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Lytro Light Field Camera

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Die Frage ist ob man das überhaupt will ...

Das ist bei so ziemlich allen Dingen im Leben der Fall, abgesehen von lebenserhaltenden Notwendigkeiten. Ich z.B. will es und kann mir das sehr gut vorstellen, als Fotograf und Betrachter.

Und wenn Du sagst, dass Du die Anwendung dieser Kamera erstmal bei Nichtambitionierten (Fokus fällt weg) und Focusstacking (größerer Schärfebereich) siehst, dann hast Du meiner Meinung nach die Idee hinter dieser Technik gar nicht richtig verstanden und kannst selbstverständlich weiter bei konventioneller, nach dem Auslösen auf eine Fokusebene begrenzter Fotografie bleiben. Dann ist bei einem f2-Foto Tante Paula im Hintergrund eben für immer unscharf, nur damit die Torte im Vordergrund gut aussieht. Andere hingegen können beim Betrachten dieses Bildes das Objekt ihres Interesses freistellen - und freistellen wollen ja alle "Profis" heutzutage.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier das bisher informativste, was ich zum Thema gefunden habe:

http://graphics.stanford.edu/papers/lfcamera/lfcamera-150dpi.pdf
(Stanford Tech Report CTSR 2005-02
Light Field Photography with a Hand-held Plenoptic Camera)
(Da wurde scheinbar eine Lichtfeld-Schicht vor den Sensor einer digitalen Mittelformatkamera (Contax) eingebaut)

Schade, dass sich Lytro zur Auflösung so bedeckt hält.
Bei Raytrix steht, dass aus einem 5MP Sensor eine effektive Auflösung von 1,25MP mit 32 Schärfeebenen resultiert oder aus einem Vollformatsensor mit 10,7MP eine Auflösung von 3MP mit 30-100 (?) Schärfeebenen. Preise jedoch nur "auf Anfrage"...
 
Was für ein Problem habt ihr eigentlich? Es geht hier um eine konkrete Produktankündigung einer neuen Kamera in 3 Varianten!
Technische Daten stehen gleich zu Beginn des links auf dpreview!
Bitte zuerst mal LESEN, und dann erst herum-moderieren!

Sorry, aber das geht sicher auch freundlicher. Wo ich grad gestern in einem anderen Forum Probleme mit einem Mod dort hatte - muss ich schon sagen, dass die Mods hier echt gute Arbeit leisten und man mit ihnen reden kann.

zur Thema:
Habe mir jetzt auf dieser verlinkten Seite die Fotos angesehen - kann sein, dass ich "zu alt" denke, aber mir gefällt dieses System nicht wirklich. Klar, man kann alles selber scharf stellen, wie man will - das ist am Anfang total lustig und faszinierend - aber irgendwie verliert das Foto somit "Persönlichkeit" oder Charakter. Wenn man sich heute die Fotos von anderen Fotografen ansieht, dann kann man sich überlegen, was sich der bei dem Fokus gedacht hat und wie er das Motiv gesehen hat. Bei den Lytro-Fotos kann ich mir selber aussuchen, wie ich das Motiv sehe ... irgendwie ist dies etwas seltsam. :(
 
... es ist eine völlig neue Methode einer statischen Momentaufnahme, bei der der Betrachter den Punkt seines höchsten Interesses nach der Aufnahme frei wählen kann. Es geht doch gar nicht darum, dass man als Fotograf jetzt nicht mehr schauen muss, ob die Wimpern oder das Auge eines Models korrekt im Fokus sitzen - es geht darum, dass man als Betrachter frei entscheiden kann, ob einen die Augen, die Wimpern oder vielleicht eher der Typ, der im Hintergrund durchs Bild latscht, am meisten interessieren.

Technisch ist das System freilich revolutionär. Aber es widerspricht eigentlich dem Witz der Fotografie, dass der Betrachter frei den Focuspunkt auswählt. Der Fotograf wählt eben deswegen den Focuspunkt, weil er auf das focussierte Objekt den Schwerpunkt legen will genauso wie er das Motiv überhaupt zum Fotografieren auswählt.

Die freie Wahl des Focuspunkts ist evtl. interessant für Überwachungskameras oder Sachen wie Street View, aber eigentlich nicht für die Fotografie mit der man eine Geschichte erzählen will. So sehe ich das jedenfalls.

Der Aspekt, dass man als Fotograf nachträglich - so wie bei Weißabgleich und Belichtungskorrektur - den Focuspunkt bestimmen kann dürfte aber nicht ganz funktionieren, da nur eine beschränkte Anzahl an Focuspunkten zur Verfügung stehen dürfte. Man kann also nicht fließend jeden beliebigen Focuspunkt wählen sondern hat nur quasi mehrere Einstellstufen zur Verfügung. So verstehe ich das jedenfalls.

Seit der Erfindung der Belichtungsautomatik gibt es immer eine Ablehnung gegen alle Automatisierungen, von denen die mit der bisherigen Technik auch gut zurecht kommen. Das ist aber normal und das liegt daran, dass die neue Automatik dann noch nicht anständig funktioniert. Die Belichtungsautomatik war anfangs nur bedingt brauchbar und der Autofocus ist eigentlich erst nach zehn Jahren richtig brauchbar geworden. Ich hatte bis vor zehn Jahren - also auf Film - ausschließlich mit manueller Focussierung fotografiert, weil ich damit einfach schneller war als mit Autofocus. Heute ist Autofocus erheblich besser und nur in Ausnahmefällen manuelle Focussierung sinnvoll. Die Fälle, wofür man heute noch manuell die Belichtung einstellen muss sind auch schon sehr rar.

Die Light-Field-Technik ist zwar für mich selbst nicht so wichtig, weil ich an sich keine Probleme damit habe, bei der Aufnahme zu focussieren. Aber es wird sich dann wohl in Zukunft - wenn das noch besser funktioniert - sicherlich genauso wie bei den anderen Automatiken so ergeben, dass man damit dann Motive doch noch erwischt, die man heute noch versäumt, weil eben diese halbe Sekunde eingespart wird, die man zum Focussieren braucht.
 
muss ich schon sagen, dass die Mods hier echt gute Arbeit leisten und man mit ihnen reden kann.
Danke :)



Habe mir jetzt auf dieser verlinkten Seite die Fotos angesehen - kann sein, dass ich "zu alt" denke, aber mir gefällt dieses System nicht wirklich....
Ich könnte mir die Technik für dokumentarische Fotografie vorstellen.

Abgesehen davon, das wenn es wirklich so ein Minisensor ist, dann ist die Tiefe der Schärfe systembedingt riesig und man wird den Effekt nur im Makrobereich wirklich sehen.


PS: 35 mm Anfangsbrennweite ist für mich ein weiteres Nogo im Jahre 2012 :ugly:
 
Also wenn man den Fokus nicht mal wirklich stufenlos im Bild verschieben kann, ist es doch für den Popo. Was hilft es mir dann, wenn der Fokus 1cm vorm Auge sitzt und die nächste verfügbare Fokusebene 1 cm hinter dem Auge liegt?
 
Also wenn man den Fokus nicht mal wirklich stufenlos im Bild verschieben kann, ist es doch für den Popo. Was hilft es mir dann, wenn der Fokus 1cm vorm Auge sitzt und die nächste verfügbare Fokusebene 1 cm dahinter liegt?

Dies ist mir schon bei den Beispiel-Bildern aufgefallen - man kann nicht wirklich genau das scharfstellen, was man jetzt anklickt. zB wollte ich bei der einen schönen Frau das Gesicht (Lippen) schärfer stellen, ging aber nicht, nur die Haare wurden schärfer - da stand sie wohl zu nahe an der Kamera.

Vermutlich erhält man öfters Kritik als Lob, deshalb musste ich dies mal kurz schreiben - weiter so! :top:
 
Dies ist mir schon bei den Beispiel-Bildern aufgefallen - man kann nicht wirklich genau das scharfstellen, was man jetzt anklickt. zB wollte ich bei der einen schönen Frau das Gesicht (Lippen) schärfer stellen, ging aber nicht, nur die Haare wurden schärfer - da stand sie wohl zu nahe an der Kamera.

Ja, ich verstehe das jedenfalls auch so, dass nur Focussier-Stufen zur Auswahl stehen. Diese kann man zwar in Zufunft verfeinern, aber eine absolut exakte Focussierung dürfte mit dieser Technik nicht möglich werden.

Für Aufnahmen mit extrem kleiner Schärfentiefe, wofür das punktgenau sein müsste, ist es nicht geeignet, aber für vieles Andere, wo es genügt, dass die Schärfe jedenfalls innerhalb des Schärfentiefebereichs der jeweiligen Ebene liegt.

Das ist vielelicht in etwa mit den ersten Infrarot-Autofocus-Kompaktkameras vergleichbar. Diese hatten auch nie exakt focussiert sondern nur in Schritten. Hier hätte man also dann alle diese Schritte nachträglich zur Auswahl.
 
Was ich nicht verstehe:
Der größte Teil der User hier fotografiert in RAW, weil man ja mehr Freiheiten
und Reserven bei der Nachbearbeitung hat, und trotzdem sehen sie es als
Negativkriterium an, dass genau diese Freiheit jetzt ein Nachteil wäre.

Genau wie beim alten Negativ und dem digitalen RAW-Bild entsteht doch
nach der Entwicklung/Bearbeitung erst das eigentliche Bild.
Und das wird sich doch durch die neue Technik auch nicht ändern.
Der Fotograf setzt den Schärfepunkt und damit entsteht auch sein Bild
und er entscheidet, wie andere dieses Bild betrachten sollen.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die höheren Auflösungen der
zukünftigen Sensoren nun nicht mehr einfach in Pixel gesteckt werden,
die kein Mensch braucht, sondern eben in dieser neuen Technik aufgehen.
So kann ich mir gut einen zukünftigen 30-40 MP Sensor vorstellen,
der effektiv mit vielleicht 10-15 MP arbeitet, während der Rest der Pixel
für die Tiefeninformationen verwendet wird.
Das ganze verpackt in ein schönes Gehäuse mit Wechselbajonett.
Also mir gefällt diese Vorstellung.
 
Genau wie beim alten Negativ und dem digitalen RAW-Bild entsteht doch
nach der Entwicklung/Bearbeitung erst das eigentliche Bild.
Und das wird sich doch durch die neue Technik auch nicht ändern.
Der Fotograf setzt den Schärfepunkt und damit entsteht auch sein Bild
und er entscheidet, wie andere dieses Bild betrachten sollen.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die höheren Auflösungen der
zukünftigen Sensoren nun nicht mehr einfach in Pixel gesteckt werden,
die kein Mensch braucht, sondern eben in dieser neuen Technik aufgehen.
So kann ich mir gut einen zukünftigen 30-40 MP Sensor vorstellen,
der effektiv mit vielleicht 10-15 MP arbeitet, während der Rest der Pixel
für die Tiefeninformationen verwendet wird.
Das ganze verpackt in ein schönes Gehäuse mit Wechselbajonett.
Also mir gefällt diese Vorstellung.

Gut ich bin einer der wenigen JPG-Fotografierer :o :D
Du gehst davon aus, dass man das Foto mit der neuen Technik macht und dann den Fokus selber am PC festlegt und es dann als JPG abspeichert. Das ist natürlich eine Möglichkeit - aber der Clou dieser Sache ist doch, dass man auch als Betrachter den Fokus verändern kann.

Die Vorstellung (laut deiner Idee) klingt aber recht gut. Wobei ich aber beim Fotografieren dennoch den Fokus bestimmen mag - und ihn dann gegebenenfalls am PC korrigieren kann - wenn er mir doch nicht gefallen hat. Aber das ist dann schon wieder alles eine ziemlich heftige Bildbearbeitung ...
 
Zuletzt bearbeitet:
@Blumfeld: Warum so verbittert?

Ich bin nicht verbittert, das ist nur meine Erfahrung der letzten Jahre.
Ich habe um einen hohen Detailgrad, gerade bei Landschaftsaufnahmen, zu erreichen viel in Technik investiert. Und muss nun feststellen, das die meisten Leute meine Bilder mit 1000 Pixel Breite im Internet ansehen. Dafür hätte ich mir das ganze sparen können. Und wie ich schon erwähnte haben heute fast keine Modelle mehr Interesse an einer guten Mappe. Ihnen reichen auch die 1000 Pixel. Also sehe ich ausser bei Berufsfotografen keinen Bedarf für die hohen MP.
Und das hier bei der neuen Technik nur über die Kinderkrankheiten gefrotzelt wird finde ich völlig daneben...

Ansonsten halte ich es wie Lochkamera...
 
Zuletzt bearbeitet:
Also wenn man den Fokus nicht mal wirklich stufenlos im Bild verschieben kann, ist es doch für den Popo. Was hilft es mir dann, wenn der Fokus 1cm vorm Auge sitzt und die nächste verfügbare Fokusebene 1 cm hinter dem Auge liegt?

Bei der Lichtfeld-Technik kann der Fotograf die Entfernung stufenlos einstellen.

Die Darstellung im Internet besteht aus vielleicht 10 JPEGs zwischen denen umgeschaltet wird. Man kann nicht 16MByte übertragen und dann den Prozessor eine halbe Minute rechnen lassen.
 
Was ich nicht verstehe:
Der größte Teil der User hier fotografiert in RAW, weil man ja mehr Freiheiten
und Reserven bei der Nachbearbeitung hat, und trotzdem sehen sie es als
Negativkriterium an, dass genau diese Freiheit jetzt ein Nachteil wäre.
Genau wie beim alten Negativ und dem digitalen RAW-Bild entsteht doch
nach der Entwicklung/Bearbeitung erst das eigentliche Bild.
Und das wird sich doch durch die neue Technik auch nicht ändern.
Der Fotograf setzt den Schärfepunkt und damit entsteht auch sein Bild
und er entscheidet, wie andere dieses Bild betrachten sollen.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die höheren Auflösungen der
zukünftigen Sensoren nun nicht mehr einfach in Pixel gesteckt werden,
die kein Mensch braucht, sondern eben in dieser neuen Technik aufgehen.
So kann ich mir gut einen zukünftigen 30-40 MP Sensor vorstellen,
der effektiv mit vielleicht 10-15 MP arbeitet, während der Rest der Pixel
für die Tiefeninformationen verwendet wird.
Das ganze verpackt in ein schönes Gehäuse mit Wechselbajonett.
Also mir gefällt diese Vorstellung.

Genau so sehe ich es auch!

Mir persönlich gefällt die MÖGLICHKEIT, als Fotograf den Betrachtern MANCHER meiner Bilder eine kleine interaktive Entdeckungsreise ermöglichen zu KÖNNEN - aber nicht zu müssen. Also beileibe nicht für alle Bilder, nicht für jedes Motiv. Sondern dort, wo es passt!

Ungeachtet der Vorstellungen Lytros wird sich ein hermetisch abgeschlossenes Geschäftsmodell ausschliesslich in der proprietären Ökosphäre des Kameraherstellers nicht durchsetzen. Selbstverständlich wird es spätestens bei Auslieferung der ersten Kameras sofort Software-Hacks geben, um "fertig entwickelte" Bilder mit vom Fotografen in Lage und Ausdehnung festgelegter und fixierter Schärfezone als .jpg speichern zu können! Und ebenso natürlich wird auch der Aus-Druck auf "Papierbilder" möglich werden, auch wenn mir das persönlich absolut nicht abgeht und dem Großteil der Zielgruppe für die erste Generation an Lytro cams wohl auch nicht.

Für mich sind Lichtbilder durch und durch fotonenbasiert und "ephemer" - dieser Aspekt gefällt mir "philosophisch" am besten an der Lichtfeld-Technik. Auch damit halten wir Fotografen weiterhin - "konservativ" im wahrsten Sinne des Wortes! - wie schon seit Daguerre gewohnt, einen kurzen oder auch längeren "moment in time" fest. Aber im Unterschied zu bisher - noch stärker als "schwebende Möglichkeitsmenge", nicht als von vornherein punktgenau fixiertes Ergebnis. Sondern als "Informationswolke", aus der wir dann eine ganze Vielfalt an möglichen, unterschiedlichen Fotos/Lichtbilder gewinnen können. So, wie ich heute ab und zu im Fotoarchiv auf ein älteres RAW-Bild stosse, und es heute zu einem erheblich anderen "fertigen Bild" als beim ersten Mal entwickle, wenn ich das will und wenn sich das Bild dafür eignet. Diese Möglichkeitsmenge wird um einen "Qualitäts-Sprung" grösser, wenn man auch die gesamte räumliche Information der Motivszene auf eine Art und Weise verwenden kann, die wir uns heute noch nicht einmal komplett vorstellen können! Das wird noch unglaubliche visuelle Möglichkeiten eröffnen. Und wenn die Technik auch für Bewegtbilder kommt, wird es nochmals dramatisch interessanter.

Klar ist, dass gute Fotografen auch mit Lichtfeld-Technik weiterhin bessere Bilder generieren werden als weniger gute. Es wird auch weiterhin von Vorteil sein, bereits vor bzw. bei der Aufnahme eine klare Idee und Vorstellung von [zumindest einem! ] fertigen Bild zu haben.

Und natürlich werden Leute wie ich, die schon mit der Ausarbeitung herkömmlich-schlichter, platt zweidimensionaler RAW-Dateien heillos ge- und überfordert sind, durchaus auch ihre Probleme haben. Das Lichtfeld ist schliesslich ein 4-dimensionales Konstrukt, wie ich selbst mit meinen sehr unzulänglichen Vorkenntnissen nach nächtlichen Lektüre der sehr lesenswerten Dissertation des Herrn Ng entnehmen kann. Das ist im Detail ganz schön "kompliziert" ... und die optischen Gesetze gelten weiterhin uneingeschränkt, aber es gibt jetzt einen neuen, eleganten Weg durch und manche Aspekte viel fluider, mit viel mehr "Freiheitsgraden" handhaben zu können als bisher. EBV mit Photoshop & Co. wird dadurch keineswegs einfacher werden, wenn man zusätzlich auch noch Schärfezonen festlegen und nach Herzenslust im Bild "herumscheimpflugen" und "3D-en" kann ...

Das wird zwar bei mir und anderen Heulen und Zähneknirschen verursachen, aber daran soll und wird es im Großen nicht scheitern. Wenn ich nicht viel Gescheites damit zusammenbringen sollte, wird es schon Könner geben, die das sehr wohl schaffen!

Neben den wahrhaft revolutionär neuen Gestaltungsmöglichkeiten, ist die Lichtfeld-Technik aber durchaus auch als blosses "fotografisches Werkzeug" willkommen, mit dem wir nicht nur wie derzeit bei RAWs nur die Belichtungsparameter eines aufgezeichneten Bildes in erheblichem Umfang "korrigieren" bzw. ändern können [bis zu +/- 3 EV mit oft durchaus tolerierbaren Kompromissen], sondern endlich auch die Schärfenzone! Schon wegen läppischer 2% Abweichung beim Fokussieren - z.B. 102cm statt 100cm - kann das inhaltlich beste Bild für die Tonne sein, weil es zu unscharf ist. Die "Reparaturmöglichkeit" von Aufnahmefehlern (egal ob seitens des Fotografen oder der trotz aller AF-Fortschritte noch immer nicht 100% exakten Bildaufzeichnungsgeräte) ist natürlich nur ein vergleichsweise kleiner Nutzen der Lichtfeld-Technologie, auch wenn das Lytro derzeit als USP besonders betont, weil es auch für jeden "Gelegenheits-Knipser" sofort nachvollziehbar ist. Dafür alleine tauscht aber wohl keiner von uns seine 12, 18 oder 21 Megapixel-Kamera gegen eine mit 0,5 bis max. 1,5 Megapixel ein, auch wenn dahinter "11 Mega-Rays"stehen. :)

Auch wenn es noch etwas dauern wird: ich gehe davon aus, dass es in wenigen Jahren 200+ Megapixel KB-Sensoren geben wird [jetzt macht auch das Canon-Muster mit 120MP auf APS-H jede Menge Sinn!] und Lichtfeld-Technik dann in jedes anständige Bildaufzeichnungsgerät Einzug hält, genau so wie zuvor schon fotografische Werkzeuge und technische Assistenz-Systeme: Belichtungsmessung, Belichtungsautomatik, mechanische Bildstabilisatoren und Autofokus-Systeme. Wenn dann z.B. 20 Megapixel "echte Auflösung" übrig bleiben und zusätzlich volle Gestaltungsmöglichkeit der Schärfenebene und Schärfenausdehnung NACH der Aufnahme - etwas das derzeit auch mit der fettesten optischen Bank NICHT möglich ist (!) - ist das doch großartig!

Für mich ist das nach dem ersten "Killer-Nutzen" der digitalen Fotografie, der sofortigen, globalen Bildverfügbarkeit unmittelbar nach Aufzeichnung dann der zweite singuläre Riesenvorteil. Und die mit der Lichtfeldtechnik mögliche, noch aktivere Einbeziehung der Rezipienten unserer Lichtbilder - als künstlerisches Element - ist dann der dritte originäre Nutzen der digitalen Lichtbildnerei gegenüber der chemisch-analogen früherer Tage.

Deshalb halte ich die Lichtfeld-Technik für einen Riesenschritt in Richtung Lichtbildner-Paradies auf Erden. Und auf den englischen Begriff "image creators paradise" melde ich gleich schon einmal das Copyright an. :)
 
Klar, man macht 100 Fotos. Bei 97 Fotos stimmt die Aktion nicht und von den restlichen 3 Fotos sind 2 nicht auf den Punkt fokussiert. Wenn man Pech hat man gar kein brauchbares Bild...also nochmal 100 Fotos machen.

Ich rede nicht von Landschaftsaufnahmen oder von Minimalansprüchen wie "Hauptsache der Mensch ist von vorne zu sehen".

Wenn man das liest könnte man meinen das Actionfotografie noch ein Ding der Unmöglichkeit ist und ein Resultat nur auf Zufall basiert. Aber was weiß ich schon.
 
Wenn man das liest könnte man meinen das Actionfotografie noch ein Ding der Unmöglichkeit ist und ein Resultat nur auf Zufall basiert. Aber was weiß ich schon.

Bei fast allen meinen Fotos stimmt der Fokus (mit DSLR) bei der PEN siehts ein klein wenig schlechter aus. Ich bin aber kein Profi, nur ein Amateur mit Herz :D
 
Bei fast allen meinen Fotos stimmt der Fokus (mit DSLR) bei der PEN siehts ein klein wenig schlechter aus. Ich bin aber kein Profi, nur ein Amateur mit Herz :D

Ich muss Lochkamera hier mal in Schutz nehmen. Wer ernsthaft "Geschichten" Bilder mit Modellen umsetzt, kennt genau das Problem: Auf 97 von hundert Bildern ist die Pose nicht perfekt, von der restlichen sind 2 nicht im Focus. Das aber nur für den geübten Blick. Jemandem der sonst nur seine Kinder oder ähnliches fotografiert würde dieser Fehlfokus gar nicht auffallen...
 
Meine Meinung zur Lichtfeldtechnik:

Ist ein Foto trotz guter Idee schlecht, liegt es meist daran, dass zuviel drauf ist. Fotografie ist oft auch die Kunst des Weglassens.

Diese neue Technik verschärft diese Problematik. Klar fallen mir künstlerische Wege ein, die Technik einzusetzen (wie wäre es z.B. mit einem Bild, welches auf einen Punkt fokussiert eine Geschichte erzählt und diese per Knopfdruck komplett auf den Kopf gestellt wird? Spannend, Spannend). Jedoch finde ich die Einsatzfelder in diesem Hinblick begrenzt. Vieles lässt sich auch im 2D-Bild realisieren (z.B. durch eine Serie). Zudem hat es etwas von einem "Effekt". Daran wird man sich wohl auf Dauer sattsehen.

Der andere Nutzen ist der "Ersatz" für die bestehenden Autofokus-Systeme z.B. bei Sport/Action. Darauf reduziert langweilt mich diese Errungenschaft, für AF interessiere ich mich nicht.

Fazit für mich:

Ich begrüße die Innovation in der seit Jahren eher stagnierenden Sensor-Entwicklung und ziehe meinen Hut vor dem Startup-Unternehmen. Einen Nutzen für meine Art der Bildgestaltung kann ich bisher allerdings nicht entdecken. Ich bleibe bei analog. :angel:
 
Ich muss Lochkamera hier mal in Schutz nehmen. Wer ernsthaft "Geschichten" Bilder mit Modellen umsetzt, kennt genau das Problem: Auf 97 von hundert Bildern ist die Pose nicht perfekt, von der restlichen sind 2 nicht im Focus. Das aber nur für den geübten Blick. Jemandem der sonst nur seine Kinder oder ähnliches fotografiert würde dieser Fehlfokus gar nicht auffallen...

Das klingt jetzt leicht abwertend - war aber sicher nicht deine Absicht - nehme ich an ;) ansonsten kann ich nix dafür, wenn mir der Fokus bei meinen Bildern (ich fotografiere quer durchs Gemüsebeet - außer Akt) passt ... :angel:

Ist ein Foto trotz guter Idee schlecht, liegt es meist daran, dass zuviel drauf ist. Fotografie ist oft auch die Kunst des Weglassens.

Das sehe ich auch immer so - es macht auch Spaß, Dinge bewusst beim Foto wegzulassen, damit die Gegend bzw. das Motiv besser aussieht
 
Sorry, aber das geht sicher auch freundlicher. Wo ich grad gestern in einem anderen Forum Probleme mit einem Mod dort hatte - muss ich schon sagen, dass die Mods hier echt gute Arbeit leisten und man mit ihnen reden kann.

auch ich finde, dass die Moderation in diesem Forum im Großen und Ganzen und gegenüber früher (!) derzeit sehr gut funktioniert.

Die Entscheidung, einfach und ohne jede Rücksprache (z.B. per pm) den von mir anlässlich einer konkreten Produktvorstellung eröffneten Thread kurzerhand nach "Spekulationen" zu verschieben, habe ich aber als eher "unfreundlichen Akt" wahrgenommen. Auch die Mitteilung dazu kam für mich arrogant-ignorant rüber, weil sich die mods sichtlich nicht einmal die Mühe gemacht hatten, zunächst einmal kurz nachzulesen, worum es hier eigentlich geht. Dementsprechend ist auch mein Tonfall in dieser Angelegenheit etwas forscher.

In einem Foto-Forum, in dem es sogar für derart läppische Dinge wie z.B. die "Nikon 1" ein eigenes Unterforum gibt (!) - hielte ich nach wie vor zumindest ein eigenes "Präfix" für die bahnbrechend neue Lytro-Lichtfeldkamera im Sammel-Unterforum "andere Kamerasysteme" für mehr als nur angemessen.

Damit ist das Thema für mich aber auch schon wieder erledigt. Die - sehr gute - inhaltliche Diskussion in diesem Thread ist mir weitaus wichtiger.
 
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