Hallo Klaus,
ich bin wirklich sehr davon beeindruckt,
wie Du und Stefan herausgefunden habt,
das man aus der SD auch bei hohen ISOs
noch annehmbare Ergebnisse herausholt.
Das ändert aber nix daran, dass das ISO-Verhalten der SDs nicht so ist,
wie man es als Benutzer eigentlich erwarten sollte!
Nimm einmal an, ich möchte unterwegs,
ohne Stativ, bei Dämmerung ein Bild machen.
Ich stelle die Offenblende ein und führe die Belichtungsmessung durch.
Die Belichtungswarnung blinkt und erzählt mir,
dass ich mit 3 Blendenstufen unterbelichten würde.
Da die Blende bereits ausgeschöpft ist kann ich zweierlei tun:
a) ich kann die Belichtungszeit 3x verdoppeln und das Bild sicher verwackeln.
b) ich erhöhe die ISO von 100 auf 800 und belichte unverwackelt richtig.
Wo ist da nun also mein Problem?
So wie ich die ISO-Thematik verstehe müßte sich die ISO-Einstellung
konform zur Blenden-, bzw. Belichtungszeit-Erhöhung verhalten.
Da brauche ich dann nix zu rechnen,
denn eine solche ISO-Erhöhung verhält sich genauso,
als würde ich eine Blendenstufe weiter öffnen.
Sie
ist ja auch so etwas wie eine virtuelle Blende!
Und genau da verhält sich die SD nicht konform zu!
Bei der SD ist nämlich eine ISO-Stufe keine Blende,
da das Rauschen nicht berücksichtigt wird!
Klar, es wird bei der höheren ISO immer
etwas mehr rauschen,
das ist schließlich bei allen Kameras der Fall,
die eine ISO-Manipulation anbieten, selbst bei der 5D!
Aber bei der Sigma, bzw. beim Foveon ist dieses Rauschen viel kritischer,
ein unangenehmes Farbrauschen, dass sich nur sehr schlecht wieder beseitigen läst.
Es ist sogar so schwierig zu entfernen,
dass man es meiner Meinung nach eben bei der Belichtungsermittlung
eigentlich hätte berücksichtigen müssen,
da es Bilder regelrecht zerstören kann.
Du hast nun mit Stefan und einigen anderen ermittelt,
dass man dieses Rauschen mit mehr Licht vermeiden kann.
Das ist mehr, als ich je herausgefunden habe!
Ich habe die hohen ISOs der Sigma nämlich wegen der
Qualitätsverluste gemieden wie die Pest,
nachdem mir erst einmal einige unwiederbringliche Bilder
auf diese Art verrauscht waren.
Bleibt dieser von Dir ermittelte Korrekturwert kleiner als eine Blende,
dann bleibt ja immerhin noch ein kleiner Qualitätsgewinn
durch die höhere ISO und man könnte mit (etwas) Gewinn damit arbeiten.
Wird dieser Korrekturwert aber größer als eine ganze Blende,
dann bringt die ISO-Erhöhung nicht nur nix,
sie ist dann sogar kontraproduktiv,
weil sich die Belichtungszeit im Verhältnis zur
niedrigeren ISO sogar noch verlängern würde.
In diesem Fall sollte man diese ISO-Stufe schlicht vergessen,
das am Besten sogar herstellerseitig, denn das ist genau die Grenze,
wo man den Fotografen nur noch in die Irre führt.
Versteh mich aber nicht falsch,
Der Foveon ist in diesem Punkt nun mal sehr eigenwillig.
Bei hellem Tageslicht ist kann man hohe ISOs sehr wohl nutzen,
zum Beispiel um die Belichtungszeiten zu kürzen.
Aber wehe es ist schummerig und es existieren Schattenzonen im Bild!
Vermutlich hat der Foveon ein relativ hohes Grundrauschen,
das in den hohen ISOs dank der flacheren Auswertungsamplitude
dann prompt stark ins Auge fällt, während es bei ausreichend Licht
sauber überschrieben wird.
Dadurch müßte die Kamera Schwach-Lichtsituationen bei
hoher ISO-Zahl anders berechnen als im Stark-Licht
Vielleicht hätte man eine "Belichtungs-Situations-Einschätzung" einbauen können,
eventuell über eine unabhängige durchgeführte Matrixmessung,
welche die Wahrscheinlichkeit solcher "Schatten-Rauschzonen" im Bild erfassen soll
um dann z.B. mit Deinen Korrekturenwerten zu Belichten,
sobald solche Zonen auftauchen.
Jedenfalls ist der begangene Weg nicht optimal gewesen.
Ich kämme keineswegs alles über einen Kamm,
bleibe aber trotzdem dabei: Sigma hat die ISO-Kalibrierung versaut!
Ob mit Absicht (Marketing) oder weil sie als Grundlage möglicherweise
die unkritische Stark-Licht-Situationen genommen haben ist egal.
Sie hätten lieber auf Schwachlicht kalibrieren sollen!
Denn wenn tagsüber bei hoher ISO-Zahl der Himmel ausbrennt,
weil überbelichtet wird, stellt man eben eine niedrigere
ISO-Zahl ein und das war es dann.
Wird aber bei Schwachlicht in den hohen ISOs unterbelichtet...
...dann bedeutet das bei der Sigma Farbrauschen und Bilder,
die nicht zu gebrauchen sind!
Deine Beispiele zeigen nun aber, dass das nicht so sein muß!
Würde Sigma aber Deine Werte in Firmware gießen,
dann gäbe es keine ISO 800 bei Schwachlicht mehr.
Mir sind aber ISO 600, die funktionieren, allemale lieber,
als ISO 800 bei denen meine Bilder abrauschen!
Schönen Gruß
Pitt