bitte sachlich bleiben
.....Ich spreche nicht von den "ich fotografiere schon seit Jahrzehnten mit Leica"-Leuten, denn der Großteil derer, die heute noch relevante Kaufkraft für das Unternehmen einsetzen, wird entlang des Altersprofils der Leica-Kundschaft irgendwann nicht mehr sein. ....[/SIZE]
Bin jetzt schon 52, kann aber erst seit kurzem zu den Leica-Fanboys gezählt werden. Doch bis die Leica aus meinen tatterigen Händen fällt, werde ich vielleicht noch einige Euros dafür ausgeben....
Fotografiere seit meiner Jugend, die Vito II meines Vaters und dann eine Olympus 35SP haben mich vielleicht geprägt. Dann aber lange Zeit mit Nikon und Canon SLR / DSLR fotografiert, die letzten 10 Jahre nur noch digital. Die Faszination Leica konnte ich bislang nicht praktisch nachvollziehen, war einfach weit außerhalb meiner Reichweite. Dann kamen die DP1 und DP2, und danach war ich irgendwie mehr sensibilisiert für tonale Qualität und Themen wie Detailwiedergabe mit/ ohne AA-Filter. Nachdem die 5D Staub ansetzte, habe ich die Canon-Ausrüstung verkauft und eine M9 ergattert.
Dieser Thread ist zwar lang, war aber für mich durchaus komplett lesenswert weil er die Gedanken, die Argumente pro und contra, auch die Emotionen sehr schön widerspiegelt die einer solchen Entscheidung vorausgehen.
Was mir hier auffällt, ist daß oft unsachlich argumentiert wurde, zuwenig auf brauchbares Bildmaterial Bezug genommen wird bzw. auf Tests.
Erwin Puts wurde erwähnt, aber er könnte natürlich im Verdacht stehen Fanboy zu sein. M.E. eine lesenswerte Seite.
Ken Rockwell ist sehr unterhaltsam zu lesen, aber wechselhaft. Mal ist es die M9, mal die M7 (wobei seine eigenen Bildbeispiele eher für die M9 sprechen...).
Interessant, natürlich potentiell einseitig, ist der Sensortest in LFI 11-09, Seite 40-50. Die 18 MP der M9 sehen besser aus als die 21 MP der 5D Mk II.
Beide mit Leitz-Objektiven.
Sean Reid (Reidreviews.com) und Lloyd Chamber (diglloyd.com) sind eher unverdächtig, einseitig zu sein. Es sind kostenpflichtige Seiten, aber 23€ bzw. 21,50€ war mir die Sache wert, wenn man bedenkt um welche Summen es geht.
Habe mich nach ausführlicher Recherche für das CV15/4.5II und das Elmarit 28 entschieden und es bislang nicht bereut. Übrigens sind für Brillenträger die 28 mm -Linien für das Elmarit 28 im Sucher nicht wirklich zu sehen. Ich nehme meist den 28 mm Voigtländer-Sucher dazu.
Die roten Ecken sind bei Fremd-Superweitwinkeln wie dem CV15 an der M9 ein Problem, in abgeschwächter Form aber auch beim Leica 18/3.8 und bei Zeiss-Weitwinkelobjektiven. Man muß bereit sein, mit "Cornerfix" (Freeware) oder manuell mit PS im LAB Modus nachzubearbeiten, oder gleich in SW umwandeln...
Die einzige bequeme, aber teure Alternative wäre das WATE weil es durch die Firmware den Rotstich rausrechnen sollte, ich finde zum Thema "rote Ecken" mit WATE an der M9 bislang allerdings keine zuverlässigen Informationen. Steve Huff ist mir wirklich sympathisch, auch so ein Fan wie ich, aber ein ernstzunehmender Test ist seine Seite zum WATE an der M9 nicht. Er sagt zwar, es gebe keinen Rotstich, aber seine Bilder zeigen 3 Punkte Rotverschiebung in den Ecken bei 16 mm an der M9. Also neue Firmware abwarten, vielleicht lande ich ja doch noch beim WATE. Da ich allem Anschein nach für Superweit an der M9 eh nacharbeiten muß, kann ich auch erstmal bei dem wirklich exzellenten CV15/4.5 bleiben.
Vielleicht löst ein Firmware-Update das Farbproblem bei Superweitwinkeln, jedenfalls sollte hier darauf hingewiesen werden.
Um zu der Eingangsfrage des OP zurückzukommen: m.E. zu weit gefaßt. Eine "Führungsrolle im Weitwinkelbereich" kann man der M9 so pauschal natürlich nicht attestieren.
Wenn Größe, Gewicht und diskretes Auftreten eine Rolle spielen, und wenn die Vorgaben einer Meßsucherkamera bewußt in Kauf genommen werden, ist die M9 einfach das Beste was man im Moment kriegen kann (wenn man sie denn kriegt)