Der Godox V100S ist inzwischen bei mir eingetroffen, und ich hatte die Gelegenheit, ihn ausführlich zusammen mit der Sony A9 III zu testen. Vorab: Die Synchronisation funktioniert problemlos bis zu beeindruckenden 1/80.000s – und das sogar mit dem Godox XProS Funkauslöser.
Ich habe mich für etwa zwei Stunden ins Studio zurückgezogen, um verschiedene Setups zu testen. Zum Einsatz kamen unter anderem der Profoto D1 und B1X, der Godox AD600 Pro II, der Godox AD200 Pro II, der Godox V100 sowie diverse Funkauslöser.
Das Fazit: Alles hängt vom Timing ab. Bei einigen Blitzen muss man aufpassen, da zu kurze Verschlusszeiten dazu führen können, dass die Abrennkurve des Blitzes abgeschnitten wird. Dies kann wiederum Weißwertverschiebungen und ein unausgewogenes Farbspektrum verursachen. Die optimale Timingverschiebung liegt bei Profoto bei etwa 660 µs, während Godox zwischen ca. 700 und 900 µs am besten arbeitet. Hier hilft es, etwas zu experimentieren, um die perfekten Werte zu finden.
Dank dieser Technik eröffnen sich im Studio plötzlich völlig neue Arbeitsmöglichkeiten, die vorher nur mit erheblichem technischem Aufwand realisierbar waren. Das Gleiche gilt auch für Outdoor-Shootings: Mit vergleichsweise geringer Blitzleistung kann man nun problemlos gegen die Sonne arbeiten. Große Generatoren werden dadurch zunehmend überflüssig – sowohl im Studio als auch draußen.
Ein weiterer Vorteil zeigt sich bei der Studioarbeit: Es ist nicht mehr nötig, die Blende stark zu schließen, um dunkle oder schwarze Hintergründe zu erzeugen. Stattdessen kann man die Blende offen lassen, die Verschlusszeit verkürzen und mit geringer Blitzleistung arbeiten. Das bedeutet auch, dass man problemlos mit Akkublitzen im Studio arbeiten kann, ohne sich über herumliegende Netzkabel Gedanken machen zu müssen. Die niedrige Blitzleistung ermöglicht sogar Serienaufnahmen mit über 10 Bildern pro Sekunde – für die man früher deutlich tiefer in die Tasche greifen musste, um entsprechendes Equipment bereitzustellen.
Und schließlich zeigt mir dieser Test einmal mehr, was für eine außergewöhnliche Kamera die Sony A9 III ist. Keine andere Kamera bietet derzeit vergleichbare Möglichkeiten. Die oft erwähnten Nachteile wie begrenzter Dynamikumfang oder höheres ISO-Rauschen spielen in der Studiofotografie überhaupt keine Rolle, solange die 24 MP ausreichen. Und für alles andere habe ich meine A7R V – für mich das perfekte Duo.