Verhalten des Messgeräts, korrigiert, optimiert und glättet den Messvorgang und die Profilerstellung. Die Auswirkung kann man mit der Qualität in PrinterCAL unten bei der Profilerstellung setzen. "Niedrige Qualität" kommt da dem SpyderPrint-Profil eher nahe.
Schaut euch mal folgendes Bild im Softproof eurer Bildbearbeitungssoftware an und achtet besonders auf den Farbstreifen unter den Äpfeln. Beiti müsste bei seinem SpyderPrint-Profil ungleichmäßige Übersättigungen sehen...das erklärt zusätzlich sein Vergleichsergebnis. Das Argyll-Profil hat die Berechnung richtig "smooth" durchgeführt und die Umrechnungstabellen eigentlich perfekt berechnet. Das Bild wird perfekt in den Druckerfarbraum eingepasst und die Farbverläufe sind alle tadellos.
Wie das Ergebnis von der Colormunki-Software aussieht, weiß ich leider nicht.
Ich kann mir aber vorstellen, dass auch hier Argyll etwas smoother ist.
Monitortestbild von Fotocommunity