Da HB die Sony-Gehäuse unter eigenem Label anbietet wärs doch eine schöne Symmetrie. Und deren Objektive, oder die SKs für P1, fände ich gegenüber Pentax durchaus motivierend.
Dann sind wir aber wieder nicht bei Masse. Die HB Objektive kosten das, was bei Pentax nur ganz wenige Linsen kosten, wie eben das 25 oder 90mm. Oder ganz lange Tele. Sony kann entweder so Masse machen, dass sie wirklich billiger offerieren können. Das heisst aber 50'000 Kunden oder mehr pro Jahr finden, was ich auch bei 5000 bis 6000 Euro, was eben wirklich billiger wäre, bezweifle. Oder sie können etwas raus bringen, was sonst keiner hat. Dann macht es nicht die Masse und der Preis, sondern eben das Besondere am System und man ist bereit, 8000 oder 10000 für den Body hinzulegen und 5000 für eine Linse.
Das Pentax System ist u.a. deshalb so populär für digitale MF Verhältnisse, weil die Linsen bis auf diese wenigen Ausnahmen recht günstig gebraucht zu bekommen sind (Beispiele: 400/4.6 ED, kostet etwa 700 Euro, ein 45-85/4.5 etwa 300 bis 350, ein 75/2.8 etwa 200, ein 120/4 Makro etwa 400). Und das waren alles FA Linsen, also mit AF. Bei vielen gibt es auch A Versionen ohne AF, fast immer optisch baugleich, aber schon für die Hälfte zu haben.
Der typische Pentax 645D Fotograf muss natürlich einmal beim Body Kauf tief schlucken. Und dann stellt sich die Frage, ob er das 25mm braucht. Landschaftsfotografen sind eine typische 645D Kundschaft, und viele von denen mögen WW sehr, also lockt diese teure Linse auch. Für den Rest tun es aber die alten Linsen, wenn man die extreme Offenblendtauglichkeit am Rand des neuen 90mm Makros mit f/2.8 nicht braucht (Rand scharf und f/2.8 an Mittelformat ist eine recht spezielle Anforderung, beim Portrait oder Makro mit sehr geringer Schärfentiefe ist ja fast immer ganz in den Ecken und am äussersten Rand was unscharfes und für Landschaft wo der Rand scharf sein soll nimmt man nicht f/2.8, sondern ein Stativ).
33x44mm ist nicht so viel mehr als KB. Das ist grade mal der halbe Weg von KB nach 4.5x6 (42x56mm). Die etablierten MF Hersteller sind aber noch in ihren alten Objektiv Schemas gefangen - f/2.8 ist lichtstark - für eine FB! Für nur 33x44mm ist es nun noch nicht so wahnsinnig viel schwieriger ein f/1.4 zu bauen, als es für KB ist. Das ist die Lücke, die die anderen Hersteller noch offen gelassen haben. Und natürlich eine Jackentaschen taugliche kompakte mit fest verbautem Objektiv. Bzw. zwar mit Wechselbajonett, aber auch einem Einzug Mechanismus für's Objektiv wenn man sie ausschaltet, und dann 3 kleine Pencake Linsen zur Auswahl, die schmal genug sind sich da rein ziehen zu lassen (z.B. 35, 55 und 90mm).
Ich finde die Option lichtstark am vielversprechendsten. Man verärgert den partner Hasselblad nicht, weil dessen Systeme auf maximale Bildqualität und Auflösung bis zum Rand ausgelegt sind, dafür auf höchste Lichtstärke verzichten. Die Sony Objektive bringen 2 Blenden mehr Licht, leisten sich dafür aber etwas Abfallen am Rand und etwas mehr CA Neigung, so wie man es z.B. von einem Nikkor 50/1.4 kennt - gute Leistung, aber nicht perfekt. Hasselblad kann also ungestört sein Ding weiter machen, verkauft sogar ggf. mal eine Linse die es im am Anfang sicher noch recht kleinen Sony Lineup nicht gibt. Und Sony wiederum kann auch happy sein, denn sie habend rstens etwas, was sonst keiner hat (wer die Linsen will muss auch den Body kaufen, will er sie an mehr als KB nutzen), und zweitens können sie so auch gut Linsen verkaufen, nicht nur günstige Bodies. Wer f/1.4 will, der wird dann eben nicht adaptieren können.