bionet schrieb:
Mich haben bei Pentax die schlechte Qualität der JPGs aus der Kamera abgeschreckt. Außerdem gibt es, wie man hier im Forum lesen konnte, ein nicht unerhebliches Problem mit streifigen Bildern bei hoher Empfindlichkeit. Das ist konstruktionsbedingt, bei den Canons sieht man es nur bei 'gepushten' Bildern (>ISO 6400).
Schade, denn ansonsten hat die Pentax große Vorteile: nicht nur funktioniert die Springblende bei alten PK MF-Objektiven, sondern es ist damit auch die alte TTL-Blitzmessung (ohne Vorblitz) möglich. Kein anderer Hersteller bietet in dem Bereich so eine gute Unterstützung für MF-Gläser.
Hallo Bionet,
die schlechte Qualität der JPGs hast Du selber festgestellt oder darüber gelesen? Ich habe derartiges nicht feststellen können, habe mich sogar, nach ein paar Experimenten mit dem RAW-Format auch wieder komplett auf JPGs verlegt. Es ist schon merkwürdig, dass man auf der einen Seite von seiner Kamera technisch alles verlangt (wie z.B. Anti-Verwackeln, Auto-ISO(!), Augensteuerung), auf der anderen Seite ihr nicht einmal in so profanen Dingen, wie der JPG-Wandlung über den Weg traut... ;-)
Sei es drum: wenn man mit der gebotenen Qualität nicht zufrieden ist, kann man ja tatsächlich die RAWs bearbeiten. Entweder mit der mitgelieferten, kostenlosen Software oder mit irgendeinem kommerziellen Produkt.
Die geschichte mit den Streifen ist äußerst dubios. Sie konnte (ich habe die entsprechenden Threads nachgelesen) nicht verifiziert werden. Vielmehr lief es m.E. darauf hinaus, dass der User eine defekte Kam hatte. Irgendwie haben doch alle dazu geraten, die Kamera zum Service zu schaffen. Was der Pentax-Support zum Thema geschrieben hatte, ließ sich m.E. hier im Forum anhand von Beispielbildern nicht nachweisen.
Trotzdem: Der CCD rauscht bei hohen ISO-Einstellungen, möglicherweise kann er das auch mal regelmäßig tun, so dass eine Streifenbildung entsteht. Nur wer fotografiert denn allen Ernstes bei ISO 1600 oder gar 3200? Man sollte hier auch mal realistisch bleiben und schauen, was zu Zeiten der analogen Fotografie möglich war.
Ich habe früher den Fuji Sensia 100 verwendet (100 ASA), weil der 200er schon ein deutliches Korn (-> Analogie: Rauschen) aufwies. Bei 400er oder 800er Film wurde das unerträglich. Es ließ sich nur als Stilmittel bei der S/W-Fotografie verkaufen. Heutige DSLRs können allesamt mit ISO800 betrieben werden, ohne dass das Rauschen sichtbar auffällt - so auch die Pentax.
Jetzt schlage ich den Bogen zu den Aussagen von Halligalli: Schon wahr, dass man mit einem Zoom mit einer Anfangsöffnung 3,5 oder 4 eine Blendenstufe schlechter ist, als die lichtstarken Optiken von "früher" oder bei anderen Marken. Allerdings lässt sich die Physik nicht überlisten. Erkauft wird die Lichtstärke durch große Objektivdurchmesser und (wenn der hohe Preis dann noch gerechtfertigt sein soll) durch ein hohes Gewicht aufgrund solider Verarbeitung. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass viele Objektive in ihrer Anfangsöffnung deulich schlechtere Ergebnisse erzielen, und so der Ratschlag immer wieder lautet "abblenden", dann hat man die eine Blende mehr verdammt teuer bezahlt - bei fraglichem Nutzen.
Halligalli: Irgendwas hat dich sehr frustriert - und ich will dir das auch gar nicht ausreden (jeder hat das Recht auf schlechte Laune ;-) aber berücksichtige bitte auch, dass nicht jeder die Ambition hat, in den Telebereich vorzustoßen. Ich habe in diesem Zusammenhang ein Sigma-Zoom (bis 200mm (300 nach Crop)), das zwar nicht super ist, aber ausreichend. Am unteren Ende habe ich etliche (auch sehr lichtstarke) Optiken, die ich nicht mehr missen möchte. Eine kleine Auflistung:
Pentax DA 18-55/3.5
Pentax FA 28/2.8 AL
Pentax DA 40/2.8
Pentax FA 50/1.7
Sigma 105/2.8 EX Macro
Insbesondere das DA 40 wird für mich immer wichtiger. Es bietet eine solch fabelhafte Abbildungsleistung (bereits ab der Anfangsblede), dass ich es ausgesprochen oft als einziges Objektiv dabei habe. Dabei ist mir wichtiger, alle angeboteten Blenden nutzen zu können, als ein oder 1 1/2 Blenden mehr Lichtstärke, die sich aus Qualitätsgründen selbst verbieten. Die Brennweite in mm ist mir überhaupt nicht zu lang.
Ein Wort zum 18-55: Entweder ich habe ein ausgesprochen gutes Exeplar erwischt (obwohl ich an die zitierte Serienstreuung nicht recht glauben mag (Stichwort: Qualitätskontrolle)), oder meine Ansprüche sind einfach nicht so exorbitant hoch. Ich halte es für eine ausgesprochen gute Standardoptik - wenn ich mal keinen Bock auf meine Festbrennweiten habe. Sicherlich ist es nicht schlechter als Kit-Objektive anderer Hersteller. Lichtstärke? Siehe oben: ein beherzter Griff zum ISO-Schalter und man steht besser da, als mit noch so lichtstarkem Equipment aus der "analogen Zeit".
Minolta als Kamera für Individualisten zu bezeichnen halte ich doch für ein wenig gewagt. Olympus steht mit seinen DSLRs in jeder zweiten Fotothekenvitrine im Foto-Outlet in der Shoping-Mall - was daran individualistisch sein soll, verstehe ich nicht. Beide Hersteller sind Beispiele, wie man mit (zweifellos innovativen) Produkten "Mutantenkameras" auf den Markt bringen kann, die ihrer Zeit so weit vorraus sind, dass sie von dieser niemals eingeholt wurden ;-)
Ich glaube, dass einige Pentax-Fotografen das Gefühl kennen, dass entsteht, wenn man mit einem Produkt hinsichtlich Look & Feel einverstanden ist. Das Gefühl hatte ich wieder bei der Ds, nicht jedoch bei den EOS, Dynax und wie sie alle heissen. Ich (und das ist eine ganz persönliche Sicht) empfinde die Rückkopplung zwischen Fotograf und Equipment als ganz schön wichtig - wenn ich mit einer Kamera gerne fotografiere werde ich mit ihr auch besser fotografieren.
Noch ein Wort zur geplanten Kooperation zwischen Samsung und Pentax: In Deinen Zeilen kommt das so rüber, als wäre Pentax der "Juniorpartner" in einer solchen Kooperation. Das sehe ich nicht so.
Samsung ist keine Leuchte im Fotogeschäft - meine erste Digiknipse war von Samsung und das war beileibe kein Meisterstück. Samsung hat aber große Erfahrung im Bereich Consumerelektronik. Aber: alles, was ich von Samsung besitze, war sein Geld auch wert (vom TV über die Digicam bis zum CD-Brenner oder meiner PC-Festplatte). Es machte immer ohne Mucken dass, wozu es jeweils gebaut war. Unaufällig und zuverlässig. Pentax hingegen hat viel Erfahrung in optischen Technologien, im Look&Feel von Kameras und den Bekanntheitsgrad eines Top-Herstellers in diesem Bereich.
Wenn es gut läuft werden beide ihre jeweils starke Seite in diesen Deal einbringen (Synergien) und gute, marktgängige Produkte zu einem interessanten Kurs auf den Markt bringen. Dabei dürfte die Kompatiblität (weitgehend) gewahrt bleiben. Denn ohne diese - wie ich finde - effektivste Kundenbindungsmaßnahme, stünde Pentax noch wesentlich schlechter da. Meine hochwertigen Optiken gebe ICH nicht mehr her - im Gegenteil: ein 77er Limited fehlt mir noch ganz dringend (s.o.) ;-)
Sorry für den langen Aufsatz - es überkam mich gerade... ;-)
Euer
sc