... Nebenbei ist auch der Sinn und Zweck eines Bildstabi in diesem Brennweitenbereich übrigens ebenfalls recht gering. Bei 40 bis 50mm kann es in wenigen Situationen sinnvoll sein, darunter braucht man das - wenn man Fotografieren kann und weiß, was man tut - eigentlich nicht.
Beide Features sind lediglich sehr gut geeignet, um halbwissenden Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen. Für die Praxis des Fotografierens und gar für die Bildqualität sind sie indes in diesem Brennweitenbereich von sekundärer Bedeutung.
öhmmm ... hüstel ... Immerhin drückst Du Dich neben Deiner Polemik auch vorsichtig aus: Sinn und Zweck des Stabi sind "recht gering", braucht man "eigentlich" nicht, Stabi und USM/HSM sind von "sekundärer" Bedeutung (also scheinen sie zumindest eine zu haben).
Wenn Du einmal in Situationen fotografiert hast, wo Blitz / Stativ nicht praktikabel oder nicht erlaubt sind, aber die Motive (relativ) statisch sind, wirst Du sehr schnell den IS schätzen lernen; und auch den schnellen und lautlosen (und zumindest bei Canon treffsicheren) AF in vielen Situationen, wo es schnell und möglichst lautlos zugehen muss.
Natürlich hast Du recht, dass der IS bei bewegten Motiven keinen Vorteil bringt, da man sowieso auf kürzere Verschlusszeiten setzen muss, um die Bewegungsunschärfe zu vermeiden. Da helfen dann oft auch nur noch lichtstarke Festbrennweiten (und/oder hohe ISO-Werte). Ich war häufiger in Situationen, wo ich Menschen ablichten musste (events etc.), und der Stabi mir z.B. 1/30s ermöglichte, aber aufgrund der Bewegung der Leute die Fotos kaum zu gebrauchen waren. Andererseits habe ich in Sälen, Tempeln, Museen etc. fotografiert oder Abend-/Nachtszenen, da war der Stabi Gold wert. Auch verhilft einem der Stabi dazu, bei wenig Licht und statischen Motiven abblenden zu können.
Auch wenn es teczhnisch nichts bringt, bringt es vllt. einen gewissen Status- und Wellness-Faktor. Ist in unseren dekadenten Zeiten ja auch ganz wichtig.
Deine philosophische/psychologische Diagnose in allen Ehren, sie hat grundsätzlich schon viel Wahres, aber ist als Pauschalurteil hier nicht geeignet. Klar, für uns Hobby-Fotografen kann mich sich grundsätzlich die Frage stellen, ob wir das alles brauchen. Zum Überleben sicher nicht. Und auch ohne viel technischen Firlefanz kann man super Fotos machen; das wissen wir ja alle schon. Aber manche Fotos kann man mit der Technik besser schießen als ohne. Wie Du schon sagst, ob man bereit ist, dafür mehr Geld auszugeben, muss man dann selbst für sich entscheiden, indem man sich überlegt, wie häufig man wohl in Situationen ist, wo diese features ausschlaggebend sind, und wie wichtig einem diese Fotos sind.
Bei der Diskussion über die Position des Sigma muss man vielleicht auch berücksichtigen, dass es bei Nikon eine größere Lücke schließt als bei Canon, wo es das 17-55/2.8 IS gibt, da Nikon (meines Wissens) kein lichtstarkes Standardzoom mit VR im Programm hat; das 17-55/2.8 ist zwar super, aber ohne Stabi.
Im Vergleich zum Canon fehlt dem Sigma FTM, weshalb ich keinen großen Anreiz darin sehen würde, das Sigma dem Canon vorzuziehen.
Wenn man wirklich viel im Standardbereich unterwegs ist, relativiert sich die Mehrausgabe für ein "besseres" Objektiv schon bald. Ich jedenfalls fühlte mich, wenn ich nur mit einer 400D und dem 17-55/2.8 IS unterwegs war, ziemlich sicher, für die meisten Situationen sehr gut gerüstet zu sein; von WW-Aufnahmen in dunklen Tempeln über das Festhalten bewegter Szenen bis hin zu AL-Portraits war ich mit nur einem Objektiv immer sehr zuverlässig gerüstet. Das war mir den Preis für das Objektiv allemal wert.
Die 5D mit 24-105/4L bietet jetzt ähnliches, leider zu dem Preis von mehr Größe und Gewicht. Natürlich holt die 5D noch mehr aus den Festbrennweiten heraus. Aber das ist ein anderes Thema.
Also es würde mich freuen, wenn Sigma es geschafft hat, ein Objektiv zu produzieren, dass in allen Belangen den Markenobjektiven wirklich ebenbürtig ist - vor allem was die Zuverlässigkeit des AF angeht.