Hallo zusammen,
habe die letzten Tage diese 100 Seiten gewälzt und habe zwei kurze Beiträge.
Zum Technischen:
Die Sony A230 war meine erste Spiegelreflexkamera. Sie war dicklich, langsam, oft rauschiger als erwünscht (genau wie ich mit Anfang 20), aber sie war meine treue Begleiterin über viele Jahre. Irgendwann kam über die A580 dann der Sprung auf KB mit der A7II. Mittlerweile ist es eine A7III, ich bin voll überzeugt von der Kamera und nutze sie regelmäßig und gerne. Meine Fotografie ist oft dokumentarischer Natur, ich fotografiere wenn mein bester Freund seinen frisch geborenen Sprössling in kleiner Runde vorstellt, ich fotografiere beim Klettern in den Alpen, ich fotografiere bei mehrtägigen Wandertreks mit Klettersteigen und ich habe die Kamera bei jedem Städte- und Urlaubstrip dabei. Hier und da habe ich auch mal eine Hochzeit für einen guten Freund begleitet.
Von der A7C erwarte ich mir qualitativ ähnlich gute Aufnahmen in einem kleineren Gehäuse, nicht mehr und nicht weniger. Meine Linsen (Tamron 17-28 + 28-75, Sony 28, Sony 55 und Sony 85) möchte ich natürlich weiterhin nutzen. Meine Freundin hat eine A6400, und ich weiß dass mich weder ein kleiner Sucher, noch der fehlende Joystick noch die daraus möglicherweise folgende andere Herangehensweise (RTT+Recomposing) ans Fotografieren groß stören. Deshalb ist die A7C ein teurer, aber guter Kompromiss für mich. Zumindest erhoffe ich mir das. Ich erwarte mir weniger Gewicht, noch weniger auffällig sein, dabei nur möglichst wenige Abstriche machen zu müssen und die Kamera deswegen einfach noch viel öfter dabei zu haben. Meine schlechtesten Fotos waren tatsächlich immer die, die ich einfach nicht gemacht habe.

Ich bin sicher dass die A7C deshalb für
manche, aber
nicht für alle einen guten Kompromiss darstellt.
Das bringt mich zum zweiten Punkt.
Zum Thread an sich:
Woran liegt es, dass in diesem Thread die Emotionen so präsent sind? Nur wenn es emotional wird, wird es unsachlich. Viele Seiten sind teilweise persönliche Fehden, wo es eher darum geht das Gesagte und den Sprecher bis aufs Detail auseinanderzunehmen, anstatt die Technik der Kamera bis aufs Detail auseinanderzunehmen. Meine Erklärung dafür liegt darin, dass jeder von uns seine / ihre Kaufentscheidungen und auch seine / ihre Nicht-Kaufentscheidungen vor sich selbst rechtfertigen muss. Es zermürbt einen schließlich, Zweifel zu haben, oder? Deshalb möcht man ein möglichst reines, abgeschlossenes, rundes und vor allem eindeutiges Bild vom Sachverhalt zeichnen. Dass die A7C mit ihren offensichtlich reibungserzeugenden Specs aber nicht rein, rund, abgeschlossen und eindeutig als objektiv gut oder objektiv schlecht deklariert werden kann, ist aber auch klar. Warum es deshalb versuchen? Das hat was von Donald Trump - es bewegt sich weg vom Faktum hin zu dogmatischen, ideologischen Urteilen. Man darf gern eine Meinung haben, aber bitte dem Gegenüber dann auch die seinige lassen - und sich klar machen, dass es eine Meinung ist und eben kein Fakt. Freuet euch doch des Lebens! Auf weitere 100 Seiten Fakten, Meinungen, beides als solche deklariert und gewürzt mit etwas Fairness.
P.S.: Ich ersehen den Zeitpunkt, wo man das Ding einfach mal in der Hand halten kann und es weg von der Ankündigung hin zum Hands-on thread geht..