Welchen Grund siehst Du denn dafür?
Alle Kameras auf den Markt sind für Freaks wie wir gebaut. Freaks, die mit dem Teil (ob groß oder klein) irgendwo in der Gegend herumlaufen, irgendwelche Bilder machen und Abend die Bilder von ihrer Speicherkarte nach einem ausgetüftelten Workflow via Lightroom/Aperture/Capture ONE oder Kombinationen davon auf die Festplatte bringen und sich danach an den 100% Ansichten auf ihren sorgfältig kalibrierten Wide Gammut Bildschirmen ergötzen. Ab und dann werden einige Bilder dann in Lightroom/Aperture/Capture ONE oder Kombinationen davon auf ein Zielformat heruntergerechnet und in einen öffentlichen Bereich geladen, damit sich andere Freaks ebenso daran ergötzen können.
Für diesen Ablauf sind alle Kameras perfekt.
Low end Bereich: also, meine Eltern, meine Großeltern, meine Kinder und eigentlich alle, die nur mal im Urlaub ein paar schöne Bilder mitnehmen wollen und zwar ohne sich die gesamten Workflow mitanzuschaffen. Vielleicht gibt es hier einen Computer im Haus, aber dann ist er sicher zu schwach um 24MP RAW Aufnahmen zu verarbeiten oder der 15" Röhrenbildschirm bringts halt nicht mehr.
Für manche dieser Leute sind Smartphones jetzt möglicherweise auch zu kompliziert, aber de factor kriegen sie mit einem Smartphone unzählige 8MP Aufnahmen in weniger als 15 Sekunden und drei Klicks auf eine öffentliche Plattform, in Alben sortiert und mit all ihren Freunden geteilt. Die Bilder sind damit auch archiviert.
Das schaffst Du mit einer normalen Kamera nicht ohne Computer und meist erst am Abend.
Die Kamerhersteller bringen Face Detection, Smile Detection, Motivprogramme - alles Features, die einem Smartphone Hersteller eine Hand voll Zeilen Code kosten und die er als OS Update sogar auf das Device pushen kann - und zwar Monate und Jahre nachdem das Smartphone verkauft wurde, sollte doch mal ein Kamerahersteller tatsächlich eine brilliante Idee haben. Nur... wirklich praktikable Dinge kamen nicht.
Die Leica T hat eigentlich als einzige Kamera der letzten Jahr ein Feature eingebaut, das mir tatsächlich in sinnvoller Weise das Leben erleichtert: die 16Gb eingebauter Speicher. Das ist gar nicht wenig; ich hab manchmal für einen kurzen Spaziergang auch nicht mehr in der Kamera. Der Speicher ist immer dabei. Das ist so einfach und kostengünstig, daß man jeden Produktmanager von Canon über Nikon bis Ricoh ohrfeigen sollte. Eigentlich ist das so trivial, daß es nicht mal eine Idee ist. Aber Leica hat es realisiert.