"Ist das Kunst oder kann das wech?", so der Threadtitel.
Fürs erstere reicht Stimmung allein nicht aus, die durchaus angelegte Metaebene finde ich nicht gut ausgearbeitet. Für das Zweite ist es mir zu gut.
Mir gefällt die düstere Übersteigerung des Wassers im Kontrast zur beinah schon brennenden Horizontlinie. Für diesen bedrohlichen Bereich des Bildes (dunkles Wasser und orangener Horizont) passt das Rauschen (verstärkende Wirkung des nicht ganz Sichtbaren, des nur zu Ahnenden) für mich gut. In der oberen homogenen Himmelsfläche, die zudem hell ist, störe ich mich dran. Den eigentlichen Höhepunkt des Bildes sehe ich in den drei "gefühlten" Punkten - der Mond zum einem, dann rechterhand im Himmel der Bildfehler oder Stern und auf der Wasserfläche die Spiegelungen des Mondes bis hin zum Lichtabriss. Für ein romantisches Bild ein Unding, hier aber für mich eher abstrakte Übersteigerung und ok. Die Lichter auf der Wasserfläche sind schon ein paar mehr, dennoch nehme ich sie zusammengehörig war.
Zwischen diesen drei Punkten spannt sich eine Art Dreieck, die mich um die Horizontlinie im Bild hält. Ich schaue. Länger als kurz.
Bin bereit zu assoziieren, zu abstrahieren und ja, auch Stimmung aufzunehmen. Den Lichtanschnitt an der unteren Bildkante empfinde als störend. Zieht mir ob der Randnähe zu oft den Blick aus dem Bild.
Ich mag das Bild.
Ulvik