Urlaub, Strand, Steppe und viele Objektivwechsel hinterlassen auf digitalen Sensoren immer ihre Spuren. Meine EOS10D, 20D und 5D waren recht anfällig für Staub, zumeist oft direkt nach dem Kauf. Mit der Zeit reduzierte sich das Staubproblem. "Damals" pustete ich mit einem Blasebalg den Staub aus dem Spiegelkasten und wischte die Sensoren max. 1x im Jahr nass mittels Q-Tip und reinem Isopropanol leicht ab. Diese Nassreinigung fegte 95% aller Partikel vom Sensor und machte nie Probleme...
Eines Tages kam erneut der Wechsel auf ein aktuelles System: EOS5D MK-II. Der Sensor meiner 5er war nach vielen Hochzeiten, Spanienurlaub und ein wenig Eifel ebenfalls etwas verdreckt, trotz Anti-Dust funktion. Die ist ohnehin fast ein Werbegag, denn nur fiese große Partikel die nicht fest auf dem Sensor sitzen werden abgeschüttelt. Der Rest sammelt sich zum Streuselkuchen an, wenn auch nicht so drastisch schnell und schlimm wie bei meinen bisherigen Kameras.
Nun denn: Auspusten brachte beim ersten Versuch doppelt soviel Staub auf die Sensoren. Nach Überprüfung des Blasebalgs wurde erneut gepustet. Der nun viele Staub verteilte sich, aber blieb haften. So richtig verärgert machte ich mich vorsichtig mit einem ganz leicht getränktem Q-Tip an den Sensor. Huch?! Da perlt ja alles ab. Ein wenig googlen brachte mich dann weiter: Der Sensor der 5D MK-II und III ist hochgradig beschichtet und extrem abweisend gegenüber allen Feuchtigkeiten. Selbst Alkohol hinterlässt Streifen und verdunstet nicht mehr vollflächig wie noch dazumal. Das perlt schön zusammen und verdunstet dann in Kugelform und hinterlässt kleine, schmierige Pfropfen. Tolle Sache! Gott sei Dank ist mir das zu Begin der Reinigung schon aufgefallen, somit schmierte ich mir den Sensor nicht zu. Eine Nassreinigung mittels Plastestift + Microfasertuch wollte ich nicht machen. Ich kenne einige Kollegen aus dem Sport, die allesamt feine Kratzer auf dem Sensor, respektive Tiefpassfilter haben. Ok, deren Kameras sind ohnehin nach einem Jahr durch....
Ich wagte mich nun an Sensor-Film
http://www.sensor-film.com/de/ der gestern mittag hier eintraf. Eine ziemlich dreckige Mark II musste dran glauben:
Mit ruhiger Hand nahm ich mir viel Zeit für die Prozedur. 10 Minuten dauerte es, bis ich den Sensor eingepinselt hatte. Das war prinzipiell kein großes Problem, auch wenn der Platz mehr als begrenzt war. Ich musste anschließend, da sich auch der spezielle Sensor-Film Fluid leicht am Rand zusammenzog, 4mal mit dem Pinsel nachbessern.
Nach gut zwei Stunden war die Pampe trocken und ich klebte einen Papierstreifen in die äußerste Ecke. Eine halbe Stunde später zog ich den Film vollständig vom Sensor und machte einen Test: Der Sensor war 100% Staubfrei. Es war nichts mehr zu sehen, dass war selbst ein besserer Zustand als bei der Auslieferung der Kamera vorlag.
Bei google und auch hier steht jede Säuberungsform in der Kritik, jede Form hat Ihre Anhänger und Kritiker. Ich wollte euch hiermit meine Erfahrung mit einer nicht ganz einfachen Form der Sensorsäuberung mitteilen, wenn wir schon beim Thema Staub sind

Vorher:
Nachher:
Das mag in klein hier alles harmlos aussehen. Im Studio bei Blende 16 musste ich mehr Staubkörnchen wie Pickel stempeln
Grüße
Jörg Bergs
www.joerg-bergs.de