Wie versprochen jetzt noch ein Test der CA-Korrektur bei asymmetrischen CAs:
Das hat mich an
diese Disskussion erinnert. Dort hatte ich
festgestellt, dass mein 17-55er auch diesen "Defekt" hat, wenn auch in geringem Ausmaß.
Ich habe also darkcookies Testchart nochmal abfotografiert und LR4 gegen LR3 antreten lassen. Das Foto des Testcharts wird in LR korrigiert und entwickelt, und dann wie im verlinkten Thread irgendwo beschrieben in Photoshop geladen, die Hintergrundebene dupliziert, die obere Ebene entsättigt und auf Modus "Differenz" gestellt. Dann wird auf eine Ebene reduziert und zur Verdeutlichung korrigiere ich noch Belichtung +4 und Gamma 1,12.
Ganz ohne CA-Korrektur (in LR3) sieht das bei meinem EF-S 17-55 bei Offenblende dann so aus:
Man sieht sehr deutlich, wie der "CA-Mittelpunkt" in die rechte Bildhälfte verschoben ist. Und ja, man kann das auf bestimmten Fotos durchaus sogar in der Bildmitte sehen. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich das auch zuerst bei der ganz normalen Fotobearbeitung gemerkt
und nicht beim Pixel-Peepen, also ein durchaus relevantes Problem.
Benutzt man in LR die Profilkorrektur mit dem CA-Neutral/Defaultwert 100, kommt erwartungsgemäß (d.h. in der Erwartung, dass das Profil mit einem sauber zentrierten Objektiv erstellt wurde) folgendes heraus:
Die Korrektur greift zwar, aber die linke Seite ist unterkorrigiert. Man sieht im Original dort immer noch CAs. In Prints sieht man bei sehr kritischen Fotos sogar in der Mitte noch leichte CAs.
Stellt man die CA-Korrektur auf 120, also eine leichte Überkorrektur, wird es etwas besser:
Das Ergebnis ist insgesamt symmetrisch, aber überall sind noch ganz leichte CAs zu sehen (rechts jetzt mehr als vorher, da rechts jetzt definitiv überkorrigiert ist).
Geht man noch weiter, wird es bei 140 wieder schlechter:
Diesmal ist zwar die linke Seite richtig korrigiert, aber die rechte Seite ist
deutlich überkorrigiert und zeigt sehr deutliche CAs.
Und jetzt kommt LR4Beta:
Die CA-Automatik hat die Asymmetrie korrekt erkannt und die CAs fast perfekt korrigiert. Nur in der Mitte oben und unten gibt es leichte Ungenauigkeiten, die sind aber so schwach, dass man sie im Original auch beim Pixelpeepen nicht mehr sehen kann. Und sie sind kleiner als in der "optimalen" LR3-Variante mit Überkorrektur 120.
Fazit: Zumindest bei diesem "synthetischen" Bild funktioniert die neue CA-Korrektur sehr gut, wenn auch (noch?) nicht perfekt. Offen bleibt für mich noch die Frage, ob das auch bei Fotos mit komplexerem Inhalt immer gutgeht, man denke z.B. an Bilder von Fotos von Motiven, wo im Motiv selbst Farbränder vorhanden sind...