Dass ein Metz 58 AF nichts mehr mit meinem alten Gerät zu tun hat, mag schon sein. Aber ein Blitz ist für mich etwas, was man zehn Jahre und mehr verwendet, wenn er nicht vorher defekt ist (was mir mit meinem vorletzten Metz leider schon nach drei Jahren passiert ist). Und deswegen bin ich schon der Meinung, dass es nicht nur auf die heutige Kompatibilität ankommt, sondern auch auf die in fünf oder zehn Jahren. Vermutlich ist es für Nikon einfacher einen Nikonblitz zu aktualisieren, als für für Metz ein Gerät, dass an einer aktuellen Nikon funktionieren soll.
Das dachte ich auch lange Zeit, mußte mich aber gerade seit meinem Wechsel zu Nikon, eines besseren belehren lassen. Bei analog war es seit Erfindung des TTL-Blitzens klar, wie man sowas baut und es funktionierte auch einfach. Nun kam aber digital und die OTF-Meßmethode funktionierte nicht mehr, daher kamen die Vorblitzmethoden. Nikon brauchte 2 Versuche, andere haben es beim ersten Anlauf geschafft. So hat man also 3 miteinander inkompatible Blitzsysteme.
Da wurde auch nichts aktualisiert, die Kunden haben gefälligst neue Blitze zu kaufen, fertig. Beim Wechsel auf D-TTL haben das wohl zuweninge getan, daher baute man bei iTTL gleich eine Softwaresperre ein um den Neukauf zu erzwingen, denn alles was nicht iTTL spricht wird ausgesperrt, maximal Synczeit und das wars.
Auch Metz mußte gleich 2 Blitze bauen, um Nikons neuen Systemen rechnung zu tragen. Wer sich zu Zeiten dieses Wechsels gerade einen Blitz kaufte, hat sowohl bei Metz als auch bei Nikon geflucht.
Aus dieser Sicht der letzten Entwicklungen ist es heute schon fast blauäugig, zu glauben, daß ein Blitz die nächsten 10 Jahre zu seinem Kamerasystem kompatibel sein wird - das kann man getrost vergessen. iTTL ist jetzt seit 2004 auf dem Markt und mit einigen Blitzen und auch Kameras kamen neue Features hinzu, die aber dann auch nicht wieder mit allen gehen. Ein SB-400 kann nur ab der D40 manuell eingestellt werden, Autocrop und Update des SB-900 gehen nur ab der D300 (und später).
Ändert sich die Sensortechnik wieder (zB wenn Fuji seinen OCMOS auf dem Markt hat) und man könnte wieder auf der Sensoroberfläche messen weil sie glatt ist, werden die Hersteller einen Teufel tun und das alte TTL wieder einfürhren, also das analoge. Nikon könnte das sowieso nicht, denn der Blitzschuh ist seit iTTL ein digitalbus. Also wird es da wieder was Neues geben und es ist damit zu rechnen, daß die Kunden sich neue Blitze kaufen müssen.
Man könnte DLSRs ja auch so bauen, daß sich die Digitalplatine aus Modul aktualisieren ließe. Macht keiner, geht doch auch so. Die Kunden machens ja schön brav mit, wie die Threads zu jedem neuen Modell zeigen.
Langzeitdenken ist da bei anderem Zubehör möglich, ein gutes Stativ begleitet einem ein Fotografenleben lang. Objektive bleiben auch länger, aber Blitzgeräte wechseln mit jeder neuen Technologie.
Metz hat die beiden Modelle 48 und 58 allerdings so konzipiert, daß diese komplett softwaresteuerbar sind, insofern werden sie länger mit der Entwicklung Schritt halten können als deren Vorgänger, zumal sie ja eine USB-Buchse zum selbst updaten haben. Einen SB-900 dagegen kann man nur selsbst aktualisieren, wenn die Kamera das auch unterstützt. Insofern ist es derzeit genau umgekehrt wie das, was Du oben in Deinem letzten Satz vermutetest.
Dass alles hier sind meine Erfahrungen, Meinungen und Auffassungen, die vielleicht für den Fragenden von Bedeutung sind. Sie müssen nicht objektiv richtig sein, aber äußern darf man Sie doch - ohne dass sie jemandem anderen gleich sauer aufstoßen sollten.
Ja, das ist schon ok so.
Das mit dem sauer aufstoßen ist evtl falsch angekommen. Was mir mißfiel, ist eben die Tatsache, daß Probleme mit einem abgelösten Modell einfach undifferenziert auf den Hersteller umgelegt wurden - was sich ja hier wieder relativierte. Ist eben nur nicht so oft der Fall, daß da selbst im Nachhinein differenziert wird.
Ich kam von Minolta zu Nikon, gerade als Minolta sich aus dem Endkundengeschäft zurückzog. Was war das Geschrei groß, als es hieß, daß Sony jetzt Mitenwicklung, Vertrieb und Service übernimmt und Minolta nur noch DLSRs für Sony fertigt. Da wurde die Marke an sich abgewatscht für Erfahrungen, die aus einem völlig anderen Bereich kamen, aber eben der gleiche Firmenname draufstand. Ist aber leider ein sehr verbreitetes Phänomen, auch in anderen Bereichen. Frag mal einen Tasten-Musiker nach gehobenen Tasteninstrumenten von GEM zB. "Tischhupen" ist da noch das freundlichste, was man zu hören bekommt, wenn jemand überhaupt was mit der Marke anfangen kann. Nunja, der Kenner andererseits freut sich über diese Undifferenziertheit, beschert sie einem niedrige Gebrauchtpreise für zu unrecht verachtete Geräte
Wenn jemand mal eine F55 besessen hat, an der ja bekanntlich nichtmal die Hälfte der Originalobjektive aus dem Nikonprogramm funktionierten, danach deshalb "nie wieder Nikon" in die Welt posaunt, ist das genau die gleiche Schiene. Mag für denjenigen eine klare Sache sein, wenn aber die Ursache nicht genannt wird ist das dann einfach nur verunsichernd.
Ich selbst fasse mich da sehr wohl an die eigene Nase. Habe ich doch lange und breit jedem, der nach Nissin fragte "Finger weg" gesagt, basierend auf dem seinerzeit einzigen Blitz Di-622 (kann man hier auch problemlos nachlesen). Wer mich und meine Beiträge kennt, weiß, daß ich meine Meinung da revidieren bzw differenzierte äußern mußte, wenn auch nicht in Bezug auf den 622 als Stein des damaligen Anstoßes. Inzwischen bin ich ja selbst auch Besitzer einer Nissin-Taschensonne (466), weil mich das Ding durchaus überzeugt hat.
So, und nun genug geschwafelt
