ich glaube Einige erwarten zuviel von einem Belichtungsmesser. Er liefert nicht immer den korrekten Belichtungswert für ein Foto - er muss richtig angewandt werden und das Ergebnis MUSS richtig interpretiert und korrigiert werden.
Mit Lichtmessung kann man 2 Dinge machen:
1) Belichtungsmessung. Dazu richtest Du die Kalotte vom Model Richtung Kamera. Bei Blitzaufnahmen möglichst dort wo das Model sein wird, oder knapp davor. Musst halt aufpassen dass Du nichts beschattest.
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Dieser Messwert gibt die korrekte Belichtung einer 18% Graukarte an - nicht mehr und nicht weniger. Dieser Wert ist aber nicht immer der Wert dann man an der Kamera einstellen muss um eine korrekte Belichtung des Models zu erhalten - ausser das Model ist eine Graukarte ;-). Er passt für viele (eben durchschnittliche) Aufnahmen aber muss auch manchmal korrigiert werden.
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Ausgehend davon hat der Sensor seinen Belichtungsspielraum. Also auch Teile die mehr reflektieren und in diesem Spielraum liegen werden korrekt belichtet. Wenn man ein super-helles Spitzlicht hat wird das überbelichtet, wenn man das nicht will musst du korrigieren - die Graukarte wird dann halt unterbelichtet (dünkler). Gleiches gilt für eine Lichtquelle die direkt in die Kamera leuchtet.
Bei dieser Belichtungsmessung kann man auch alle Blitze auf einmal aulösen (manchmal ist es aber schwierig sicherzustellen, dass ein Schatten die Messung nicht verfälscht)
Die Kalotte sammelt alles Licht, auch Seitliches. klar wenn man mit Blitz arbeitet und 1 Meter vor dem Model misst - dann halt kaum Seitenlicht .. - dann darf man scih aber auch nicht wundern
Aber eine Reflektion and einem Model (z.b das angesprochene Haarlicht) kann man mit Lichtmessung einfach nicht messen, dazu braucht man eine Spot Objekt Messung.
2)Beleuchtungskontrast: Dazu wird eine Lichtmessung getrennt für jede Lichtquelle gemacht (eigentlich sollte hier ein flacher Diffusor an Stelle der Kalotte verwendet werden). Dabei misst man vom Model -mit Kalotte- in Richtung der Lichtquelle. Damit kann man z.b feststellen dass ein Spot-Haarlicht 4 oder 5 Blenden heller ist als das Hauplicht - und dann das Haar wohl überbelichtet wird - man sollte also das Haarlicht in der Leistung reduzieren. Diese Messwerte setzt man ins Verhältnis um den Kontrast zu ermitteln - es sind aber keine sinnvollen Belichtungswerte !!
zur Objektmessung: Diese gibt den Belichtungswert an der aus dem gemessene Objekt(Teil) auf dem Bild einen mittelgrauen (Dichte 0,70) "Fleck" am Positiv machen würde.
Also wenn mann eine Spotmessung auf einen hellen Teil macht, und den Wert übernimmt wird das Bild eben unterbelichtet. Durch Messung des hellsten und dunklesten Teil des Models kann man den Objektkontrast ermitteln.
Der Beli hat den Vorteil, dass man Beleuchtungs und Objekt Kontrast messen kann und dann halt den Lichtumfang seines Motivs nach Intention in den Lichtumfang des Sensors mappen kann. Er erspart rumprobieren wenn man damit genug Erfahrung hat. Und wer Analog fotografiert: dem spart er Filmkosten.
Durch eine Kombination von Lichtmessung, sowie Messung von Objektkontrastumfang und Beleuchtungsumfang kann man mit etwas Erfahrung konsequent gut belichtete Bilder erhalten. In manchen, kritischen Fällen wird man aber trotzdem 2,3 Aufnahmen mit leichter Variation der Belichtung machen.
Solange die Erfahrung fehlt ist man oft schneller wenn man einfach mit Bracketing arbeitet, also einfach eine Belichtungsreihe macht. Evt. halt auch Effektlichter etwas in der Leistung variiert. Digitaler Film kostet ja nichts. wenn man sich Notizen macht (Blitzleistung, Blitzabstand) dann geht es beim nächsten mal schon mit viel weniger Aufnahmen ..
noch zur Refektion: Nach dem Licht reflektiert wird, ist es in den seltensten Fällen noch ein Punktlicht - und das Gesetz der quadaratischen Lichtabnahme gilt dann nicht, es nimmt viel, viel schwächer mit der Entfernung ab. Daher ist es so gut wie egal wie weit die Kamera vom Model weg ist.
lG
ernst