Nosense schreibt:
die lichtgeschwinigkeit ist aber ABSOLUT - vor allem aber wurde sie NICHT definiert!
Licht hat natürlich eine ganze Menge mit Fotografie zu tun, daher kann es vielleicht nicht schaden, sich auch mit den Grundlagen näher auseinanderzusetzen. Zum Thema Definition fand ich
folgende Aussage:
"1983 beschloss die 17. Generalversammlung für Maß und Gewichte , den seinerzeit genauesten Wert der Lichtgeschwindigkeit von 299.792, 458 km/s als exakt zu definieren und auf dieser Basis wurde, unter anderem das Meter neu definiert"
Daneben ist die Lichtgeschwindigkeit offenbar vom Medium abhängig (sogenannter Brechungsindex). Das Vakuum, das ja als Definitionsmedium herhält, ist praktisch genausowenig realisierbar wie z.B. der absolute Nullpunkt.
Dies nur als Ergänzung.
Schnebeck schreibt:
Deine Rechnungen mit der Brennweite sind falsch
Hallo Thorsten,
Vorab besten Dank, dass du die Traumflieger-Testberichte in einen wissenschaftlichen Zusammenhang stellst - dies wollte ich ihnen selbst garnicht unterstellt haben.
Das Wissen habe ich zugegebenerweise über die Praxis ermittelt. Stell dir einmal vor, du hast 12 Objektive und entdeckst plötzlich während der Testauswertung, dass trotz gleicher Brennweiteneinstellung unterschiedliche Bildgrössen sichtbar werden. Genau das passierte mir und es lag nahe, dies näher zu untersuchen.
Doch wo liegt die Referenz - was ist nun die sogenannte reale Brennweite, anhand derer die Ergebnisse hätten gemessen werden können ? Bei einer simplen Linse ist das nicht weiter schwer zu ermitteln: das Licht wird auf einer Projektionsfläche wie mit einer Lupe zu einem mikrokleinen Punkt gebündelt. Die Entfernung von Linse (Hauptebene) und Projektionsfläche kann nun direkt gemessen werden und ergibt die Brennweite.
Ein Objektiv hat jedoch eine Vielzahl von Linsen, die nicht nur bündeln, sondern auch das Licht zerstreuen. Hier kann nicht mehr so einfach gemessen werden. Es kann sogar sein, dass die Linsenebene (Hauptebene) ausserhalb des Objektives liegt, was sich allein schon daraus ergibt, dass die Baulänge der Objektive oftmals kleiner als deren angegebene Brennweite ist.
Die Formel von Odin mag in sich stimmig sein, jedoch erfordert sie immer einen Abgleich mit den Herstellerangaben. Nur so erhält sie ihre Rechtfertigung und Überprüfung. Leider passt sie auf die Mehrzahl der getesten Objektive nicht, was keineswegs heisst, dass sie falsch wäre. Es zeigt nur dass eine Überprüfung aufgrund der Unkenntnis über den Objektivaufbau (s.u.) praktisch nicht möglich ist.
Zum weiteren Verständnis ist es wichtig zu wissen, dass die Brennweitenangabe ein ideeller Wert ist. Der Fokus der Linse wird auf unendlich gestellt und wie dieser Begriff schon andeutet, ist die Unendlichkeit nicht messbar und in der Praxis irrelevant. Den Herstellern wird daher auch eine Varianz von +-5% zugebilligt - ob sie sich daran halten ist die zweite Frage.
Die Praxis zeigt jedoch eine sehr unterschiedliche Abbildungs-Bandbreite, wenn unterhalb der Unendlichkeitseinstellung des Fokus fotografiert wird.
Falls du einen Eindruck davon gewinnen möchtest, findest du
hier ein paar Beispiele dafür.
Es stellte sich nun im Traumflieger-Test die Frage, wie dies darstellbar wäre. Gemeinhin wird die Brennweite als Synonym für den Abbildungswinkel und Vergrösserungsmasstab des Objektives angesehen (wohlgemerkt nicht im Sinne der "wissenschaftlichen" Definition). Um nun einen konkreten Eindruck zu vermitteln und diese Abbildungsvarianzen den Lesern zu vermitteln, wurde diese Brennweite analog zu der Methode von Odin umgerechnet. Als Basis musste dafür jedoch die Mehrzahl der Brennweiten angenommen werden, die jeweils übereinstimmten.
ebenfalls herzlichst
Stefan