Ich lebe seit vier Monaten in Irland und kann dazu Folgendes sagen:
Ohne Mietauto oder Mitfahrgelegenheit ist man mehr oder weniger aufgeschmissen.
Busse sind teils teuer, teils nicht. Die Preise sind unverhaeltnismaessig.
Stadt-Stadt-Verbindungen sind recht guenstig.
Aber wenn man von einer Stadt in einen Kuestenort moechte, ueberlegt man sich das manchmal lieber zweimal, preislich.
Zuege gibt es kaum und sind teuer.
Trampen stellt hier aber durchaus auch eine Moeglichkeit dar, nur sollte dann das Englisch einigermassen gut sein, denn Iren unterhalten sich gerne mit ihren Fahrgaesten.
Ich bin nun ein wenig herumgekommen und werde meine bisherigen Reiseziele einmal beschreiben:
Cork:
Dorthin fahre ich woechtentlich um auf dem Markt Bauernhofprodukte zu verkaufen. Ich halte die Stadt fuer nett, aber unspektakulaer. Wer kulturelle Sensationen sucht, sucht vergeblich. Es gibt kaum Museen, die wenigen sind recht klein und eher unspektakulaer. Schoen sind die bunten Fassaden, die man aber auch in vielen anderen Staedten Irlands findet.
Cork ist allerdings ein guter Ausgangspunkt, um die Suedkueste zu erkunden, die einige landschaftliche Schmuckstuecke besitzt.
Zudem befindet sich Fota Island, ein Wildlifepark in der Naehe.
Dublin:
Bei meiner Ankunft war ich ziemlich enttaeuscht, dann ging es aber. Es ist nicht die interessanteste Stadt, nicht die schoenste, nicht die fassettenreichste. Die meisten deutschen Staedte [in der Groessenordnung] gefallen mir besser. Dennoch kann man auch dort schoene Dinge erleben und sehen. Empfehlenswert ist wohl die Bibliothek des Trinity College [leider war sie bei meinem Besuch geschlossen].
Ein Besuch am Sandymount Beach ist nett und erholsam, ausserdem ist das Viertel huebsch anzusehen.
Absolute Empfehlung: Besuch des Kuestenvororts Howth. Eine huebsche Kleinstadt mit schoenem Hafen und ansehnlichen Klippen, die es zu erklimmen gilt. Im Hafenbecken tummeln sich die Robben. Teils zehn auf einmal.
Killarney:
Ebenfalls eine schoene Stadt, in der es insbesondere lohnt sich ein Fahrrad auszuleihen und den National Park zu durchqueren, fuer den der Ort bekannt ist. Der Park ist sehr gross, beinhaltet vielfaeltige Sehenswuerdigkeiten, wie Burgruinen, alte Haeuser, ein Kloster, Seen, Fluesse, Wasserfall, Wald und beschaeftigt den Besucher lange. Eventuell kann man sich damit auch zwei Tage beschaeftigen.
Gougan Barra:
Ist ebenfalls ein Naturpark, der besonders schoene Heidelandschaft bietet und eine gute Aussicht, wenn man einen der darin zahlreichen Berge [naja, Huegel] besteigt.
Kinsale:
Ein kleines Staedtchen im Sueden Irlands, in dem es zwei Ringforts zu beschauen gibt. Allerdings sind diese beiden so weit voneinander entfernt, dass man sich bei einer Tagestour meist fuer eines der beiden entscheiden muss. Auch der Hafen dieser Stadt ist recht ansehnlich.
Baltimore:
Ebenfalls an der Suedkueste. Huebsches Staedtchen. Es lohnt auf das "private property" gen Norden am Wasser entlang zu laufen. Von dort hat man einen guten Blick auf die andere Seite der Bucht und befindet sich in reizvoller Landschaft.
In der Naehe befindet sich ein "Berg" an einem See, von dem aus man -nach einem netten Spaziergang durch den Wald- eine gute Sicht auf die Kustenregion hat.
Beara:
Die Halbinsel unter dem Ring of Kerry, der Ring of Beara, ist Augenzeugen zufolge noch schoener als Kerry, in jedem Falle aber weniger touristisch erschlossen. Er bietet mindestens ebenso schoene Landschaft und Aussichten. Besonders lohnenswert ist es bis zur Spitze zu fahren, von der aus man mit einer Seilbahn zur Dursen Island uebersetzen kann. Die Seilbahn ist wohl recht abenteuerbelustigend, faehrt viermal am Tag, mit ihr bin ich aber nicht gefahren, da es zu spaet war und ich nicht dort uebernachten muessen wollte. Allerdings ist die Klippenlandschaft aeusserst beeindruckend. Bizarre Felsformationen. Reissender Wellengang. Ich putzte mein Objektiv nahezu nach jedem Photo. Und das obwohl ich vom Wasser recht weit entfernt war. Genossen habe ich den Spaziergang an den Klippen auf jeden Fall. Mein persoenliches Spitzenerlebnis hier in Irland bisher.
Bisher.
Denn auf die Skellig Islands zieht es mich sehr.
Und Galway moechte ich auch unbedingt erkunden.
Ich hoffe ich konnte weiterhelfen.
Bei weiteren detaillierteren Informationen stehe ich gerne zur Verfuegung ueber die Privatnachrichtfunktion.
Auch auf meiner arbeitgebenden Farm "Leades House" gibt es aeusserst viel zu entdecken.
Wenn man in der Naehe von Cork ist, sicherlich auch einen Besuch wert.
Es ist ein richtiger altmodischer Bauernhof ohne Massenzucht und schlechte Behandlung der Tiere. Zumindest nicht im Vergleich zu den meisten anderen.