AW: Vor- und Nachteile Adaption manueller Objektive
Es geht aber auch einfacher: Blende voreinstellen, fokussieren (dabei natürlich sehr genau hinschauen), abdrücken.
Ich habe das gestern mal aus Spaß auf die Spitze getrieben (allerdings an der EOS; an der Pen wäre das Sucherbild immerhin heller gewesen, aber die hatte ich gerade nicht zur Hand ...): Tokina 5,6/400mm mit Olympus 2x-Telekonverter = 800mm; Blende 22, freihand. Leichte Tonwertspeizung in Lightroom (die Farben waren etwas flau), ansonsten out of cam verkleinert.
Der Konverter war natürlich -- allein schon wegen der Lichtstärke -- ein bisschen viel des Guten, aber das Tokina-Objektiv geht auf jeden Fall mit, wenn ich wieder Tiere fotografiere. Für mich ist das mehr als nur eine "Notlösung". (Zudem fotografiere ich erst seit einem halben Jahr mit manuellen Optiken und bin fest davon überzeugt, dass mit mehr Übung da noch viel mehr geht.)
Anmerkungen zu genannten Kritikpunkten:
-- Dass manche Objektive erst bei leichtem Abblenden wirklich gut abbilden, ist nun wahrlich kein Charakteristikum manueller Linsen; im Gegenteil: Viele meiner manuellen Optiken bilden bei Offenblende deutlich besser ab als manch eine Canon-Linse. (Mit mFT-Ojektiven habe ich allerdings noch nicht viel Erfahrung ...)
-- Dass das manuelle Fokussieren vom Rest so sehr ablenkt, dass es sogar eher schädlich für Bildkomposition und Lerneffekt ist, mag im einen oder anderen Fall zutreffen, scheint mir im Großen und Ganzen aber übertrieben. Genauso gut könnte man pauschal umgekehrt einwenden, dass sich AF-Nutzer den Bildaufbau zu dessen Nachteil vom AF-Punkt und nicht von der Komposition diktieren lassen.
Gruß Jens
Hallo Jens,
dass du mit dieser Kombi überhaupt ein scharfes Bild freihand hinbekomen hast, spricht erstens für MF-Objektive und zweitens für deine fotografischen Fähigkeiten, vor allem mit Blende 22, was ja vollkommen übertrieben ist im Telebereich und dich vor Probleme gestellt hat, die sonst nicht existieren würden. 5.6 oder 8 (ich kenne die Linse nicht) hätte ja locker gereicht und einen schöneren Hintergrund ergeben.
Die komplette AF-Periode vor der "digitalen Revolution" ging an mir vorbei. Ich hatte lediglich eine AE-1. Ich glaube aber, dass ich in diesen vielen Jahren die Grundlagen der Fotografie erlernt habe.
Manchmal bin ich aufgrund der Posts hier etwas verwirrt: geht es nur um schneller, besser, weiter in Bezug auf die Technik? Macht die bessere Cam die besseren Bilder? Macht das bessere Objektiv die besseren Bilder?
Natürlich, von allem etwas, aber bestimmt nicht von allein.
Ich fürchte, dass inzwischen eine richtige Bewegung ins Leben gerufen wurde, die schreit: Ich habe doch jetzt die beste Hardware, warum kommen aber immer noch so viele bescheidene Bilder dabei heraus? Ich stelle doch immer das naheliegendste Automatikprogramm ein! Das sieht aber nicht so aus, wie ich es von meiner kompakten oder meiner Bridge gewohnt war.
Wenn dann mal Zufriedenheit herrscht, kommen Besserwisser und weisen auf einen unruhigen Hintergrund hin oder dass die Schärfe nicht auf den Augen liegt oder dass das Bild nicht scharf ist oder (olytypischer Einwand von nicht Oly-Usern) zu sehr rauscht usw.
OK, mal zum Thema: ich persönlich sehe die Vorteile im Ersatz für Linsen im gleichen Bereich, die man sich sonst nicht leisten kann (erzähle mir niemand, dass man ja nur sparen müsse,....). Diese sind unter Umständen auch lichtstärker als die Optiken, die den Bundles beiliegen oder überhaupt zu haben sind.
Zweitens eröffnen sich viele Möglichkeiten der Spielerei. Wenn man das konstruktiv macht (im Sinne von Versuchsreihen), nähert man sich dem Wesen der Fotografie eher an als mit AF-Linsen. Ehrliche Frage: wer hat mit seiner AF-Ausrüstung bereits Blendenreihen gemacht?
Drittens existiert ein isoliertes Gebiet der Fotografie, in dem Altglas durchaus seine Berechtigung hat. Ich höre schon: schon wieder ein Blümchen, schon wieder ein Insekt, was wollen die Makro-Freaks überhaupt von mir?
Nu ja, dann könnt ihr ab hier einfach zum nächsten Post weitergehen. Oder einfach mal sehen, was in diesem Bereich auch mit Altglas machbar ist. Durchforstet doch einfach den "Analog-Objektive-Thread", der vom Titel her total daneben liegt, MF-Objektive wäre sinnvoller.
Haben wir die Möglichkeit, mit einem "digitalem" Balgengerät zu fotografieren?
Oder mit einem Autotubus?
Oder mit einer bewußt gewählten Kombination von mindestens einem bis drei vorhandenen Zwischenringen unterschiedlicher Stärke?
Bevor ich mich hier zu weit auslasse, poste ich lieber noch ein Foto, dass ohne Geduld, Ahnung von der Materie und einer gewissen Leidenschaft nie entstanden wäre, dazu noch mit einer MF-Optik. Es wurde bereits in diversen Threads gezeigt, hier halte ich es dennoch für angebracht.
VG, Patrick