Macht euch mal den Spaß und hört bei den Verkaufsgesprächen zu...das ist wirklich mal Comedy von beiden Seiten.
Kann man wohl sagen und ist bei uns in der CH auch so.
Schon seit Jahren ist zu beobachten, dass der Handel ein generelles Problem hat, die Mechanismen rsp Strukturen haben sich da im Laufe der letzten 10 jahre verändert.
1. Auch wenn wir in einem solchem Forum vorwiegend DSLR-Nutzer sind, so darf man nicht vergessen, dass die Verkäufe von DSLR seit jahren rückgängig sind und sie nur durch entweder spektakuläre, aufsehenerregende Eigenschaften von Kameras (zB Nikon D800) oder Preisnachlässe anzukurbeln sind.
Mengenmässig wird eine DSLR am meisten im ersten halben Jahr bis ein Jahr verkauft. Würden wie oft zu beobachten, nicht schon nach einem halben Jahr die Preise gesenkt, fände der "Einbruch" bereits nach ca einem halben, bis dreiviertel Jahr statt. Dies wurde mir im Fachhandel bereits zwei mal bestätigt.
2. Fotofachgeschäfte dienen manchen Interessierten lediglich dazu, sich einen Artikel anzusehen um ihn danach irgendwo im Netz online zu kaufen. Wenn sich jemand Interessierter in einem Laden eine Kamera ansehen geht, weiss er dank Smartphone schon auf dem Weg dorthin, wo's die Kamera aktuell am günstigsten gibt.
Meistens führen Fotofachgeschäfte lediglich populäre Modelle die entweder aufsehenserregend auf den Markt kamen oder nach denen viel gefragt wird oder wie bereits erwähnt für "Laufkundschaft" günstig genug sind .
So etwa stehen in vielen Geschäften Pentax Q und nun K-01, ab und zu mal Kx, aber selten K5.
3. Der klassische Stammkunde ist schon längst keine Seltbverständlichkeit mehr und das vor Allem seit dem AF-Zeitalter proprietäre Zubehör müsste ebenso in den Läden vorhanden sein. Da gehobene DSLRs' ja ausgesprochene Systemkameras sind, lohnt sich die Führung solches Zubehör in der Regel nicht.
Daher finden sich in den Geschäften auch eher die Einsteiger-Modelle auf denen auf Lebzeit die Kit-Linsen angeflanscht bleiben und kaum je Zubehör sehen.
4. Die Hersteller machen es den Händler zusehends schwer, in dem sie kaum mehr einen Unterschied zwischen Online- und Fachhandel machen. Aktuelle Beispiele Nikon und Leica.
Leica will nach eigener Aussage lieber eigens geführte Shops und Nikon schränkt künftig Verkauf von Zubehör rsp Ersatzteile ein, da man aufgrund "Qualitätssicherung" dies selbst in die Hand nehmen will.
Kameras, Objektive und Blitzgeräte sind das Eine. Damit kann man zwar fotografieren, aber damit ist's für den Ambitionierten noch längst nicht getan.
So habe ich mich mal darauf geachtet, was sonst noch in den Läden herumsteht.
Mit den selbigen Kriterien die quasi aufnahemseitig gelten, ist dort das Selbe.
Die ganz schnellen Karten etwa werden auch nich längst überall geführt, da kostspielig werden auch diese meist online gekauft. Drucker gibt's zwar immer wieder welche, aber da die guten Drucker teuer sind (geschweige die Patronen) und viel Platz brauchen, ist man in Geschäften auch nur auf wenige Modelle beschränkt. Bei Monitoren sieht's genauso düster aus.
Es ist halt eben nicht mehr so wie anno 1993 wo man sich im Laden eine Kamera mit Objektiv kaufte sich mit Filmen eindeckte und diese dann auch noch dort wieder zum entwicklen brachte. Und wieder abholte. Mehr brauchte es für den "gemeinen Hobbyfotografen" meist nicht. Die Komplexität die sich mit der Digitalfotografie halt auch auf Seiten der Geräte aber auch Software und Betrachtung erschwert es dem Handel massiv.
Da wären ja auch noch die Fotos selber. Zwar kann man in Gechäften ausbelichten lassen und es stehen überall diese Express-Stationen, aber da der Kunde längst nicht mehr seine Fotos im Geschäft abholen geht wie er es früher meist gezwungenermassen tun musste, fehlt auch hier die Beratung. Er verlässt sich schliesslich auf die tolle Technik und sollte 'was nicht stimmen, eröffnet er im Forum einen "Hilfe - meine Bilder sind unscharf"-Thread.
Hab' mir gerade mal die Mühe gemacht, und alle aktuellen SLR-Modelle der fünf Hersteller gezählt (also inkl Sony & Sigma, aber ohne Olympus).
Mal sämtliche auslaufende rsp nicht mehr produzierte Modelle (zB K7, D90, D700, 5DII, Sony SLR, Olympus SLR) nicht mitgezählt, kam ich auf eine Zahl 25 Kameras. *
Dafür, dass die Modelwechsel heute sehr schnell sind, die "Spiegellosen" und Olympus nicht mitgerechnet sind, sind das doch recht viele Kameras um sie einfach mal zur Ansicht im Laden stehen zu haben . . .
Ist es da verwunderlich, dass eine Marke die halt nicht ganz so populär ist, in den Läden auch weniger anzutreffen ist?
* hatte vor Nachhtrag noch Sigmas vergessen und obschon bei Olympus mehrere SLR's gelistet sind, zeichnet es sich ja ab, dass dieser Hersteller den SLR-Markt leider bald verlassen oder sich bestenfalls auf ein Modell beschränken wird (wenn auch alles noch Spekulation)