• Neuer Gutscheincode unseres Partners Schutzfolien24:
    DSLR-Forum2025
    Dauerhaft 10% Rabatt auf alle Displayschutzfolien und Schutzgläser der Eigenmarken
    "Upscreen", "Screenleaf", BROTECT" und "Savvies".
    Der Code ist für alle Geräteklassen gültig.
  • In eigener Sache!

    Liebe Mitglieder, liebe Besucher und Gäste
    ich weiß, es ist ein leidiges Thema, aber ich muss es ansprechen: Werbung, Werbeblocker und Finanzierung des Forums.
    Bitte hier weiterlesen ...

  • Nicht erreichbare Adressen im Benutzerkonto
    Wir bekommen zurzeit eine große Anzahl an E-Mails, die das System zum Beispiel als Benachrichtigungen an Nutzer verschickt,
    als unzustellbar zurück, weil z.B. die Adressen nicht erreichbar sind oder das Postfach gar nicht existiert.
    Stellt doch bitte sicher, dass die Benachrichtigungen, die ihr vom System erwartet, auch zugestellt werden können.
    Nicht erreichbare E-Mail-Adressen sind dazu wenig hilfreich.
    Danke!
WERBUNG

Perspektive

Also hat ein 20x30-Abzug eines Bildes auch eine andere Perspektive als einer mit 10x15? Das halte ich nicht für eine sinnvolle Definition.
Nö. Das habe ich auch weder so gesagt noch so gemeint.

Ich bin beim Fotografieren im dreidimensionalen Raum und nicht beim (nachgelagerten) Vergrößern/Verkleinern fertiger 2D-Bilder, die ich mir dann aus irgendeinem Abstand anschaue.

Und beim Fotografieren gilt:
Wenn der Augpunkt O einen Abstand x zum Bildfeld/Motivebene hat, dann sei Perspektive 1 gegeben.
Mit Kamera&Objektiv und dem entsprechenden Bildwinkel α ergäbe das Aufnahme A.
Wenn ich nun (nur) die Distanz verringere und mich beim Abstand x' befinde - ich gehe also näher heran an mein Motiv und nähere mich den Objekten - dann ist automatisch Perspektive 2 gegeben, welche sich von Perspektive 1 unterscheidet.
Aufnahme B wäre eine andere als Aufnahme A.
Nicht nur vom Bildausschnitt bzw. dem, was zu sehen ist, sondern auch bzgl. der Perspektive.

Man kann ja gern mal hingehen, und sich selbst ein Bild machen:
Wenn sich diese Distanz verändert/verringert, dann ändert sich die Perspektive.
(Ein Auto schaut aus 5m Entfernung anders aus als aus 2m Entfernung. Wetten...)
Ich persönlich würde Bildausschnitt/Bildwinkel auch nicht in den Begriff "Perspektive" hineinnehmen.
Das gehört - leider oder nicht leider - zwingend zur Betrachtung dazu, wenn man von Fotografie spricht.
Man kann nicht fotografieren, ohne in eine Richtung zu fotografieren.
Genau so, wie man keine Geschwindigkeit ohne Richtung haben kann.
Das Eine ergibt ohne das andere keinen realen Sinn.
Auf dieser Abstandsveraenderung beruht die fotografische Aequivalenz.
Schön, wenn hier wieder über Fotografisches gesprochen wird.
Diese fotografische Äquivalenz beinhaltet 'gleiche' Bilder und damit einhergehend einen identischen Abstand und verschiedene Bildwinkel.
Wenn ich den Abstand verändere und den Bildwinkel identisch halte, ergeben sich unterschiedliche Bilder und keine äquivalenten.

1) 50mm f/2.0 an Kleinbild aus Abstand x
2) 35mm f/1.4 an 1,5-Crop aus Abstand x
3) 50mm f/1.4 an 1,5-Crop aus Abstand z (mit z=x+y)

1 und 2 sind äquivalent.
1 und 3 sind nicht äquivalent.
Und vor allem:
1 und 2 zeigen eine gleiche Perspektive (logisch - vom selben Ort aus ;)).
1 und 3 zeigen verschiedene Perspektiven (weil die Positionen/Distanzen zueinander verändert wurden).
Werden deiner Meinung nach aequivalente Bilder aus verschiedenen Perspektiven gemacht?
Nein. Die Positionen im Raum bleiben ja unverändert.
Ändern sich jedoch Positionen/Distanzen, so ändert sich die Perspektive.

(Oha. Jetzt habe ich grad lange nebenher/parallel telefoniert und hab das mit der Äquivalenz hoffentlich nicht genau falsch herum formuliert...:lol: Sollte ich das verdreht haben, dann sorry. :angel:)
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Re: Perspektive

Ja.

...

Du brauchst mir nicht zu erklären, was die geometrischen Grundlagen einer perspektivischen Abbildung sind und wie sie funktionieren. Das weiß ich schon lange, vielen Dank. Unser Dissenz bezieht sich allein auf die Semantik des Begriffes "Perspektive". Du verstehst ihn als ein Synonym für "perspektivische Abbildung". Ich verstehe darunter ... äh, Perspektive eben.


Unter # 99 kannst Du nachlesen, was der Brockhaus dazu meint. Und weiter,
Fotografie ist der bequeme output der Darstellenden Geometrie. Ein Canaletto
hatte es da noch wesentlich schwieriger, ich ziele da mehr auf den Bernardo
Bellotto ab, denn auf den Giovanni Antonio Canal. 1762 wurde BB als Professor
für Perspektive in die 1764 gegründete Akademie in Dresden aufgenommen.

Womit wir wieder beim Thema sind. Den Gaspart Monge mit seiner Géométrie
descriptive
von 1847 hatten wird schon. Was haben die wohl gemacht, außer
Perspektiven konstruiert, angefertigt bzw. wissenschaftlich mathematisch be-
legt?


abacus
 
Nein. Die bleibt eben nicht gleich, das ist doch der Witz! Gleiche Perspektive, verschiedene Blickrichtungen.

Okay, bevor das hier endlos weitergeht - ich meine genau diese Blickrichtung:
Die Blickrichtung bzw. die Orientierung der optischen Achse (Hauptstrahl),
und die ist im (nicht zusammengesetzten, aus einer Aufnahme bestehenden) Bild eindeutig festgelegt, senkrecht zur Bildebene und für jeden Ausschnitt gleich.

Also kann die Blickrichtung nicht Teil der Perspektive sein.

Also kannst oder willst Du nicht einsehen, das man mit "Perspektive" auch das meinen kann, was Du so beschreibst:
Stattdessen braucht man Perspektive und Blickrichtung (und Bildwinkel natürlich auch), um einen Abbildungsvorgang zu definieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Re: Perspektive

Ich verstehe sehr wohl, dass ein geshiftetes Objektiv "nur" einen anderen Teil seines Bildkreises auf den Sensor wirft. Wenn wir aber schon die "fotografische Praxis" als Messlatte nehmen, dann ist zu vergleichen:
Bild 1: 24mm-Optik, für Kirchturm wird die Kamera nach oben ausgerichtet
Bild 2: Bild 1 mit Korrektur stürzender Linien am Computer
Bild 3: Bild mit 24 mm-Shiftobjektiv und horizontal ausgerichteter Kamera

Liegen die Eintrittspupillen bei Aufnahme von Bild 1 und Bild 3 an der gleichen Stelle, dann sind die Bilder m.E. sehr wohl ineinander umrechenbar, da eben wirklich nur gedehnt oder/und gestaucht werden muss und keine Bild*inhalte* fehlen. Dass man dabei Auflösungsverluste hinnehmen muss, ist für die "perspektivische Darstellung" eigentlich unerheblich.

Wer also die Projektion als ein inhärentes Element der Perspektive ansieht, der muss auch die Ansicht vertreten, dass Shift-Strategien oder auch die nachträgliche Umrechnung am Computer echte Veränderungen der Perspektive ergeben, auch wenn der Standort nicht verändert wurde.

Damit werden Komponenten der Perspektive vom Aufnahmemoment entkoppelt. Für mich war bislang die Perspektive im Moment der Aufnahme festgelegt und ich habe Schwierigkeiten damit, die Umberechnung einer Projektion als eine Perspektivänderung zu verstehen.


Spezialfall der perspektivischen Umrechnung einer Perspektive, wenn die
Pupille kardanisch bei den Aufnahmen gelagert ist. Konnte man seiner-
zeit mit bestimmten Einschränkungen auch in der Duka machen und war
durch den Bereich der hinreichend scharfen Wiedergabe eher eng limitiert.
Ist/war aber mit Informationsinhaltsverlusten behaftet. Ist nicht primäre
Perspektive wie hier diskutiert, sondern Ergebnis einer Umformung bzw.
einer weiteren Transformation.


abacus
 
Wer also die Projektion als ein inhärentes Element der Perspektive ansieht, der muß auch die Ansicht vertreten, daß Shift-Strategien oder auch die nachträgliche Umrechnung am Computer echte Veränderungen der Perspektive ergeben, auch wenn der Standort nicht verändert wurde.

Damit werden Komponenten der Perspektive vom Aufnahmemoment entkoppelt.
Genau. Und das wäre absurd.


... ich habe Schwierigkeiten damit, die Umberechnung einer Projektion als eine Perspektivänderung zu verstehen.
Es wäre schlimm, wenn du damit keine Schwierigkeiten hättest ;)


Das gehört – leider oder nicht leider – zwingend zur Betrachtung dazu, wenn man von Fotografie spricht.
Ja klar. Wir sprechen aber von Perspektive.


Man kann nicht fotografieren, ohne in eine Richtung zu fotografieren.
Richtig.


Genau so, wie man keine Geschwindigkeit ohne Richtung haben kann.
Falsch. Man kann keine von null verschiedene Geschwindigkeit haben, ohne sich zu bewegen. Und die Bewegung hat zwangsläufig eine Richtung ... und eben eine Geschwindigkeit.

(Jetzt könnte man, zur Erhöhung des Unterhaltungswertes, hergehen und die Bewegung "Geschwindigkeit" nennen und die Geschwindigkeit "Bahngeschwindigkeit" ... aber das hatten wir schon und das brauchen wir nicht.)


Das eine ergibt ohne das andere keinen realen Sinn.
Bist du dir darüber im klaren, daß du soeben der Anzeige des Tachometers in deinem Auto jeden realen Sinn abgesprochen hast, ebenso wie z. B. der Regel "Höchstgeschwindigkeit innerorts 50 km/h"?


Schön, wenn hier wieder über Fotografisches gesprochen wird.
Noch schöner, wenn wir beim Thema blieben – und das lautet: "Was ist Perspektive (in der Fotografie)?"
 
Und beim Fotografieren gilt:
Wenn der Augpunkt O einen Abstand x zum Bildfeld/Motivebene hat, dann sei Perspektive 1 gegeben.
Mit Kamera&Objektiv und dem entsprechenden Bildwinkel α ergäbe das Aufnahme A.
Wenn ich nun (nur) die Distanz verringere und mich beim Abstand x' befinde - ich gehe also näher heran an mein Motiv und nähere mich den Objekten - dann ist automatisch Perspektive 2 gegeben, welche sich von Perspektive 1 unterscheidet.
Deshalb hatte ich ja geschrieben: es geht nicht um die Distanz vom Augpunkt zum Motiv, sondern um den Abstand Augpunkt zum Bild. Fotografisch: Bildweite.

Ändert sich die Bildweite (und passend Brennweite und Sensorgröße, damit der Bildwinkel wieder stimmt), so ändert sich die Perspektive nicht und es kommt (bis auf einen Maßstabsfaktor) das gleiche Bild heraus.

L.G.

Burkhard.
 
es geht nicht um die Distanz vom Augpunkt zum Motiv, sondern um den Abstand Augpunkt zum Bild. Fotografisch: Bildweite.

Ändert sich...
Ok: d’accord. :)
Falsch. Man kann keine von null verschiedene Geschwindigkeit haben, ohne sich zu bewegen.
:rolleyes:
Jetzt könnte man...
Stimmt. Für Amüsement wurde hier schon genug gesorgt.
Bist du dir darüber im klaren, daß du soeben der Anzeige des Tachometers in deinem Auto jeden realen Sinn abgesprochen hast
So ein Unsinn. :rolleyes:
ebenso wie z. B. der Regel "Höchstgeschwindigkeit innerorts 50 km/h"
Ja, ja. Wir wissen ja längst, dass Du Dich nur zu gern an wilder Theorie aufhängst.
In der Realität/Praxis kann man dieses Gebot nicht missachten bzw. dagegen verstoßen, ohne eine Richtung zu haben. Wetten...:rolleyes:
Noch schöner, wenn wir beim Thema blieben – und das lautet: "Was ist Perspektive (in der Fotografie)?"
Genau. Und da es um Fotografisches geht, Fotografieren aber ohne Richtung praktisch nicht möglich ist, beziehe doch bitte 'Richtung' mit in Deine Überlegungen ein, wenn Du hier etwas zu "Perspektive in der Fotografie" beiträgst. Es ergibt nämlich - weiterhin und unverändert - keinerlei Sinn, im fotografischen Sinne über Perspektive zu sprechen und dabei die Richtung des Fotografierens auszublenden.

So - womit gilt es nun als nächstes, die Zuschauer/Mitleser zu unterhalten? :)
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Re: Perspektive

(Jetzt könnte man, zur Erhöhung des Unterhaltungswertes, hergehen und die Bewegung "Geschwindigkeit" nennen und die Geschwindigkeit "Bahngeschwindigkeit" ... aber das hatten wir schon und das brauchen wir nicht.)

Dann sei jetzt mal ganz tapfer:
Das macht man. Ständig. Ohne Dich um Erlaubnis zu bitten.

Und mit der Perspektive macht man das auch...
 
In der Praxis kann man [gegen] dieses Gebot nicht [...] verstoßen, ohne eine Richtung zu haben.
Natürlich nicht. Aber die Richtung ist egal. Das Gebot gilt völlig unabhängig von der Richtung, das ist doch der Punkt. Wenn also die Idee von "50 km/h" auch ohne jeden Bezug zu einer konkreten Richtung einen Sinn ergibt, dann ist doch schon rein logisch-erkenntnistheoretisch offensichtlich, daß Bewegung und Geschwindigkeit zwei verschiedene Dinge sind, auch wenn sie eng miteinander zusammenhängen. Wie kannst du dann behaupten, Geschwindigkeit ohne Richtung ergäbe "keinen realen Sinn"?


... ich meine [die Blickrichtung bzw. die Orientierung der optischen Achse (Hauptstrahl)], und die ist im (nicht zusammengesetzten, aus einer Aufnahme bestehenden) Bild eindeutig festgelegt, senkrecht zur Bildebene und für jeden Ausschnitt gleich.
Also schön. Nimm ein Weitwinkelobjektiv und mach damit ein Foto. Dann nimm ein Teleobjektiv, verschwenke die Kamera ein wenig, so daß das Objektiv ungefähr, aber nicht genau in dieselbe Richtung schaut wie zuvor das Weitwinkelobjektiv (achte dabei darauf, daß die Perspektive gleich bleibt ;) – also daß der Eintrittspunkt des Teles exakt dort liegt, wo zuvor der des Weitwinkels war), und mache eine zweite Aufnahme, deren Bildinhalt komplett innerhalb des Bildfeldes der Weitwinkelaufnahme liegt.

Dann nimm beide Aufnahmen und beschneide die Weitwinkelaufnahme so, daß sie denselben Bildausschnitt zeigt wie die Teleaufnahme. Vergrößere die Teleaufnahme und die beschnittene Weitwinkelaufnahme auf das gleiche Endformat. Diskutiere das Ergebnis.
 
das ist doch der Punkt
Nein. Das ist nicht der Punkt.
Der Punkt ist:
Der Polizei ist wurscht, in welche Richtung der Fahrer zu schnell fährt.
Dem Fotografen ist aber nicht egal, in welche Richtung er fotografiert.
Da sich hier nicht Polizei und Fahrer übers zu schnell Fahren austauschen,
sondern Fotografen übers Fotografieren...

...sollte es hier auch mit der fotografischen Diskussion weiter gehen. :)
 
AW: Re: Perspektive

Also schön. Nimm ein Weitwinkelobjektiv und mach damit ein Foto. Dann nimm ein Teleobjektiv, verschwenke die Kamera ein wenig, so daß das Objektiv ungefähr, aber nicht genau in dieselbe Richtung schaut wie zuvor das Weitwinkelobjektiv (achte dabei darauf, daß die Perspektive gleich bleibt ;) – also daß der Eintrittspunkt des Teles exakt dort liegt, wo zuvor der des Weitwinkels war), und mache eine zweite Aufnahme, deren Bildinhalt komplett innerhalb des Bildfeldes der Weitwinkelaufnahme liegt.

Dann nimm beide Aufnahmen und beschneide die Weitwinkelaufnahme so, daß sie denselben Bildausschnitt zeigt wie die Teleaufnahme. Vergrößere die Teleaufnahme und die beschnittene Weitwinkelaufnahme auf das gleiche Endformat. Diskutiere das Ergebnis.

Solltest Du etwa zu dem Schluß kommen, die beiden Bilder seien identisch, so hast Du nicht genau genug hingeschaut. Es sollte nicht einmal möglich sein, mit geraden Schnitten einen identischen Ausschnitt zu finden.

Stell Dir vor, genau in der Mitte der Weitwinkelaufnahme befinde sich eine quadratische Tafel, und diese sei genau parallel zum Sensor ausgerichtet. Was zeigt das Bild? Ein exakt rechtwinkliges Quadrat.
Jetzt schwenke die Kamera etwas um die Eintrittspupille. Findest Du auf der dann entstehenden Abbildung des Quadrats noch rechte Winkel und gleiche Seitenlängen? Nein: aus der Zentralperspektive (oder nennen wir es ruhig zentralperspektivische Abbildung) ist eine Schrägperspektive geworden. Dabei ändert sich die Form der abgebildeten Dinge, nicht aber ihre Sichtbarkeit: was auf dem einen Bild hinter der Tafel versteckt war, ist es auch auf dem anderen - unter anderem das ist es wohl, was Du unter Perspektive verstanden wissen willst.
 
Zuletzt bearbeitet:
:top: :top: :top:

Das gibt es doch nicht! :eek:
Sollte die Richtung für die Fotografie tatsächlich nicht irrelevant sein.

Der gute 01af möchte an dieser Stelle...
Dann nimm beide Aufnahmen und beschneide die Weitwinkelaufnahme so, daß sie denselben Bildausschnitt zeigt wie die Teleaufnahme.
...allerdings auf etwas Anderes hinaus. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich ein Bild mit einer kurzen Brennweite mache und dann mit einer längeren Brennweite ein Panorama zusammen bauen möchte, kann ich das gleiche Bild erhalten? Ich bleibe auf dem gleichen Standort bzw die Position der Eintrittspupille bleibt gleich.

Nach 01af müsste das doch gehen, nach den meisten anderen geht das nicht da ich die Perspektive ändere.
 
Wenn ich ein Bild mit einer kurzen Brennweite mache und dann mit einer längeren Brennweite ein Panorama zusammenbauen möchte, kann ich das gleiche Bild erhalten?
Strenggenommen – nein. Es sei denn, es wird ein wenig getrickst (was die üblichen Panorama-Programme beim Zusammensetzen der Einzelaufnahmen automatisch tun).

Denn die effektive Bildfläche ist in der einzelnen Weitwinkelaufnahme eben und in der zusammengesetzten Aufnahme gewölbt – aber nicht sphärisch glatt gewölbt, sondern wie ein Ausschnitt aus einem geschlossenen Polyeder.

Auf die Perspektive hat das keinen Einfluß; die bleibt die gleiche (wenn die Eintrittspupille für alle Aufnahmen am selben Ort bleibt). Was sich ändert, ist die Projektion.


Diskutiere das Ergebnis.
Solltest du etwa zu dem Schluß kommen, die beiden Bilder seien identisch, so hast du nicht genau genug hingeschaut.
Nein, zu diesem Schluß komme ich selbstverständlich nicht. Gehe für diesen Punkt zurück zum Beitrag #140 in diesem Faden. Dann diskutiere noch einmal von vorn.


Aus der Zentralperspektive (oder nennen wir es ruhig zentralperspektivische Abbildung) ist eine Schrägperspektive geworden.
Upps. Jetzt müssen wir auch noch den Begriff "zentralperspektivische Abbildung" diskutieren (leicht irreführend auch gern als "Zentralperspektive" bezeichnet) ... und dabei sind wir noch nicht einmal mit "Perspektive" durch.

Also schön, wohlan: Alle Objektive bilden immer zentralperspektivisch ab – verzeichnungsfreie Weitwinkel, verzeichnende Weitwinkel, Teleobjektive, Rundbildfischaugen, Vollbildfischaugen, Lochobjektive auf ebener Bildfläche, Lochobjektive auf gewölbter Bildfläche, verschobene Shift-Objektive, verschwenkte Tilt-Objektive ... alle eben. (Gut, für industrielle und wissenschaftliche Zwecke gibt es auch Spezialobjektive, die nicht zentralperspektivisch abbilden – gegenstandsseitig telezentrische zum Beispiel ... aber so etwas gibt's nicht für Fotozwecke und wäre auch nicht sinnvoll. Äh, und rotierende Panoramaobjektive mögen auch eine Ausnahme sein.)


Dabei ändert sich die Form der abgebildeten Dinge, nicht aber ihre Sichtbarkeit: was auf dem einen Bild hinter der Tafel versteckt war, ist es auch auf dem anderen – unter anderem das ist wohl, was du unter Perspektive verstanden wissen willst.
Genau.

Puh, das war mühsam. Sind wir jetzt durch, kann hier jetzt zu?
 
Nein, zu diesem Schluß komme ich selbstverständlich nicht.
Dann sind wir uns ja einig.


Upps. Jetzt müssen wir auch noch den Begriff "zentralperspektivische Abbildung" diskutieren (leicht irreführend auch gern als "Zentralperspektive" bezeichnet) ...
Nein, müssen wir nicht.
Ich bin sicher, Du kannst nachvollziehen, daß die immer gleiche Zentralprojektion (von mir aus nenne sie auch Zentralperspektive) durch das Objektiv je nach Anordnung von Bild- und Gegenstandsebene dazu führt, daß im Falle derer Parallelität in einer Darstellung (vulgo "Bild" oder auch "Abbildung" - ja, das Wort "Abbildung" kann nicht nur einen Vorgang, sondern auch dessen Ergebnis bezeichnen) in Zentralperspektive resultiert, und in anderen Fällen zu andere perspektivischen Darstellungen (die Du nicht Perspektiven nennen möchtest) führt .
Zur hier gemeinten Bedeutung der benutzten Begriffe (https://de.wikipedia.org/wiki/Perspektive#Arten_perspektivischer_Darstellung):
Zentralprojektion: Sehstrahlen gehen von einem Augpunkt aus, raumparallele Kanten scheinen in der Projektion in einen Punkt zu flüchten.
  • Zentralperspektive: Zentralprojektion, eine Raumfläche liegt parallel zur Bildebene, diese wird bildparallel abgebildet, die andere orthogonal dazu – deren Raumflächen fluchten in einem Punkt
  • 2-Punktperspektive (Übereckperspektive): Zentralprojektion, die horizontparallelen Raumkanten sind nicht bildebenenparallel und flüchten in ihrem jeweiligen Fluchtpunkt, die Vertikalen werden bildparallel abgebildet.
  • Froschperspektive: Zentralprojektion, es gibt keine bildebenenparallelen Raumkanten, der Augpunkt liegt unter dem abgebildeten Gegenstand
  • Vogelperspektive: Zentralprojektion, es gibt keine bildebenenparallelen Raumkanten, der Augpunkt liegt über dem abgebildeten Gegenstand

-----

Puh, das war mühsam. Sind wir jetzt durch, kann hier jetzt zu?
Eigentlich schon lange...

"Der Ball ist rund." - "Nein, ein Ball ist eine Tanzveranstaltung, die selbstverständlich nicht durch eine geometrische Form beschrieben werden kann!"
 
Zuletzt bearbeitet:
In welchem Zusammenhang benutzt Ihr eigentlich den Begriff "Perspektive" in der Fotografie?

Würde hier irgendwer von "der selben Perspektive" sprechen, wenn er 2 Fotos sieht, die zwar vom exakt selben Punkt, aber in entgegengesetzte Richtungen aufgenommen wurden?

Haben 2 Fotos "die selbe Perspektive", die vom selben Punkt aus fotografiert von der selben Person einmal den Kopf und einmal die Füße zeigen?

Haben 2 Fotos "die selbe Perspektive", die von exakt der selben Position den selben Ausschnitt vom Kölner Dom zeigen, aber in dem einen sind im Vordergrund andere Personen zu sehen als in dem anderen?

Haben 2 Fotos vom Kölner Dom, vom selben Ort zum exakt selben Zeitpunkt und in der selben Blickrichtung aufgenommen, "die selbe Perspektive", wenn eines mit einem zentralprojizierenden Weitwinkel und das andere mit einem Fisheye fotografiert wurde?
 
AW: Re: Perspektive

Solltest Du etwa zu dem Schluß kommen, die beiden Bilder seien identisch, so hast Du nicht genau genug hingeschaut. Es sollte nicht einmal möglich sein, mit geraden Schnitten einen identischen Ausschnitt zu finden.

Stell Dir vor, genau in der Mitte der Weitwinkelaufnahme befinde sich eine quadratische Tafel, und diese sei genau parallel zum Sensor ausgerichtet.
Was zeigt das Bild? Ein exakt rechtwinkliges Quadrat.
Jetzt schwenke die Kamera etwas um die Eintrittspupille. Findest Du auf der dann entstehenden Abbildung des Quadrats noch rechte Winkel?


Das Problem dabei ist, wenn z.B. Hausfassaden fotografiert und rechnerisch
umgeformt werden, ist nach einer Transformation der Unterschied z.B. bei
einer Fensterlaibungsnischen derart minimal, dass man das übersieht. zudem
man sich nicht eher nicht an den Grenzen der Umformbarkeit befindet, wo dies
offensichtlich zutage tritt. Das Beispiel mit der Hausfassade wurde ja zuvor hier
schon aufgeworfen. Die ist schlicht zu wenig markant 3d, das Relief gibt das
nicht in Offensichtlichkeit her. anders wäre das z.B., beim Berliner Dom etc.,
wo die Plastizität des Baukörpers eine andere Sprache spricht.


abacus
 
Würde hier irgendwer von "derselben Perspektive" sprechen, wenn er zwei Fotos sieht, die zwar vom exakt selben Punkt, aber in entgegengesetzte Richtungen aufgenommen wurden?
Im Prinzip würde ich das tun, natürlich. Ich würde nur nicht wissen, daß sie vom selben Standort aufgenommen wurden.


Haben zwei Fotos "dieselbe Perspektive", die, vom selben Punkt aus fotografiert, von derselben Person einmal den Kopf und einmal die Füße zeigen?
Hinsichtlich des Raumes, in dem die Aufnahmen entstanden: ja. Hinsichtlich der Person: nein – relativ zu dieser hätte man schließlich unterschiedliche Positionen eingenommen.


Haben zwei Fotos "dieselbe Perspektive", die von exakt derselben Position denselben Ausschnitt vom Kölner Dom zeigen, aber in dem einen sind im Vordergrund andere Personen zu sehen als in dem anderen?
Ansichtssache. Hier kommt der bereits ganz am Anfang dieses Fadens aufgeworfene Punkt zum Tragen, daß man ganz strenggenommen als Perspektive eigentlich nicht den Standort im dreidimensionalen Raum, sondern in der vierdimensionalen Raumzeit definieren müßte. Das heißt, zu verschiedenen Zeitpunkten ergeben sich verschiedene Perspektiven, selbst wenn der Standort gleich bleibt. Diese Auffassung hat etwas für sich. Für die Praxis empfinde ich das aber doch als etwas arg abgehoben ... außer vielleicht, wenn es um längere Zeiträume wie Jahre oder Jahrzehnte ginge. Ich würde obige Frage also mit ja beantworten und mich mit den drei Raumdimensionen zufriedengeben. Gleiche Perspektive heißt ja nicht zwangsläufig gleicher Bildinhalt.


Haben zwei Fotos vom Kölner Dom, vom selben Ort zum exakt selben Zeitpunkt und in derselben Blickrichtung aufgenommen, "dieselbe Perspektive", wenn eines mit einem [...] Weitwinkel und das andere mit einem Fischauge fotografiert wurde?
Ja.
 
Zuletzt bearbeitet:
In welchem Zusammenhang benutzt Ihr eigentlich den Begriff "Perspektive" in der Fotografie?

Würde hier irgendwer von "der selben Perspektive" sprechen, wenn er 2 Fotos sieht, die zwar vom exakt selben Punkt, aber in entgegengesetzte Richtungen aufgenommen wurden?

Haben 2 Fotos "die selbe Perspektive", die vom selben Punkt aus fotografiert von der selben Person einmal den Kopf und einmal die Füße zeigen?

Haben 2 Fotos "die selbe Perspektive", die von exakt der selben Position den selben Ausschnitt vom Kölner Dom zeigen, aber in dem einen sind im Vordergrund andere Personen zu sehen als in dem anderen?

Haben 2 Fotos vom Kölner Dom, vom selben Ort zum exakt selben Zeitpunkt und in der selben Blickrichtung aufgenommen, "die selbe Perspektive", wenn eines mit einem zentralprojizierenden Weitwinkel und das andere mit einem Fisheye fotografiert wurde?


ad
"Würde hier irgendwer von "der selben Perspektive" sprechen, wenn er 2 Fotos
sieht, die zwar vom exakt selben Punkt, aber in entgegengesetzte Richtungen
aufgenommen wurden?
"


Des geht net, da ist die Verschwindungsebene dazwischen ! Puhh ein neuer
Begriff ... und der Augpunkt oder das Zentrum ist Element ebendieser.


abacus
 
WERBUNG
Zurück
Oben Unten