Kunst oder Nichtkunst, ein nimmer endendes Thema,
ist Künstler******e (30 gr.) in einer Dose Kunst?
Ist es!!*
Piero Manzoni verkaufte Dose Nr. 83 für 132 000 Euro bei Sotheby's 2008.
Ach, schön, dass wenigstens noch der (zu früh verstorbene) Manzoni funktioniert. In Zeiten, wo, wie er es wohl ausgedrückt hätte, sich selbst "die Bourgeosie" ehrfürchtig vor einem Duchamps Readymade versammelt und ein "interessant" abringt, war es gar nicht mehr so leicht, bildungsbürgerliche Kunsterwartungen zu brüskieren.
Mission accomplished, würde ich mal sagen. Da mussten sich Nitsch, Schwarzkogler, Flatz und Burden später noch ganz andere Sachen einfallen lassen, um ähnliches zu erreichen.
Ja. Was
genau ist es, dass da echauffiert?
Kommt immer drauf an WER geschissen, gemahlt oder fotografiert hat. Dann ist's Kunst.
Rischtisch, nennt sich Institutionstheorie (mit der Erweiterung des Wer um das Was). So lautet
ein derzeit gängiges und einigermaßen funktionierendes Model zur Beschreibung dessen, was uns "kunstisch" umgibt. Ist ähnlich der Quantentheorie, vielleicht kommt was Besseres, vielleicht auch nicht. Ob ich Quantenverschränkung für plausibel, intuitiv, hässlich oder bescheuert finde, ist dabei ziemlich irrelevant, solange ich mich nicht mit Feynman und Konsorten anlegen möchte. Ich für meinen Teil lege mich ungern mit George Dickie, Arthur C. Danto, Nelson Goodman und Boris Groys an. Aber es steht nach wie vor jedem frei, sich die Position zu erabeiten, der einen dazu bringt, in den "Diskurs über Gründe" einzusteigen (dieser Diskurs gebiert übrigens nur "Kunst" und sagt nichts über die Qualität derselben aus. Das macht der "Markt". Und wer
den mokiert, sollte sich sehr, sehr genau anschauen, wie man selber sein Geld verdient und wieder ausgibt)