Hallo miteinander.
eine erste Reise mit der K-7 liegt nun hinter mir. Die Kamera erreichte mich einen Tag nach Antritt der Reise, weil mein Händler auf die Idee kam, sich die Adresse meines ersten Hotels geben zu lassen.
Dort auf dem Land in der Rhön kam dann zum ersten Frühstück ein gewichtiges DHL-Paket an. Niemand konnte ahnen, was drin ist, weil als Absender nur Tanja Schuster angegeben war. Eine K-7 mit DZ-Kit, ein Griff, dazu eine praktische japanische Aufmerksamkeit in einer Teedose, zusammen nach derzeitigem Kurs 1.800 €. Wenn einer geahnt hätte, welchen Wert der einfache Karton darstellte …
So ging es mir bisher jedes Mal: neue Kamera und mit dem ersten Auftrag ins kalte Wasser geworfen. Zuletzt, als ich eine K-m auf ihre Reisetauglichkeit prüfen sollte. Die Erfahrung mit der Baby-Pentax bestimmte schnell den Umgang mit der K-7. Die K-7 ist weniger eine Weiterentwicklung der K20D, in der Handhabung ist die K-7 die große Schwester der K-m.
Der Unterschied zur K20D ist wenig spektakulär. Man gewöhnt sich so schnell an die unauffällige Perfektion der K-7, dass man diese Kamera einfach mag, ohne im Einzelnen aufzählen zu müssen, woran das liegt. Die K20D ist ebenfalls ein sehr gutes Werkzeug, aber ich konnte eine gewisse Distanz zu ihr nicht ablegen.
Die erste Hürde hatte ich selbst aufgestellt: ich wollte zunächst nur mit dem Doppelkit arbeiten. Die beiden WR-Objektive werden mich in den Regenwald begleiten, wenn sie sich als ausreichend in der Qualität erweisen. Das konnte ich bei einer Veranstaltung in einer schummrigen Berghütte noch nicht erfahren. Eine Offenblende von 3.5, abgeblendet auf 4.5, erlaubte Aufnahmen nur in Ausnahmefällen. Ich habe dort nur wenige Fotos gemacht, und die Veranstaltung filmisch vom Stativ dokumentiert.
In der freien Natur lief das Doppelkit-Gespann dagegen zu eindrucksvoller Form auf. Die Kitobjektive sind wirklich brauchbar. Landschaft und Portraits werden überraschend gut wiedergegeben. Dabei half die K-7 mit ihrer zuverlässigen technischen Unterstützung in Belichtung, Autofokus und Weißabgleich. Das drängt sich nicht auf, gefühlsmäßig gibt die K-7 einfach Sicherheit so dass man sich gern auf die künstlerischen Aspekte konzentriert und der Kamera vertrauensvoll die technische Abwicklung überlässt.
Natürlich sind auch technische Entscheidungen zu treffen, aber die K-7 setzt solche Vorgaben mit einer unauffälligen Perfektion um. Man hat nicht das Gefühl, mit einer Superkamera zu arbeiten, man wundert sich nach kurzer Gewöhnung nicht mehr über diese oder jene technische Lösung, man arbeitet mit der K-7 zusammen, und sie setzt der Zusammenarbeit keine Widerstände in den Weg.
Das hatte ich zuletzt bei der Arbeit mit der Leica – oder mit meiner unvergessenen K2.
Ich hatte auf dieser Reise noch drei weitere Drehorte aus dem Kulturbereich. Und in einer Hinsicht machte die K-7 dann wirklich auf sich aufmerksam. Im Dom zu Naumburg versuchte ich vom Stativ eine Reihe von HDR-Aufnahmen. Die K-7 lieferte mit der kleinen Kitoptik auf Anhieb hervorragende Kirchenaufnahmen. Wenn das schon mit dem Kitobjektiv so eindrucksvoll gelingt, wie muss das erst mit dem 17-70iger oder dem 12-24iger aussehen. Jedenfalls konnte die K-7 im Dom ihre Stärken ausspielen. Eine genau berechnete Belichtung, neutrale Farben und ein Detailreichtum, der so nur mit HDR gelingt. Auch auf diesem Gebiet, verhält sich die K-7 unauffällig, sie bildet die Wirklichkeit ab. Konnte ich in der Krypta selbst kaum richtig sehen - die K-7 nahm sich Zeit, die längste Belichtung war etwa 49 Sekunden, und dann zeigte sie die Krypta, wie ich sie geschmackvoller nicht hätte ausleuchten können.
Draußen war die Sonne auf ein Gastspiel erschienen. Für das Kirchenensemble griff die K-7 in der kürzesten Belichtung auf 1/5000 zurück.
HDR1 gibt eine gute Annäherung an HDR, aber HDR2 liefert das perfekte Ergebnis. Gegenüber einer Einzelaufnahme zeichnet die K-7 die Farben im HDR-Modus zurückhaltender, pastelliger. Das kommt der natürlichen Farbgebung meist näher. HDR-Ergebnisse von der K-7 sind grundsätzlich unauffällig. Man bewundert die Qualität, aber man erkennt kaum, dass es sich um ein HDR-Foto handelt. HDR-Versuche aus der Hand verlaufen dagegen ziemlich frustrierend, es fehlt dann die faszinierende Schärfe, die Bilder wirken meist stumpf. HDR und Stativ gehören zusammen.
Gruß
artur