Mir fällt auf, dass die K-7 offenbar trotz allem, was schon diskutiert wurde, immer noch nicht zutreffend eingeschätzt wird.
Zwei Dinge sprechen für einen großen Vorsprung der K-7.
Zunächst die Namensgebung selbst. PENTAX vergibt nach eigener Aussage einstellige Benennungen nur an die profinahen oder professionellen Kameras. Die Zweistelligen sind semiprofessionelle Produkte und die drei- oder vierstelligen Kameras sind Einsteigerangebote, siehe K-m die vierstellig benannt ist.
Bisher gab es lange Zeit keine Pentax in dieser Richtung, die letzte Analoge mit einstelliger Benennung hieß K2, später KX. Zurecht, die K2 war der gelungenste Leicanachbau, den es gegeben hat und übertraf das Vorbild sogar in Kleinigkeiten. Wenn PENTAX jetzt zum erstenmal eine einstellige Bezeichnung verwendet, dann ist das bestimmt kein billiger Marketingtrick, sondern dem feinen Gespür japanischer Menschen für historische Zusammenhänge geschuldet.
Das andere ist die Aussage von Kundigen, der Abstand zur K20D würde größer ausfallen als seinerzeit der Abstand von der K100 zur K10. Und dabei sollte man noch bedenken, dass die K-7 erklärtermaßen eine eigene Modellreihe sein wird. Eine Weiterentwicklung der K20D, die einige Schwächen der K20D ausbügelt, wird die Stelle der K20D einnehmen, und somit bleibt ein bemerkenswerter Abstand unterhalb der K-7.
Die K-7 wird ein großer Wurf, eine PENTAX mit professionellem Anspruch, keine Kopie eines anderen Herstellers und keine notgedrungene Verbesserung eines Fehltritts. Es wird das neue Flaggschiff von PENTAX, einer Firma mit großer Ingenieurstradition.
Qualität wird man nicht mit Katalogwerten erkennen können, sondern nach dem Gebrauchswert. Es ist heute die Summe aller Qualitäten, die zählt. Vielleicht kommt auch nicht gleich die beste K-7, so wie die K20D dem Fotografen erst richtig in die Hand wuchs, als sie das DA 17-70 SDM bekam.
Für noch weitergehende Wünsche wird gesorgt. Auf die Puristen unter den Könnern wartet die K645D.
Und mit dieser Abrundung nach oben nimmt PENTAX in der Welt der Fotografie dann wieder die Position ein, die sie einmal hatten.
Ich wünsche dem sympathischen Team das sehr. Auch wenn die japanische Industrie inwischen dem Zusammenbruch näher ist als der Weltherrschaft.
Gruß
artur