Hier wird aber ganz gut der Untergang des fotografischen Abendlandes bejammert...
Ich bin mit meiner D7100 immer noch weitestgehend zufrieden. Ich brauche nicht alle halbes Jahr eine neue Kamera, die alles ein bisschen toller macht (oder ich es mir einrede, dass sie es toller macht) als der Vorgänger. Da ich aber ahne, dass die Kamera nicht ewig weiterlebt (einen neuen Verschluss hat sie schon nach ca. 14000 Klicks bekommen, ein Glück noch auf Garantie), verfolge ich ganz gerne, was sich so an der Technik und den Modellen tut. Was mir jetzt auffällt: Der Trend von High-ISO ist wohl ausgelutscht, jetzt müssen es immer höhere Burst-Raten und größere Puffer sein, damit die Marketingabteilung noch was zu tun hat. Wenn man dieser Entwicklung Glauben schenkt, dann sind wir alle Fotografen für Hochgeschwindigkeitssportarten.
Der Puffer der D7100 ist sehr klein, das ist ein Fakt. Wenn ich dann mal etwas sich mehr oder minder schnell bewegendes (z.B. ein laufendes Tier in freier Wildbahn oder einen tauchenden Wal) nach dem Motto "spray and pray" aufnehme um nur ja nicht "den Shot" zu verpassen, dann ist mehr wünschenswert. Das ist in den mittlerweile fast 3 Jahren die ich die Kamera habe gefühlt 2 mal vorgekommen, dass der Puffer schneller voll war als mir lieb ist. Ist halt nicht mein Haupt-Bildgegenstand, ich weiß da drum und lebe mit den dadurch "verpassten" Aufnahmen. Als die D7200 mit dem etwas größeren Puffer rauskam habe ich mir trotzdem keine neue Kamera geholt, weil: brauche ich so gut wie nie. Wenn die Landschaft plötzlich wild anfangen würde rumzuhopsen, OK, dann ja, aber ich glaube, dann haben wir als Menschheit noch ganz andere Probleme als das es sich lohnen würde das Landschaftsgehopse aufzunehmen.
Glücklicherweise reichen mir auch die 51 Fokusmessfelder. Die 512 (scherz) der D500 scheinen mir dann doch etwas fummelig zu bedienen. Bis ich da das richtige ausgewählt habe... (Für Tracking und AF-C mögen diese durchaus ihre Berechtigung haben!)
Ich habe in der 7XXXer-Reihe nie die "Sport-Kameras" gesehen die jetzt anscheinend daraus werden soll. Ich hätte eher (sicherlich komplett an Nikons Produktpolitik und den wünschen sämtlicher Mitforisten vorbei) gedacht/gewünscht, die 7XXXer seien Kameras für Landschaftsaufnahmen, mit gesteigertem Bedienkomfort und Basisfunktionen aus anderen Bereichen, sodass ich sie auch auf Reisen dabei haben kann und eben auch mal einen Vogel im Flug oder auch mal ein Portrait mit entfesselten Blitzen (Master-Funktion) machen kann. Ein Basis-Allrounder mit Fokus auf Landschaft eben.
Das ist es mit der 7500 noch weniger geworden.
"Meine" 7500, bei der das Portmonnaie lockerer sitzen würde wäre:
- Ohne diese ganze Automodi, ohne Blitz, Scene etc
- Höchstwahrscheinlich ohne integrierten Blitz, bei meinen Objektiven ist selbiges gerne schon mal verschattend tätig
- Mit integrierter Okularverdunklung anstelle dieser fummeligen Extra-Aufschieb-Kappe
- Mit einem moderat großem Puffer
- Einem RAW-Histogramm (und das ist nu hauptsächlich Software) und Blinkies (alles andere ist nur stochern im Hellen)
Das ein oder andere habe ich sicherlich vergessen, aber ich befürchte, das eine D500 oder D810 diesen Anforderungen näher kommen würde. Das Geld spare ich mir noch und investiere lieber in Objektive und Filter. Wer weiß, vielleicht erfüllt die D7600 ja meine Wünsche. Eh nicht. Aber so wird es jedem gehen. Wenn Nikon einem eine Kamera nach persönlichen Präferenzen bauen würde wäre das richtig toll, aber für die meisten unbezahlbar. Und dann würde man sich so richtig über den Preis aufregen...