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Spyder Print und Argyll?

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Das ist auch der Grund, warum der Colormunki trotz seiner sehr wenigen Targets (dafür aber in zwei Schritten) trotzdem gute Profile erzeugt.
Das war wohl auch bei martin0reg das Problem, er hat nur 210 Felder für Argyll erzeugt und das wars...das haut natürlich gar nicht hin, alleine wenn man das mit einem Profilierungsservice vergleicht...da werden Targets mit 512 Feldern als günstigste Einsteigerlösung angeboten werden.
Bei 210 + 210 hätte er seine Colormunki-Software vielleicht so schnell nicht mehr angerührt :D
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Kennst du eine anleitung für argyll-dummies, die mir den präzisen weg zu so einer 210+210 profilierung weist, schritt für schritt?
Ich hatte ja diese hier für mein erstes (und letztes) argyll profil mit 210 patches:
http://www.ludd.ltu.se/~torger/photography/argyll-print.html

Der hauptgrund dass ich argyll nicht weiter ausprobiert habe, ist diese wirklich schwierige beherrschung der DOS befehle.

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In meinem Programm habe ich die Funktion auch mit eingebaut, dass beim Auswählen der Export-Datei direkt dieser Pfad geöffnet wird. Es ist kein Konsolen-Programm wie Argyll, man kann sich alles schön zusammenklicken ;)
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Heißt das ich muss nicht im DOS-fenster arbeiten? Also eine art von GUI?
Gibts dann eine chance, dass du dein vorhaben auf den colormunki ausweitest?

Der ist wohl mindestens so verbreitet wie die spyder-prints, auch kaum teurer
(und soviel ich weiß ein echter "spectro" kein "colori")
 
Kennst du eine anleitung für argyll-dummies, die mir den präzisen weg zu so einer 210+210 profilierung weist, schritt für schritt?
Die einzige, die mir jetzt spontan einfällt, ist direkt die Dokumentation auf der Argyllseite. Da ist sie mehr oder weniger im Detail erklärt. Aber auch nur auf die Grundbefehle minimiert. Man kann mit Parametern noch viel anstellen...dazu muss man aber die einzlenen Programmkomponenten in der Doku durchstudieren und sehr viel experimentieren, bis man alles mal so richtig kapiert hat.

Ich bin gerade dabei, das Programm umzuschreiben. Der Anwender muss die Konsole nicht mehr öffnen oder irgendwelche Befehle eingeben.
Wenn das Programm startet, kannst du einfach deine gewünschte Profilqualität einstellen. Das Target wird dann auf Klick erstellt.
Auch der Rest...Messdaten auswählen, Profil erstellen...alles nur mit Klicks.
Es wird quasi dispcalGUI (jetzt DisplayCAL) in Druckerversion :top:

Heißt das ich muss nicht im DOS-fenster arbeiten? Also eine art von GUI?
Ja, es ist sogar eine GUI ;)

Gibts dann eine chance, dass du dein vorhaben auf den colormunki ausweitest?
Ja, das ist sogar viel leichter als die SpyderPrint-Variante ;)
 
Kennst du eine anleitung für argyll-dummies, die mir den präzisen weg zu so einer 210+210 profilierung weist, schritt für schritt?
Ich hatte ja diese hier für mein erstes (und letztes) argyll profil mit 210 patches:
http://www.ludd.ltu.se/~torger/photography/argyll-print.html

Das ist die Anleitung von einem Dummi. Deulich sinnvoller sind die Methoden des Apothekers:

http://www.dpreview.com/forums/thread/3251239

http://www.printerknowledge.com/thr...i-to-produce-excellent-printer-profiles.6878/

der inzwischen mit dem Munki und 750 Patches je DINA4-Blatt arbeitet - allerdings mit selbstgebautem Zubehör. Mit einem einfachen Kunststofflineal als Führung nehme ich 396 Felder/A4, das reicht meist auch für brauchbare Profile.
 
Zuletzt bearbeitet:
@rodinal
Ja danke, kenn ich (hab schon tinte gegen profile mit ihm ausgetauscht). Aber auf DOS kommandozeilen kann ich momentan gerne verzichten, hab die hälfte von meinen ersten tests wieder vergessen..

@Beefi
Also eine "printcalGUI" (oder auch PrintCAL)..?!..
Da bin ich gespannt! Der bedarf ist da, ich denke sogar größer als für monitor-profilierung.
Ich benutze den colormunki andauernd, für verschiedene drucker und tinten und papiersorten. Und bin meistens zufrieden mit der mitgelieferten software - aber eben nur meistens...
 
Gestern abend habe ich nochmal das Einlesen von Farbfeldern mit "Messen" in der SpyderPrint-Software probiert. Besonders komfortabel ist das ja nicht. Es gibt keine Möglichkeit, die zuletzt gemachte Messung ungültig zu schalten und zu wiederholen; man müsste sich ggfs. merken, wann man danebengehauen hat und dann die entsprechenden Zeilen in der Textdatei von Hand löschen. Eine Bestätigung, wo innerhalb des Targets man sich befindet (wann z. B. eine Zeile fertig ist), gibt es mangels Bezug zu einem bestimmten Target erst recht nicht.
Auf diese Weise mehrere hundert Felder einzulesen, stelle ich mir ganz schön anstrengend vor.
 
Deshalb hab ich vor jahren einen ausgeliehenen spyderprint schnell wieder zurückgegeben, der konnte nur click für click...
Die neueren bzw die neuere software sollte allerdings "streifen messung" beherrschen - was der colormunki schon immer machte.
Schau nach "spyderprint strip reading"
 
Ich weiß schon, dass die neueren Spyder das könnten.
Ich habe das alte Ding ja überhaupt nur deshalb gekauft, weil ich es günstig gebraucht gekriegt habe, so zum Experimentieren. Mir geht es mehr um den Erkenntnisgewinn. ;) Wirklich "brauchen" tue ich sowas eigenlich nicht; dafür drucke ich zu wenig.
 
Hi,

das Programm ist jetzt soweit fertig. Ich hoffe es funktioniert bei euch.
Es könnten noch Fehler auftauchen, dann bitte einfach mitteilen.
Ich habe das Programm PrinterCAL genannt :top:

Damit das Programm arbeiten kann, braucht es natürlich Argyll CMS, das separat heruntergeladen werden muss. Wie man es installiert, ist auf der Herstellerseite beschrieben...wichtig ist der PATH-Eintrag zu den .exe-Dateien von Argyll.

Es ist jetzt etwas größer geworden, als nur ein Konverter von Lab-Daten (zb. aus SpyderPrint-Messung) zu Argyll-Messdaten. ColorMunki-Funktionalität habe ich gleich mit eingebaut. Mich würde auch mal ein Vergleich zwischen SpyderPrint und ColorMunki interessieren, falls jemand beide Geräte hat :)

Noch eine Anmerkung zur Verwendung von SpyderPrint:
In der Messfunktion, darf nichts umgestellt werden...auch keine Zeilennummern einschalten! Es soll lediglich ein Dateiname gewählt werden und die Messung gestartet werden. Die Testfelder müssen der Reihe nach abgescannt werden...wenn man sich einmal vermisst, muss man die Messfunktion erneut öffnen und alles wiederholen. Ich versuche, hier eine Lösung zu finden.
Wer versucht, andere Targets (nicht mit PrinterCAL erstellt) mit dem SpyderPrint einzumessen, muss darauf achten, die Zufallsplatzierung der Testfelder abzuschalten, da die Messwerte sonst nicht richtig zugeordnet werden können.

Die Nutzung der Software geschieht auf eigene Gefahr. Ich übernehme keine Verantwortung für Fehlfunktionen oder Schäden durch das Programm.

Download PrinterCAL v0.1: http://beefi.fotovideotec.de/downloads/printercal/PrinterCAL.exe
 
Die Testfelder müssen der Reihe nach abgescannt werden...
Da muss ich leider eine blöde Frage nachschieben: Wie geht die richtige Reihenfolge? Target im Hochformat und dann erste Zeile Feld A, B, C usw.? Oder Target im Querformat und zuerst Zeile A von links nach rechts, dann Zeile B von links nach rechts usw.?
 
Wenn das SpyderPrint Target vor dir liegt, so dass du die Buchstaben lesen kannst, dann geht die Reihenfolge immer von oben nach unten.

Also in Reihe A von oben nach unten durchmessen, dann Reihe B von oben nach unten, usw.


Beim Target für den ColorMunki müsste es so gehen:
A von oben nach unten, B von unten nach oben, C von oben nach unten, usw.

Mit dem Colormunki müsste es glaub ich sogar egal sein, ob von unten nach oben oder umgekehrt. Die Felder einer Reihe werden komplett eingelesen und Argyll erkennt, wie rum man gescannt hat :)



Noch als Tip...drucken sollte man immer mit Adobe Color Printer Utility (gibts kostenlos auf Adobe-Homepage). Vor allem wenn man Photoline verwendet und eigentlich weiß was man tut, würde ich das Utility verwenden. Photoline verhält sich unter Umständen etwas buggy beim Drucken.
Von Vorteil ist es auch im Drucker-Treiber die Dokumentengröße zu verändern, damit die ganze Seite genutzt wird. Bei SpyderPrint muss man dann nicht so sehr aufpassen, dass man mit dem Messkopf auch komplett im Feld ist. Geht dann alles etwas zügiger.
Bei meinem Epson 1500W ist eine Vergrößerung auf 108 % ideal.
 
Also in Reihe A von oben nach unten durchmessen, dann Reihe B von oben nach unten, usw.
Okay, auf die Variante wäre ich im Leben nicht gekommen. Hat das ein Japaner programmiert? :cool:

Noch als Tip...drucken sollte man immer mit Adobe Color Printer Utility (gibts kostenlos auf Adobe-Homepage). Vor allem wenn man Photoline verwendet und eigentlich weiß was man tut, würde ich das Utility verwenden. Photoline verhält sich unter Umständen etwas buggy beim Drucken.
Kann ich nicht bestätigen. Ich habe für sowas immer PhotoLine benutzt und nie Probleme gehabt. Das Farbmanagement sollte man natürlich ausschalten.
 
Leider hat mein SpyderPrint die blöde Eigenheit, hin und wieder doppelt auszulösen. Ich habe jetzt zwei Einleseversuche gemacht, und spätestens im Lauf der zweiten Zeile passiert es irgendwo... So komme ich nie zu einem einwandfreien File.

Hab mit jetzt das txt-File mal näher angeschaut, und ich glaube, ich kann das behelfsweise lösen. Ich kann mir ja notieren, wo es zur Doppelauslösung gekommen ist, und dann durchzählen. Zusätzlich kann ich die Werte anschauen: Die Doppelauslösung führt zu zwei nahezu identischen Messwerten hintereinander. So sollte möglich sein, die falschen Einträge zu löschen.
Klar, das ist keine Dauerlösung. Aber wir sind ja noch im Experimentierstadium.
 
Ich habe gerade selbst noch einen Bug entdeckt. Bitte das Programm nochmal downloaden...habs auf dem Server bereits aktualisiert.
Wenn man im zweiten Durchgang das richtige Target (auf Basis des Vorprofils) erstellt, dann hat die Dateinamenbezeichnung nicht gepasst.
Wer bis jetzt nur ein Target für ein Vorprofil erstellt hat, ist nicht betroffen. Einfach neu downloaden, damit der zweite Durchgang auch passt.

Okay, auf die Variante wäre ich im Leben nicht gekommen. Hat das ein Japaner programmiert?
Das ist eigentlich ein DTP41 Target, da Scannt man immer von oben nach unten (ist so ein Automat). Bei jedem oder bei den meisten Targets müsste die Reihenfolge aber genau so gehen :)


Das Farbmanagement sollte man natürlich ausschalten
Dann aber auch PhotoLine neu starten ;)


Wenn du eine Doppelauslösung hast, kann ich dir den Editor ProgrammersNotepad empfehlen...da hast du die Zeilennummern am Rand. Du kannst dir ja die Doppelauslösungen aufschreiben und die Zeilen am Ende löschen (aber nicht während des Messvorgangs...die Datei ist dabei gesperrt).
Anhand der ähnlichen Werte zu löschen, ist etwas riskannt :)
 
Ich bin jetzt an dem Punkt, wo ich ein Vorprofil erstellt habe und das Target für den zweiten Durchgang machen möchte. Aber das "Profil" Target ist bis auf den Namen völlig identisch mit dem "Vorprofil" Target. :confused:
 
Sehr gut. Hast aber nur kurze Zeit trocknen lassen :)

Ja, ich habe das auch gemerkt...ich hätte vor dem Upload auch nochmals den zweiten Durchgang komplett selbst durchführen sollen. Bin gerade schon dabei den Fehler zu beheben. Hatte mir Code eingebaut, damit die Testerei schneller geht...und hatte vergessen ihn an dieser Stelle rückgängig zu machen :(
Ich geb gleich bescheid, wenns behoben ist.

Du kannst ja in der Zeit mal das Vorprofil in den Windows....Color Ordner schieben und im Softproof gucken, ob das Profil schon mal passt und das Messen geklappt hat :)
 
Sehr gut. Hast aber nur kurze Zeit trocknen lassen :)
Hab einen Business-Tintenstrahler von Epson. Der gibt sofort wischfeste Drucke aus. Die sind auch ganz wasserfest (wichtig, wenn man z. B. Briefumschläge beschriftet).

Du kannst ja in der Zeit mal das Vorprofil in den Windows....Color Ordner schieben und im Softproof gucken, ob das Profil schon mal passt und das Messen geklappt hat :)
Ich hab's bei iccview.de hochgeladen und mit dem Profil verglichen, das ich vor geraumer Zeit mit der SpyderPrint-Software erstellt habe. Es hat auf jeden Fall eine ähnliche Form (siehe Screenshots) - also ganz verkehrt kann der Vorgang nicht gelaufen sein.

So, lade das Programm mal neu runter und probiers jetzt aus.
Ja, jetzt sieht das Profil-Target deutlich anders aus! Ergebnisse später...
 

Anhänge

Und die Tinte ist auch sofort durchgetrocknet? Das ist doch auch nur Pigmenttinte oder nicht? Oder ist das wie so eine Edding-Tinte?

Mit Dye-Tinte habe ich am Anfang noch starke Farbverschiebungen von blau zu gelb. Ich muss da immer mindestens 30 Minuten, eher 1 Stunde warten, damit ich ein gutes Gefühl dabei hab :)

Deine Ergebnisse decken sich auch mit meinen...ich habe mit den ArgyllCMS erstellten Profilen auch einen größeren Farbraum. Du musst bei Gelegenheit mal einfach ein schwarzes Kästchen (15 x 15 mm) mit SpyderPrint-Profil und eines daneben mit Argyll-Profil drucken und danach die Luminanz der beiden vergleichen. Bei mattem Papier habe ich da ein tieferes Schwarz (L-Wert) mit dem Argyll-Profil.
 
So, mein erstes Profil (aus 2x 270 Farbfeldern) ist fertig.
die Farbgenauigkeit messe ich immer an einem Graukeil.
Neutrale Farben bzw Grau hat immer Lab-Werte von beispielweise 10,0,0 oder 43,0,0 usw. Der a- und b-Wert muss also Null sein...nur die Luminanz ändert sich. Druckst du einen Grauverlauf oder Graukeil aus und misst mit deinem SpyderPrint auf diesem Ausdruck rum, dürften also immer nur solche Lab-Werte rauskommen (in der Theorie). Das gleiche gilt für Schwarz-Weiß-Fotos...du kannst willkürlich darauf rummessen. Weicht ein a- oder b-Wert etwa auf +-5 ab, dann ist das Profil schon mal nicht so genau und du hast Farbstiche die dem Einen oder Anderen auffallen. Mit dem SpyderPrint und mehrmaligem messen und Zusammenfügen der Messdaten komme ich auf eine Genauigkeit von etwa +-1,0 bis +-2,5. Mein Test heute mit Argyll und 270 + 270 Farbfeldern bringt es auf eine Genauigkeit von etwa +-0,3 bis +-1,2 (grob überschlagen, je nach Graukeilbereich).
Bei mir hat das PrinterCAL-Profil in den helleren Bereichen immer einen b-Wert um die -5. Im dunkleren Bereich reduziert sich das. Aber insgesamt ist das SpyderPrint-Profil messtechnisch neutraler - trotz stellenweise keinerer Ausreißer.
Mit bloßem Auge kommt es mir ja so vor, als ob die Grautöne mit dem SpyderPrint-Profil insgesamt etwas zu warm sind (und die PrinterCAL-Grautöne im dunkleren Bereich ebenso). Vielleicht hat da das Messgerät eine generelle Abweichung, oder mein Auge stimmt nicht ganz.
Dass es in der PrinterCAL-Variante in der helleren Hälfte etwas kühler wird, sehe ich auch.
Nur so nebenbei:
Wenn du mit der Messfunktion auf Schwarz-Weißbildern rummisst und merkst, dass du in den Schatten einen negativen b-Wert hast (also blaustich), dann kannst du unter "Erweiterte Bearbeitung" die Schatten-Abtönung auf Gelb schieben, so dass du wieder ein echtes Grau bekommst. Das gleiche geht auch mit Lichtern usw. Das ist schon ne feine Sache diese Funktionen.
Schön, dass man das nachträglich korrigieren kann. Ist aber doch eigentlich nicht der Sinn einer Profilierung, dass man dann noch manuell herumfuhrwerkt, bis es passt. :confused:

Mit Dye-Tinte habe ich am Anfang noch starke Farbverschiebungen von blau zu gelb. Ich muss da immer mindestens 30 Minuten, eher 1 Stunde warten, damit ich ein gutes Gefühl dabei hab
Auf die Idee, dass sich die Farbe durch längere Trocknung noch ändern könnte, bin ich nicht gekommen. Vielleicht messe ich morgen das zweite Target nochmal ein und vergleiche dann. (Für heute habe ich meinen Unterarm genug strapaziert. :cool:)
 
Ja dafür gibt es eine einfache Erklärung.

du wirst perzeptiv oder relativ farbmetrisch gedruckt haben...das ist soweit auch gut so. Aber bei diesen beiden Rendering-Intents wird das RGB-Weiß auf das Papierweiß gemapped. Das heißt, es wird festgelegt, dass das weiß auf deinem Monitor, das Weiß auf dem Papier ist. Druckst du nun einen Grauverlauf aus, sieht er für dich optimal aus. Dein Auge macht automatisch einen Weißabgleich auf das Papierweiß und du siehst den eigentlich bläulichen Grauverlauf wieder als neutral, da dein Auge selbst gelb hinzufügt. Umso näher du dem Papierweiß kommst, also umso heller das Grau wird, umso mehr müssen die Farben zu diesem bläulichen Papierweiß verschoben werden.
Dass du also falsche Messwerte bekommst (ins bläuliche, umso heller) ist also absolut korrekt. Und dass dir der Ausdruck mit den neutraleren Messwerten sehr warm vorkommt, ist auch absolut korrekt.
Deine weißen Wände sehen Abends bei Glühlampenlicht auch einigermaßen weiß aus. Wenn du sie nachmisst (zb mit einem Foto ohne Blitz), hast du ne total gelbe Wohnung auf dem Bild :) Das Auge macht immer einen automatischen Weißabgleich.

Druckst du jetzt absolut farbmetrisch aus, müsstest du theoretisch (je nach Profilgüte und Messgerätgenauigkeit) über den gesamten Grauverlauf neutrale Werte messen. Hier wird das Monitorweiß auch 1:1 auf das Papierweiß abgebildet. Da aber gelb hinzugefügt muss, um das bläuliche Papierweiß auf Reinweiß zu bekommen, erreichst du hier keine so hohe Brillants/Luminanz/Kontrast.
Nahezu jedes Fotopapier hat Aufheller und dazu einen blaustich.

Man sollte jedoch immer perzeptiv Drucken (außer für spezielle Fälle), damit das Monitorbild auch "fehlerfrei" gedruckt wird und der Arbeitsfarbraum komplett in Druckerfarbraum gewandelt wird. Bei den beiden kolorimetrischen Intents werden die nicht abbildbaren Farben ja einfach abgeschnitten. Hat das Bildbearbeitungsprogramm eine Option zur Tiefenkompensierung, sollte man sie nicht nutzen, da man eher noch mehr kaputt macht :)

Argyll bietet die Möglichkeit, die Intents anzupassen. Ich werde demnächst eine Option in PrinterCAL integrieren, damit man perzeptives Rendering auch auf das Monitorweiß ausführen kann. So werden alle Farben des Bildes gleichmäßig in den Druckerfarbraum gebogen und dabei auch echte grauwerte verwendet. Das entspricht zwar nicht dem Standard, ist aber vielleicht doch manchmal gewünscht.

Hier mal ein Graukeil passend zu SpyderPrint:
Graukeil.tif

Vorsicht, das hellste Feld ist kein volles weiß, es ist RGB(99,99,99). Perzeptiv müsstest du dieses Weiß noch leicht vom Papierweiß unterscheiden können. Absolut farbmetrisch gedruckt wird es womöglich gar nicht gedruckt, da es noch zu hell ist, um es neutral abzubilden...also wird es einfach weggeschnitten.
Es wird vermutlich auch passieren, dass die dunklen Felder beschnitten sind, da das Papier kein so tiefes Schwarz abbilden kann.


Schön, dass man das nachträglich korrigieren kann. Ist aber doch eigentlich nicht der Sinn einer Profilierung, dass man dann noch manuell herumfuhrwerkt, bis es passt.
Ja, das macht man auch nur, wenn die Messung einfach zu ungenau ist oder das Papierweiß nicht richtig eliminiert ist.
Geh mal in der SpyderPrint-Software beim Soft-Proof auf erweitere Bearbeitung und klicke oben rechts auf das Weiße Feld für Papierweiß. Und dann mach hier den Haken rein, damit das Papierweiß das Referenzweiß ist.
Das daraufhin erstellte Profil entspricht dann wieder der richtigen "Wahrnehmung" und kommt dir nicht mehr so sehr warm vor.


Auf die Idee, dass sich die Farbe durch längere Trocknung noch ändern könnte, bin ich nicht gekommen.
Ja das ist sehr wichtig. Habe ich auch mit meinen Pigmenttinten machen müssen. Ich rate hier sogar, für ein langfristiges gutes Profil, den Ausdruck über Nacht trocknen zu lassen.
 
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