Bewertung des Zuiko ED 7030 mit dem Delamax 3x Konverter
Sehr geehrte Photographeninnen und Photographen
Hiermit möchte ich als Anschluss zu meiner vorausgehenden Bewertung des Zuiko ED7030 nun eine weitere Bewertung abgeben. Ich werde hier von Versuchen mit dem Zuiko ED7030 mit dem Delamax 3x Telekonverter berichten. In meinem letzten Bericht habe ich ausführlich von den Qualitäten uns Schwächen des Zuiko ED7030 berichtet, weshalb ich hier darauf verzichten möchte.
Seit einiger Zeit interessiere ich mich, initialisiert durch das Geschenk einer Zeitschrift für Hobbyastronomen, für die Astrophotographie. In den vergangenen Wochen war Jupiter am nächtlichen Himmel zu sehen. Im April sehen wir Saturn hinter dem Mond aufgehen. Die Aufnahmen des Jupiter (44'' oder 0.026° im Durchmesser) geschah mit dem Zuiko ED7030 unter Verwendung einer Belichtungszeit von einer Sekunde bei ISO 100. Die lange Belichtung habe ich trotz seiner hohen Helligkeit verwendet, um die Atmosphärischen Fluktuationen auszumitteln, welche mit dem Bild der Sonne vom Grund eines Schwimmbeckens vergleichbar sind. Gemittelt sieht man nämlich auch da die Sonne, zeitaufgelöst aber ein verzerrtes Bild. Der Autofokus funktioniert bei einem solchen Objekt, wovon ich sehr beeindruckt war. Die vier galileischen Monde konnte man problemlos auflösen. Auch davon war ich sehr beeindruckt. Nun dachte ich, dass das Auflösen der Wolkenbänder nicht schlecht wäre, woraufhin ich mich für den obig benannten Konverter statt Jenem von Olympus entschied (ich bin Student und daher eher zu solchen Lösungen geneigt). Der Konverter selbst machte einen hochwertig verarbeiteten Eindruck, die Linsen sahen makellos aus, auch das Gewicht überzeugte. Beim Einsatz mit dem Zuiko ED7030 jedoch stellte sich bereits bei Tag heraus, dass die Abbildungsleistung - verzeihen Sie mir - mau ist. Es geht dabei weniger um die Scharfstellung, als vielmehr um die chromatische Aberration, welche im Falle des Jupiter dazu führte, dass ich das Objekt entweder in rot, grün/gelb oder blau scharf stellen konnte. Die Farbsäume der anderen Farben störten derart, sodass die Eigenschaften der scharf gestellten Wellenlänge völlig untergingen. Die Monde, die man ohne Konverter auflösen konnte, waren nun nicht mehr sichtbar, welches nicht verwunderlich ist, schließlich trennt die chromatische Aberration ja das Licht in, in meinem Fall drei, Fragmente, welche einzeln zu leuchtschwach sind, um im CCD registriert zu werden. Die Verwendung eines Farbfilters wäre angesichts der Lichtschwachheit der Objekte, sowie dem Fehlen einer Nachführung um die Erdrotation auszugleichen eher eine verzweifelte als eine vernünftige Tat.
Ein weiteres Problem war es, dass der Autofokus des Objektivs, so zuverlässig er auch ohne Konverter ist, mit dem Konverter kein einziges mal, auch bei Tag nicht, fokussieren konnte. Dies ist für mich sehr ärgerlich. Der Konverter funktioniert nämlich derart, dass ein unendlich entferntes Objekt parallele Strahlen aussendet, welche durch den Konverter und das Objektiv hindurch auf dem CCD scharf abgebildet werden sollen. Im Falle des Jupiter ist das Objekt praktisch unendlich weit weg. Stellt man das Objektiv nun auf unendlich, so müssten die Strahlen des Objekts konvergent und nicht parallel in den Konverter einlaufen, sodass das Bild scharf ist. Da sie aber parallel einlaufen, muss das Objektiv entsprechend auf konvergente Strahlen umgestellt beziehungsweise darf der Fokus nicht auf unendlich eingestellt sein, sondern darunter. Dafür habe ich mit den Konverter Tagsüber "geeicht" indem ich den Mond (praktisch auch unendlich weit weg) mit Hilfe der Bildschirmlupe manuell fokussiert und mir die Stellung des Tubus des Zuiko ED 7030 markiert habe (Bleistiftstrich). Allerdings schlug sowohl diese Methode, als auch die akute Korrektur mit dem manuellen Fokus fehl. In diesem Sinne schrieb ich an Olympus und beschrieb mein Problem. Da ich Probleme mit dem Fokussieren hatte, bat ich, mir zu beschreiben, wie man eine Serie von Bildern derart automatisiert, sodass abwechselnd ein Bild entsteht und der Fokus anschießend von unendlich nach unten gedreht wird. Bei einer Person, bei welcher der Autofokus auf die Augen gerichtet ist, würde diese Serie Bilder erzeugen, deren Erstes die Ebene der Augen fokussiert, das zweite jene der Nasenspitze, das dritte jene der Frisur und so weiter. Olympus schrieb an mich zurück und beschrieb mir, die Funktion, die ich wünschte hieße Fokus Bracketing. Diese Funktion besitze die Olympus E-30, welche ich benutze, nicht. Über das Anschließen der Kamera an den Computer steht in der Gebrauchsanleitung lediglich die Möglichkeit, mit fertigen Bildern zu arbeiten, nicht aber Aufnahmen zu steuern.
Aus reinem Interesse und womöglich auch aus Frust versuchte ich den Konverter an der Canon Ixus 60 meiner Freundin. Dabei wurde der Konverter einfach in einem geschätzten Abstand zur vollautomatischen Linse der Kompaktkamera freihand gehalten. Der Autofokus dieser Kamera, einen anderen hat sie nicht, bewältigte diese Aufgabe instantan. Die Bilder, die daraus folgten waren durch Farbsäumen am Rand und Schärfe in der Mitte gekennzeichnet. Mein Fazit zu diesem Thema ist gewesen, dass ein solcher Konverter und ich hatte nur mit einem das Vergnügen, zur Astrophotographie und ich vermute vorsichtig auch zur normalen Fotographie als Erweiterung des Zuiko ED7030 ungeeignet ist. Das Versagen des Autofokus schränkt die Flexibilität des Systems, die chromatische Aberration die Qualität der Bilder ein.
Ich möchte den aufmerksamen Leser daher dazu ermuntern, sich, sofern es geht, mehrere Beratungen und Erfahrungsberichte, wie zum Beispiel diesen, durchzulesen, bevor der Kauf einer Erweiterung jedweder Art in Erwägung gezogen wird. Ich habe leider den Fehler gemacht und das Gerät als Notlösung gekauft und mittlerweile zurückgegeben, ohne auf meine an Sie weitergegebenen Ratschläge zu hören. Der Hauptgrund, weshalb ich das Gerät kaufte war seine überdurchschnittliche Vergrößerung auf insgesamt maximal 1.8m Brennweite. Einer Vergrößerung von 2x war ich eher skeptisch gesinnt. Wie Sie meinem Bericht entnehmen, sollte dies nicht der ausschlaggebende Grund zum Handeln sein.
Zuletzt möchte ich Ihnen noch sagen, dass ich mich freuen würde, wenn Sie mir Ihren Ratschlag zu diesem Thema geben könnten. Dazu sollte ich sagen, dass diese Ratschläge, sollten sie auf akute Hilfe konzentriert sein, eher vom Typus Do-it-yourself sein sollten und mit wenig Kostenaufwand verbunden. Andernfalls können Sie mir ja auch langfristig sinnvolle Ratschläge erteilen, ich bin offen für alles. Vielen Dank fürs lesen.
RedEd