Hallo Forum,
Eine Hasselblad H4D-40, wie sie c't in diesem Test gegen eine D800E antreten liess, ist ein Arbeitsgerät aus einer komplett anderen Liga. Hier geht es nicht nur um Schärfe und Linienpaare. Wenn das so wäre würden wir solche Diskussionen nicht führen. Leider ist das eben sehr schwer zu vermitteln - vor allem wenn der bisherige Workflow darin besteht, eine CF-Karte in den Reader zu stecken.
Ein Hasselblad-System besteht aus einem kompletten Workflow, einem integrierten Gesamtsystem in dem ALLE Komponenten in Manufakturqualität hergestellt werden. Hier geht es nicht um Toleranzen - es geht um 100%! Jede Linse, jedes Digiback, jede Kameraeinheit wird in Schweden exakt justiert und eingemessen und es wird erst damit aufgehört, wenn alle Parameter stimmen.
Im Gegensatz zur D800 hat eine Hasselblad (H4 oder neuer) z.B.
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TrueFocus, mit dem Kamerabewegungen beim Verschwenken der Schärfenebene automatisch angepasst werden. So wird der zentrale Fokuspunkt funktional mehr als ausgeglichen.
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Fokusshift-Korrektur, in dem die bekannte Neigung der Objektive, beim Abblenden den Fokuspunkt zu shiften durch die Kamera im Auslösemoment ausgeglichen wird, um höchstmögliche Schärfe zu erreichen.
- einen
Upgradepfad auf bis zu 200 Megapixel, in dem ein vorhandenes System mit einem geliehenen Digiback an höchste Ansprüche angepasst werden kann.
- ein
Objektivsortiment, in dem JEDES Objektiv die Leistung bringt, die das Gesamtsystem erfordert.
Dass eine Pentax 645d, eine H4D-40 und eine D800 zufällig ca. 40 Megapixel haben, ist nur eine Nebelkerze, mit dem all die Unterschiede von den meisten, schlecht informierten "Testen" eingeebnet werden. Übrigens wird die S von Leica in diesem Vergleich gerne unterschlagen ... sie ist vom Sensorformat (3:2) und Megapixel (36) exakt identisch mit der D800E und hat wie diese auch keinen AA-Filter.
Und noch ein letztes Bonbon: Warum nennt jeder die Zeiss-Objektive als Referenz, wenn es um die bestmögliche Bildqualität geht? Manuell fokusiert, sind diese Objektive zwar herausragend , verringern den praktischen Gebrauchswert einer Kamera exakt dort, wo wir eigentlich den Vorteil der DSLR ansiedeln: Schnelligkeit und unkomplizierte Handhabung. Mit den neuen High-End Linsen von Zeiss sind wir dann schon wieder im Bereich der MF-Objektivpreise.
Ich will hier wirklich keinen Streit vom Zaun brechen - aber Berichte wie dieser Müll in der c't sind nur dafür gemacht, den DSLR-Nutzern Honig ums Maul zu schmieren, denn es wird ein Vergleich vorgenommen, der für die meisten Benutzer ohnehin nicht relevant ist (der Markt für MF-Systeme beträgt geschätzte 10'000 Einheiten pro Jahr - die Hersteller könnten gar nicht liefern, wenn plötzlich alle Liebhaber den Sparstrumpf plündern würden).
Naja, jetzt hab' ich mich doch glatt ein bisschen in Rage geschrieben. Wer mehr wissen will, kann mich gerne auf
www.stanROX.com
beim Wort nehmen.
S.