wonderschlang
Themenersteller
Hallo zusammen,
war gestern in Ulm, um endlich 'mal bei der Pentax Roadshow die K10D anzutesten. Ich hatte auch die Möglichkeit sie mit der Nikon D80 zu vergleichen.
Nur eines Vorweg: Ich versuche so objektiv wie möglich zu sein, da offensichtlich einige wenige hier im Forum auf persönliche Meinung allergisch reagieren.
Am Pentax-Stand erwartete mich ein sehr lockerer Pentax-Mensch, der mich auch gleich an die K10 'ran ließ. Bestückt mit dem 18-55 Objektiv. Beim Blick durch den Sucher war ich ein wenig irritiert, denn er war sehr dunkel und fleckig. Der Mann von Pentax sagte, dass an der Kamera die Photokina wohl nicht spurlos vorbeigegangen sei. Das heißt die Flecken waren wohl Fingerabdrücke. Das hat mich kurz auf den Gedanken gebracht, warum Pentax die Kamera nicht in Bestform präsentiert und die Mattscheibe vorher auswechseln lässt. Außerdem war auch noch die alte Firmware aufgespielt. Ist nicht gerade die hohen Schule der Public Relations.
Jetzt aber zum wesentlichen:
Was uns hier im Forum offensichtlich besonders interessiert ist die Autofokus-Performance:
- Geschwindigkeit ist erstklassig, allerdings genehmigt sich der Focus ein Gedenk-Zehntel-Sekündchen, um offensichtlich zu ermitteln, auf was Scharf gestellt werden soll. Dann gehts aber Ratz-Fatz. Das Objektiv stellt den Focus rasend schnell ein - wirklich beeindruckend - ist dabei aber ziemlich laut. Aber immer noch leiser als angeflanschte "Third-Party-Objektive". Die rattern nochmal ein Idee stärker als die Original-Pentax-Optiken.
Im Sucher sind keine AF-Meßpunkt-Felder zu sehen. Ein kurz rot aufleuchtendes Quadrat zeigt, auf welche Stelle der Focus liegt. Ist also genau gleich wie bei der K100, nur schneller. Allerdings korrigiert der Autofocus öfters mal die Schärfe nach, weil er zunächst daneben lag, auch wenn nicht auf "Continuous Focus" eingestellt ist.
- In Punkto Autofokus-Speed schenken sich die K10 und die Nikon D80 nichts. Die D80 beginnt gleich mit dem fokussieren, das Objektiv (18-55) ist aber beim eigentlichen Fokussiervorgang ein klein wenig langsamer, dafür aber flüsterleise. Die Schärfe ist auch sofort an der Stelle, an der ich sie haben wollte, das heißt Nachkorrigieren gabs nicht. Die Meßfelder bei der Nikon sind immer leicht sichtbar und bekommen einen dunklen Rand, wenn sie aktiviert werden.
Haptik und Größe:
- Die K10 ist größer - vor allem breiter - als die D80. Das Gehäuse fühlt sich "glatter" an. Der K10-Griff hat unterhalb der Auslösers eine Wölbung, der Griff der Nikon ist gerade, was sich für mich (habe relativ kleine Hände) besser anfühlte. Allerdings kann ich mir vorstellen - Achtung eigene Meinung
- dass sich Foto-Maniacs mit größeren Händen bei der K10 wohler fühlen. Haptik ist bei beiden Kameras über allen Zweifeln erhaben, vielleicht ein kleines Plus bei der Nikon, weil sie wertiger wirkt und kompakter ist. Die K10 liegt größenmässig zwischen D80 und D200.
Bedienkonzept:
- Eindeutiges Plus bei der K10. Super finde ich die Idee eines Statusanzeige auch auf dem großen LCD-Bildschirm. Bei Programmwechsel zeigt die K10 übersichtlich auf dem Bildschirm alle wichtigen Informationen an. Da weiß ich immer woran ich bin.
Bei Druck auf die Menü-Taste habe ich immer sofort die wichtigsten Parameter der Bildqualität auf dem Bildschirm. So kann ich etwa sofort den Kontrast mit dem Wahlrad verändern. Wirklich sehr überzeugend. Allerdings hat mich die Menü-Darstellung nicht angesprochen.
Auch das Einstellkreuz macht einen hakeligen und nicht sehr wertigen Eindruck. Noch ein kleines Minus. Möchte ich ein Bild löschen, drücke ich auf "Papierkorb", mus dann aber nochmal mit dem Cursor springen, um letztendlich zu löschen. Das würde mich in der Praxis auf Dauer nerven.
Bei der Nikon genügt ein Doppelklick auf die Papierkorb-Taste.
- Das Bedienkonzept der D80 ist aber nicht so intuitiv wie das der K10. Möchte ich zum Beispiel den Kontrast ändern, muss ich erst mal Mäusekino spielen und mich durchs Menü zappen. Statt dann mit dem Wählrad den Kontrast einfach einzustellen, muss ich mich entscheiden, ob ich den Kontrast +1, +2 oder -1, -2 haben möchte.
Wackel-Dackel ("Shake-Reduction")
- War bei der K10 trotz nicht aktueller Firmware aktiviert. War aber nicht so überzeugend wie eigentlich gedacht. Bei 55mm Einstellung (etwa 85mm KB) waren die Bilder bei 1/30stel schon leicht verwackelt trotz ruhiger Hand. Der Pentax-Mann sprach aber von drei Blendenstufen Gewinn durch die SR.
Bildqualität:
- Nur kurz, weil ich nicht sicher bin, ob es an der Firmware lag: Die Bilder wirkten sehr flau, nicht wirklich brilliant und durch die Bank zu knapp belichtet.
LCD-Bildschirm:
- K10 LCD nicht so brilliant wie bei der D80. Auch der Blickwinkel ist bei der D80 deutlich besser. Das heißt: Auch von extrem oben oder von der Seite ist das Bild auf dem LCD noch gut zu erkennen.
Kurzes Fazit (bevor das ganze zu ausführlich wird
):
Beide Kameras sind im Moment eine der besten - vielleicht sogar die besten DSLRs - in der Preisklasse unter 1000€ (ich habe wirklich alle durchprobiert). Für die Pentax sprechen Shake-Reduction und Staub-Rüttel-Sensor, Spritzwasser-Gehäuse und das Bedienkonzept mit einer Funktionalität, die die Möglichkeiten einer Digitalen SLR sehr trickig und sehr gut ausschöpft (ISO-Priorität, etc.).
Für die Nikon sprechen das kompakte und um einiges leichtere Gehäuse, der genauere Autofokus, der klare Sucher und der hochwertige LCD-Bildschirm und die große Auswahl an Objektiven und Zubehör.
war gestern in Ulm, um endlich 'mal bei der Pentax Roadshow die K10D anzutesten. Ich hatte auch die Möglichkeit sie mit der Nikon D80 zu vergleichen.
Nur eines Vorweg: Ich versuche so objektiv wie möglich zu sein, da offensichtlich einige wenige hier im Forum auf persönliche Meinung allergisch reagieren.

Am Pentax-Stand erwartete mich ein sehr lockerer Pentax-Mensch, der mich auch gleich an die K10 'ran ließ. Bestückt mit dem 18-55 Objektiv. Beim Blick durch den Sucher war ich ein wenig irritiert, denn er war sehr dunkel und fleckig. Der Mann von Pentax sagte, dass an der Kamera die Photokina wohl nicht spurlos vorbeigegangen sei. Das heißt die Flecken waren wohl Fingerabdrücke. Das hat mich kurz auf den Gedanken gebracht, warum Pentax die Kamera nicht in Bestform präsentiert und die Mattscheibe vorher auswechseln lässt. Außerdem war auch noch die alte Firmware aufgespielt. Ist nicht gerade die hohen Schule der Public Relations.
Jetzt aber zum wesentlichen:
Was uns hier im Forum offensichtlich besonders interessiert ist die Autofokus-Performance:
- Geschwindigkeit ist erstklassig, allerdings genehmigt sich der Focus ein Gedenk-Zehntel-Sekündchen, um offensichtlich zu ermitteln, auf was Scharf gestellt werden soll. Dann gehts aber Ratz-Fatz. Das Objektiv stellt den Focus rasend schnell ein - wirklich beeindruckend - ist dabei aber ziemlich laut. Aber immer noch leiser als angeflanschte "Third-Party-Objektive". Die rattern nochmal ein Idee stärker als die Original-Pentax-Optiken.
Im Sucher sind keine AF-Meßpunkt-Felder zu sehen. Ein kurz rot aufleuchtendes Quadrat zeigt, auf welche Stelle der Focus liegt. Ist also genau gleich wie bei der K100, nur schneller. Allerdings korrigiert der Autofocus öfters mal die Schärfe nach, weil er zunächst daneben lag, auch wenn nicht auf "Continuous Focus" eingestellt ist.
- In Punkto Autofokus-Speed schenken sich die K10 und die Nikon D80 nichts. Die D80 beginnt gleich mit dem fokussieren, das Objektiv (18-55) ist aber beim eigentlichen Fokussiervorgang ein klein wenig langsamer, dafür aber flüsterleise. Die Schärfe ist auch sofort an der Stelle, an der ich sie haben wollte, das heißt Nachkorrigieren gabs nicht. Die Meßfelder bei der Nikon sind immer leicht sichtbar und bekommen einen dunklen Rand, wenn sie aktiviert werden.
Haptik und Größe:
- Die K10 ist größer - vor allem breiter - als die D80. Das Gehäuse fühlt sich "glatter" an. Der K10-Griff hat unterhalb der Auslösers eine Wölbung, der Griff der Nikon ist gerade, was sich für mich (habe relativ kleine Hände) besser anfühlte. Allerdings kann ich mir vorstellen - Achtung eigene Meinung

Bedienkonzept:
- Eindeutiges Plus bei der K10. Super finde ich die Idee eines Statusanzeige auch auf dem großen LCD-Bildschirm. Bei Programmwechsel zeigt die K10 übersichtlich auf dem Bildschirm alle wichtigen Informationen an. Da weiß ich immer woran ich bin.
Bei Druck auf die Menü-Taste habe ich immer sofort die wichtigsten Parameter der Bildqualität auf dem Bildschirm. So kann ich etwa sofort den Kontrast mit dem Wahlrad verändern. Wirklich sehr überzeugend. Allerdings hat mich die Menü-Darstellung nicht angesprochen.
Auch das Einstellkreuz macht einen hakeligen und nicht sehr wertigen Eindruck. Noch ein kleines Minus. Möchte ich ein Bild löschen, drücke ich auf "Papierkorb", mus dann aber nochmal mit dem Cursor springen, um letztendlich zu löschen. Das würde mich in der Praxis auf Dauer nerven.
Bei der Nikon genügt ein Doppelklick auf die Papierkorb-Taste.
- Das Bedienkonzept der D80 ist aber nicht so intuitiv wie das der K10. Möchte ich zum Beispiel den Kontrast ändern, muss ich erst mal Mäusekino spielen und mich durchs Menü zappen. Statt dann mit dem Wählrad den Kontrast einfach einzustellen, muss ich mich entscheiden, ob ich den Kontrast +1, +2 oder -1, -2 haben möchte.
Wackel-Dackel ("Shake-Reduction")
- War bei der K10 trotz nicht aktueller Firmware aktiviert. War aber nicht so überzeugend wie eigentlich gedacht. Bei 55mm Einstellung (etwa 85mm KB) waren die Bilder bei 1/30stel schon leicht verwackelt trotz ruhiger Hand. Der Pentax-Mann sprach aber von drei Blendenstufen Gewinn durch die SR.
Bildqualität:
- Nur kurz, weil ich nicht sicher bin, ob es an der Firmware lag: Die Bilder wirkten sehr flau, nicht wirklich brilliant und durch die Bank zu knapp belichtet.
LCD-Bildschirm:
- K10 LCD nicht so brilliant wie bei der D80. Auch der Blickwinkel ist bei der D80 deutlich besser. Das heißt: Auch von extrem oben oder von der Seite ist das Bild auf dem LCD noch gut zu erkennen.
Kurzes Fazit (bevor das ganze zu ausführlich wird

Beide Kameras sind im Moment eine der besten - vielleicht sogar die besten DSLRs - in der Preisklasse unter 1000€ (ich habe wirklich alle durchprobiert). Für die Pentax sprechen Shake-Reduction und Staub-Rüttel-Sensor, Spritzwasser-Gehäuse und das Bedienkonzept mit einer Funktionalität, die die Möglichkeiten einer Digitalen SLR sehr trickig und sehr gut ausschöpft (ISO-Priorität, etc.).
Für die Nikon sprechen das kompakte und um einiges leichtere Gehäuse, der genauere Autofokus, der klare Sucher und der hochwertige LCD-Bildschirm und die große Auswahl an Objektiven und Zubehör.
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