AW: Raidsystem zur Bildsicherung
schon 120 min. kein Beitrag, hm
Ich versuche mal ein paar Fakten aus meiner Erfahrung einzubringen. Das ist nur meine Sicht. Ist garantiert bei jedem anders und ich bin Schuld usw.
Meine persönliche Erfahrung was Ausfälle und Datenbedrohung betrifft:
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Hauptursache für drohenden Datenverlust bei mir sind definitiv Hardwaredefekte bei den Festplatten.
Bei Laptops tausche ich inzwischen schon vorsorglich nach 2 Jahren die Platte. Auch bei den 3,5" versuche ich so alle 2 Jahre zu tauschen.
Mir sind (in den ca. letzten 20 Jahren, private/berufliche Nutzung, meist ein 1-2 PC mit 2-4 Platten und 2 Laptops) rund 8 Stück 3,5" Platten und 4 2,5" Platten abgeraucht. Gemeint sind damit entweder komplette Verirrungen (rumgeknatter), nicht starten oder nicht mehr lesbare Bereiche, die sich in einem Fall mit dem entsprechenden Tools wiederbeleben ließ (1 Fall).
Die wurden alle nur normal benutzt. Sicher etwas überdurchschnittlich wegen Video und Bildbearbeitung.
In allen Fällen konnte ich allerdings die Daten noch von den Platten holen.
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Zweimal habe ich "selbst" per Software den Fehler gemacht. 1x Partitionstabelle gelöscht und 1x dem Samsung HD-Testtool vertraut, dass es bei einem intialen Quicktest nicht sofort die Platte überschreibt (machts es aber mit den ersten 10 MB).
Im ersten Fall konnte ich die Partitionstabelle mit einem Disk-Hex-Editor manuell wieder anlegen.
Im zweiten Fall handelte es sich sogar um ein Raid-0

. Eine Datenrückgewinnung war allerdings auch möglich mit GetDataBack (RAID Support).
Wäre aber in den Fall auch nicht so tragisch gewesen, war ja schließlich ein RAID-0 und von daher nicht mit wichtigen Daten betraut.
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Einen Filesystemfehler, der ein Problem verursachte, hatte ich mit NTFS noch nie.
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Daten gelöscht, die ich nicht löschen wollte, habe ich vielleicht einmal oder gar nicht *grübel*.
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Ein Virus der etwas beschädigt hat, hatte ich auch noch nie und ein Virenscanner läuft bei mir nicht dauernd mit. Ich brauche den Speed meines Rechners für wichtige Aufgaben.
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Backuplösungen, die nicht funktionieren hatte ich schon. Die entweder beim Zurückspielen oder schon beim Backup scheitern.
Beispielweise ist Windows 7 nicht in der Lage eine FAT32-Partition zu sichern, zwingt einen aber die zu sichern, wenn etwas boot-relevantes drauf liegt. Sehr lustig, die Fehlermeldung kommt ganz am Ende und ist komplett frei von Hinweisen was schief gegangen ist.
btw.
Wie testet man eine Backuplösung für die komplette Wiederherstellung?
Man kann es ja nicht einfach machen, denn wenn es nicht klappt, hat man am Ende ein getrashtes System und der Backup ist für die Katz.
Man bräuchte also wenigstens alle Systemplatten doppelt, dann kann man auch Original und Kopie vergleichen.
Recht aufwendig und beweist auch nur, dass der Backup gerade im Moment gut ist. Ein vollständiger Test sieht anders aus.
Wer hat schon alles Backups zurückgespielt?
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Meine Backuplösung ist auch manuelles kopieren (d.h. mit Synctool) aller wichtigen Daten auf eine nackte, externe SATA-Platte, die ich zu diesem Zweck in einen Wechselrahmen stecke.
Meist mache ich das nach dem ich ein Bearbeitung eines Satzes Bilder abgeschlossen habe noch bevor die Bilder von der Speicherkarte gelöscht werden.
Früher habe ich auch Backups auf den verschiedenen intern Platten gehalten. Mache ich noch teilweise mit eigenen Dokumenten, aber nicht mit Bildern. Das braucht mir zu viel Platz.
Die Systempartition sichere ich dann und wann mit True Image. Nicht so häufig, das kann auch notfalls neu installiert werden. Das dauert aber auch ewig bis die Settings wieder alle sitzen.
Sollte ich wohl jetzt etwas häufiger machen, wo das ja jetzt eine SSD ist. Die fängt sicher nicht verräterisch an zu klackern.
Lange Rede, kurzer Sinn. Ich kann gut verstehen, wenn man ein RAID-1 für eine erhöhte Sicherheit verwendet und sich nicht die ganzen Wiederherstellungsorgien geben möchte und ja ein getrennter Backup ist dann auch angeraten.
Aber da bei mir das Hauptproblem tatsächlich immer versagende Platten waren, würde ich mit mit einem RAID-1 bestimmt auch besser fühlen.
Ist mir am Ende aber doch zu viel verschenkter Platz
Ich würde dann allerdings auch auf eine RAID des Betriebssystems setzen. Das habe ich bei dem RAID-0 schon gemacht und die Platten laufen eben an jedem Windows-Rechern ohne Hardwarevoraussetzung. Der Speed ist gut und die Platten sind auch noch als einzelne Platten sicht- und diagnostizierbar. Gerade bei billigen RAID-Controller ja eher unüblich und die erledigen die ganze "Arbeit" auch mit der CPU.
Benchmarken macht nicht so viel Spaß, da das RAID nicht als eine physikalische Platte auftaucht und die ganzen Testtools mit Direktzugriff nicht so direkt funktionieren.
Booten kann man davon nicht. Das ist wohl so.
Oder hat sich da bei Windows7 was geändert?
Die ganzen Geschichten mit Keller abbrennen usw. Das muss wirklich jeder selber wissen und für sich das Risiko einschätzen.
Man geht ja auch auf die Straße und fährt mit dem Auto oder fliegt gar.
Selbst wer mit den Bildern Geld verdient, hat das Geld wohl schon in der Tasche und die Bilder ausgeliefert, wenn der Keller abbrennt.
Sonst muss halt eine Lampertz-Zelle her:
http://www.youtube.com/watch?v=nAOQOiCilp8