Gut zu wissen. Wenn die Genauigkeit die von Kaffeesatz nicht wesentlich übersteigt, dann kann man diese Quelle doch getrost vergessen. Das erklärt dann auch hinreichend warum ich die Ergebnisse in der Praxis nie nachvollziehen konnte (siehe oben, Vergleich D7000/G3).
Nö. Wenn die Helligkeit der Studieszene unterschiedlich ist, tut das der Aussagekraft keinen Abbruch. Die Kamera nivelliert diesen Unterschied ja schließlich durch die unterschiedliche Belichtung.
Sagen wir mal, die Studioszene sei zum Zeitpunkt A doppelt so hell beleuchtet wie zum Zeitpunkt B. Dann halbiert die Kamera zum Zeitpunkt B die Belichtungszeit. Resultat: Auf jeden Sensorpixel fallen zum Zeitpunkt A genausoviele Photonen wie zum Zeitpunkt B. Das Rauschen ist exakt gleich (es sei denn, die Zeiten werden so lang, dass Störpixel auftreten - das ist aber erst bei Belichtungszeiten in der Größenordnung von einer Sekunde oder mehr der Fall).
Wenn das anders wäre, würde ein simpler Programmshift (d.h. z.B. bei derselben Szenerie eine Blende weiter öffnen und dafür die Belichtungszeit halbieren) das Rauschen abschwächen oder verstärken. Tut es aber nicht, denn Rauschen ist in allererster Linie eine Funktion des Photonenflusses zwischen Blendenöffnung und Sensor.
Das Rauschen sieht aber nur identisch aus, wenn die fotografierte Szene exakt gleich ist und damit die Verteilung der Bildhelligkeit identisch ist. Außerdem muss der Weißabgleich identisch sein, damit die Farbkanäle exakt gleich verstärkt werden.
Natürlich weiß ich, dass Bilder in Funzellicht bei gleicher ISO-Zahl häufig stärker zu rauschen scheinen als Bilder im Sonnenschein. Das liegt aber daran, weil es bei im Funzellicht geschossenen Bildern meist viel größere Dunkelanteile gibt; das Histogramm ist also deutlich linkslastiger. Außerdem erfordert das Spektrum einer Innenraumbeleuchtung oft einen Weißabgleich, der das Rauschen verstärkt.
Ich weiß ja nicht wie du eine ganze Klasse definierst und wie du überhaupt angesichts der unsicheren Quellen verglichen hast. Ich habe auf der Grundlage der vielen vorhandenen Bilder eher den ganz vagen Verdacht dass man das Farbrauschen zu Lasten der Detailauflösung etwas verbessert hat. "Eine ganze Klasse" sehe ich da nun wirklich nicht.
Hundertprozentig sicher bin ich natürlich nicht. Es gibt aber inzwischen eine Reihe von RAW-Bildern (auf Fotopolis, dpreview, Fotos numeriques), die sich vergleichen lassen. Danach sehe bei der E-M5 gegenüber der G3 ein um ca. 1/2 bis 2/3 Blende verbessertes Rauschverhalten und einen um mindestens 1,5 Blenden besseren Dynamikumfang (Schatten + Lichter). Das wäre Sony A55-Niveau und für mFT durchaus ein Quantensprung. Ich denke, bei DXO wird der Sensor um die 70 Punkte bekommen - der aktuell beste mFT-Sensor (der GH1) hat 64 Punkte, die G3 liegt bei 55 oder so.
Ist das nicht etwas schräg? Du nimmst einen Messwert von digitalkamera.de und vergleichst ihn mit Ergebnissen von DXO, lehnst aber die Bewertung von digitalkamera.de ab? Wer außer digitalkamera.de weiß denn, auf welcher Grundlage sie ihre Werte ermittelt haben?
Und bei allem Wohlwollen, dass die E-M5 nun auf Kleinbildniveau landet, das kann man kaum erwarten (nebenbei: Die Meßlatte wäre derzeit wohl die Nikon D800, an deren Auflösung die E-M5 wohl nicht so ganz heranreicht). Ich wäre schon froh wenn sie so abschneidet wie die vorige Generation von APS-C-Kameras. Man kann getrost davon ausgehen dass alle Hersteller mit dem gleichen Wasser kochen, und die Vor- und Nachteile jeder Sensorgröße lassen sich nicht austricksen.
Dann habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Ich ziehe die digitalkamera-Messwerte in Frage, das ist alles. Ich weiß (und die RAW-Dateien bestätigen das auch), dass die Vollformat-Sensoren beim Rauschen (auf dieselbe Auflösung skaliert) die zu erwartenden 2 Blenden vorne sind. Daher habe ich mich gefragt, wie digitalkamera.de auf 35 db kommt (was besser wäre als die D3X bei ISO1600) und dann auch noch sagt, das sei lausig. Allerdings habe ich inzwischen gelesen, dass digitalkamera.de die jpgs misst. Für jpg kenne ich gar keine Vollformat-Vergleichswerte.
Also noch einmal zur Klarstellung: Ich sage nicht, die E-M5 sei in Punkto Rauschen so gut wie Vollformat. Sie liegt deutlich dahinter. Sie ist in diesem Punkt aber nicht viel schlechter als die derzeit allerbesten APS-C-Kameras, und das im RAW. Und (wenn man Rauschen und Dynamik zusammen sieht) deutlich besser als die G3, da bin ich relativ (allerdings nicht hundertprozentig ;-)) sicher.