Ich könnte auch mehr ausgeben, hasse aber den Gedanken, dass diese Kamera für 800 € dann evtl. für ein paar Jahre bei mir im Schrank verschwindet und dann irgendwann bei Ebay mal für 137,00 € über den Tisch geht.
Das ist ja auch bei einem Einsteiger gut nachvollziehbar. Daher ging ja mein Rat auch in Richtung +/- 300 Euro. Bis zu diesem Betrag kriegst du massiv Mehrwert, je nach Gewichtung mehr als den Mehrpreis und verlässlichere Funktion. Bei zunehmendem Desinteresse kannst du dann das Teil nach zwei Jahren noch immer um 150 Euro verticken und dein Ausflug in die DSLR-Welt hat dich rund 150 Euro gekostet.
Dann gehört ich lieber zu denen, diese sich diese schon etwas ältere Kamera für € 137,00 kaufen und vielleicht ein wenig Spaß damit haben, auch wenn es mittlerweile vielleicht besseres geben sollte.
Du wirst aus der eigenen Lebenserfahrung sicher schon geschlossen haben, dass gutes Werkzeug mehr Freude macht und die "Arbeit" erleichtert. Es ist wirklich so und zwischen einer K10D/K20D und einer modernen Kamera liegen tatsächlich mindestens zwei Welten.
Es ist an und für sich schön, auch ältere Dinge zu schätzen und nicht den Versuchungen des Neuen leichtfertig zu erliegen. Tatsächlich wäre man aber ein schlechter Kaufmann, der "billig" vor "erfüllend" stellen würde.
Es ist "leider" so, dass die Technik der frühen DSLRs aus heutiger Sicht recht unausgereift war und mit jeder Generation wirklich ziemlich dramatische Entwicklungssprünge vollzogen hat. Gegen 2012/2013 hat sich das Tempo sprunghaft verlangsamt, die Kameras sind seit damals unglaublich leistungsfähig, in Hinsicht auf den Bildaufnehmer wie auch im Punkt Bedienung und Autofokus.
Man muss kein Prophet sein um zu wissen, dass die Folgekameras nur mehr kleinere Entwicklungssprünge machen werden, die K-3 ist ein gutes Beispiel: etwas Mehrleistung für viel neues Geld. Das ist schlecht für die Umsätze, daher sind sie großen Hersteller längst dazu übergegangen, die potenziellen Kunden mit KB-Format statt APS-C zu bedienen und ihnen die Vorteile des größeren Bildsensors plakativ einzubläuen. (Über die Nachteile reden sie eher nicht.)
Wo eine Kamera aus den genannten Generationen K10D und K20D bei Zimmerlicht und normaler "Geburtstagsparty-Situation" ruckel-di-zuckel-ruckruck-zuck macht (ungefähr in der Zeitspanne wo du das jetzt gelesen hast) und manchmal auch scheitert, weil das Ziel sich während des fokussierens 10 cm bewegt hat, auch erfolglos aufgibt, hast du mit einer Kamera ab K-30/K-50/K-5 II das Ganze verlässlich und schon dreimal eingelocht.
Wenn du späteren Nachmittag mit dem -- nach dem ersten "Blut lecken" -- stolz gekauften DA 55-300 im Schatten Fotos mit ISO 800 machst und die Bilder wegen der notwendigen kräftigen Entrauschung matschig und die Tiefen detaillos schwarz abgesoffen sind, dann ist die Enttäuschung vermutlich groß.
Wenn die Kinder oder der Hund* im Garten laufen und spielen und das blöde Teil damit einfach nicht zurechtkommt, dann wären die 150 Euro mehr sicher gut angelegt gewesen.
Ich hatte die ja alle. Als Amateur und Laie. Und ich bleib dabei: Entweder "gaaaaanz günstig" in Richtung 100 Euro oder besser eine K-30/K-50 mit zeitgemäßer Leistung.
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* "Hundefotos" sind hier ein geflügeltes Wort für alles, was sich rasch bewegt.