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Gursky: Rekorderlös für ein diskussionswürdiges Bild

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AW: 4,3 Mio. Dollar! Das ist das teuerste Foto aller Zeiten

outdoor-photography.net schrieb:
Jeder von uns hier hat ein Verständnis (mehr als Andere), was ein gutes Foto ausmacht und das Foto bzw. fast alle seine Fotos sind verdammt schlecht.

Nun - ein "gutes Foto" in seinem eigenem Themenspektrum. Aber ist das, was man hier im Forum für "gut" hält, "künstlerisch gut" oder "dokumentarisch gut". Das sind für mich zwei völlig unterschiedliche fotografische Herangehensweisen. Das eine ist die gute Abbildung einer greifbaren Realität - das andere ist mehr...

Der kleinste gemeinsame Nenner zwischen dir, meinen Islandfotos und Gurskys Bild ist ja die Landschaftsfotografie. Doch der Rest zwischen unserem Wirken hier und Gursky ist meiner Meinung nach ein Unterschied wie Tag und Nacht. Im Endeffekt ist doch das Motivprogramm der "klassischen Landschaftsfotografie" das ideale Abbild der Schönheit der Natur. Doch in der Kunst - liegt die Zeit als diese Ansicht noch ein echtes "Kunst"-Verständnis (Romantik, Biedermeier) war, schon lange zurück. Das Bewusstsein, dass der Mensch sich mit der industriellen Revolution aus der Abhängigkeit und dem Regelkorsett der Natur gelöst hat, hat sich nachhaltig auf den Kunstmarkt ausgewirkt.
Die Kunst einer Epoche spiegelt den Zeitgeist derselben wider.
Daher kann das teuerste Bild der Welt gar nicht "gut" oder "schön" nach klassischen Gesichtspunkten sein. Denn die "Funktionialität der modernen Gesellschaft" an sich als abstrakt handelndes Gebilde ist auch weder "schön" noch "gut"allein. Sie ist auch nicht mit dem Werkzeugkasten von Beurteilungkriterien mit denen man hier im Forum ein Foto gut findet zu erfassen.
Und so ist es auch mit der künstlerischen Quintessenz der heutigen Zeit die zum teuersten Bild der Welt geworden ist....

Wenn man die klassischen Gesichtspunkte auf die Malerei übertragen würde, müsste ja vice versa Bob Ross der teuerste Maler sein... Das Künstler wie Friedrich hohe Preise erzielen liegt nicht daran, das diese Bilder heute neu gemalt auch hohe Preise erzielen würden, sondern meiner Meinung nach daran, dass sie am besten die "künstlerische Quintessenz" einer vergangenen Epoche eingefangen haben und sich so zu herausragenden Reflektoren der gesellschaftlichen Entwicklung früherer Epochen geworden sind.


outdoor-photography.net schrieb:
Ich kann mich irgendwie nicht des Gedankens entziehen, dass vermeintlich schlechte Künstler, überteuerte Kunstgegenstände und die Drogenmafia ein eng verflochtenes Netz darstellen... aber das geht wahrscheinlich über normales deutsches Forendenken zu weit hinaus

Da liegst du gar nicht so falsch... es gibt den realen, physisch greifbaren Raum der Orte und einen physisch nicht greifbaren Raum der Ströme und Netzwerke in dem Dingen Wert zugewiesen wird, der über den Materialwert/Aufwand usw. hinausgeht. Das Bild an sich wird im Raum der Orte geschaffen, die Preise dafür entstammen aber dem Raum der Ströme (frei nach Castells Netzwerksgesellschaft) - im Endeffekt ist die Marke "Gursky" eine Art Aktie deren Kurs eben rasant gestiegen ist... das hat mit dem Wert der handwerklichen Arbeit vor Ort nichts mehr zu tun sondern ist die Essenz der Bewertung dieser Kunstmarke durch die globalen Kapitalströme..
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: 4,3 Mio. Dollar! Das ist das teuerste Foto aller Zeiten

Gedanken und findige Erklärungen gab es sicherlich schon vor Castell oder Groys (siehe "Über das Neue"). Der Mäzen war schon immer ein Motor für die Kreativen, damit für modische Ströme, im Mittelalter wie nun auch. Abseits der künstlerisch qualitativen Bewertung reicht es eben manchmal, sich zum Stadtgespräch zu machen, um IN zu werden.

mfg chmee
 
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AW: 4,3 Mio. Dollar! Das ist das teuerste Foto aller Zeiten

Diese Unterstellung verbitte ich mir und weise sie aufs Entschiedenste zurück!

Es gibt hier von mir keinerlei Äußerung direkt zum Werk von dem die Rede ist. Oder können Sie mich einschlägig zitieren? Na dann los ...

Ich schrieb "Du scheinst ...".
Über was Du jetzt konkret reden willst erschliesst sich mir immer noch nicht.
Über Gursky? Die Definition von Kunst?
Kommt ein bisschen wenig von Dir.
 
AW: 4,3 Mio. Dollar! Das ist das teuerste Foto aller Zeiten

[...] Da sind "keine Schafe"! Wie kann man so etwas unfertiges abliefern? So ein Motiv und keine Schafe?????
[...]

Das ist die einzige Kritik hier im Thread die ich nachvollziehen kann.

[...]
Ich stelle mir vor, ein Newcomer meldet sich hier in diesem Forum an und stellt dieses Bild ein. Ich sehe die Kommentare schon vor meinem geistigen Auge :lol::lol:

Ist halt immer die Frage ob man für sich selber fotografiert und für das Lob in einem Forum ;)

Insgesamt sehe ich das Problem nicht. Wenn irgendwer 4.3 Millionen für meine Bilder zahlen will, o.k. schreibt mir ne PM. Wird aber wohl nicht passieren. Aber was geht euch das an? Oder mich. Ich freu mich für Gusky, das sein Wert jetzt wieder gestiegen ist. Ich mag seine Bilder, und wenn ich Ölscheich währe hätte ich mir auch eines gekauft. Warum? Weil der Scheich neben an keines hat und er dann eifersüchtig wird, sozusagen als Rache weil er nen vergoldeten Bugatti hat und noch Ferrari fahren muss....
 
AW: 4,3 Mio. Dollar! Das ist das teuerste Foto aller Zeiten

Also entartete Kunst? Aber fehlt in Deiner obigen Aufzählung nicht noch eine Gruppe?

Ich möchte Dich bitten, diesen Begriff aus dem Sprachgebrauch des Dritten Reiches und der Propaganda der Nazis wenigstens in Anführungszeichen zu setzen - sonst kommt noch jemand auf die Idee, Du würdest Dich mit diesem Gedankengut identifizieren...

LG Steffen
 
AW: 4,3 Mio. Dollar! Das ist das teuerste Foto aller Zeiten

Ich möchte Dich bitten, diesen Begriff aus dem Sprachgebrauch des Dritten Reiches und der Propaganda der Nazis wenigstens in Anführungszeichen zu setzen - sonst kommt noch jemand auf die Idee, Du würdest Dich mit diesem Gedankengut identifizieren...

Ich denke, wer lesen kann, der wird verstehen, dass ich ausdrücke, dass der Beitrag unter dem ich obiges schrieb, meiner Meinung nach, ein Stück Weges in eine solche Richtung geht.
 
AW: 4,3 Mio. Dollar! Das ist das teuerste Foto aller Zeiten

Ja, ich finde auch, das hat er hübsch geknipst. :evil:

Kunst entsteht zuerst im Kopf. Es kommt m.E. nicht darauf an, wie kompliziert, aufwändig oder technisch anspruchsvoll die Umsetzung eines Vorhabens ist um das Ergebnis zu Kunst zu machen. 99% der Leute hier im Forum wären vermutlich an dem Motiv vorbeigelaufen (ist ja nix drauf, keine Schafe etc.), 1% hätte es gesehen und davon wiederum 99% nichts damit anzufangen gewusst. Gursky hat es gesehen und er wusste es eindrucksvoll festzuhalten. Der Rest ist zwar "nur" gutes Marketing, aber zu dem Zeitpunkt hat er schon mehr gemacht, als 99,99% hier gemacht hätten.

Die große Kunst in der Fotografie ist aber eben nicht Zeit/Blende/ISO/Brennweite, die ruhigste Hand der Welt und schon gar nicht den dicksten Brummer, sondern nicht an den Motiven vorbeizulaufen. Das Festhalten ist dann vielleicht wirklich nur noch ein Klick, evtl. sogar in <P>.

Ansonsten hat der Kunstmarkt etwas gemeinsam mit dem Finanzmarkt. Viel Luft und wenig Substanz.

Was den _Markt_ angeht stimme ich dir zu. Ich finde auch den Preis des Bildes nicht gerechtfertigt, ich wüsste nicht warum es das wertvollste oder gar beste Bild aller Zeiten sein sollte, zweifellos ist es aber ein gutes und ausdruckstarkes Bild, festgehalten von jemandem der anscheinend die elementaren Gestaltungsregeln verinnerlicht hat und sie umzusetzen weiß. So wird auch aus "bißchen Landschaft mit nix" ein gutes Bild.
 
AW: 4,3 Mio. Dollar! Das ist das teuerste Foto aller Zeiten

Kunst entsteht zuerst im Kopf. Es kommt m.E. nicht darauf an, wie kompliziert, aufwändig oder technisch anspruchsvoll die Umsetzung eines Vorhabens ist um das Ergebnis zu Kunst zu machen. 99% der Leute hier im Forum wären vermutlich an dem Motiv vorbeigelaufen (ist ja nix drauf, keine Schafe etc.), 1% hätte es gesehen und davon wiederum 99% nichts damit anzufangen gewusst. Gursky hat es gesehen und er wusste es eindrucksvoll festzuhalten. Der Rest ist zwar "nur" gutes Marketing, aber zu dem Zeitpunkt hat er schon mehr gemacht, als 99,99% hier gemacht hätten.

Man sollte noch hinzufügen, dass er nicht einfach mal da angehalten hat, die Kamera aufgebaut (ja, Großformat - da dauert das schon mal ne halbe Stunde) und dann kurz das Bild gemacht.
Nein: er ist zu vielen Zeitpunkten hin, hat letztendlich auf die perfekte Windrichtung gewartet (da das Wasser sonst keine Wellen geschlagen hätte) und hat es solange probiert bis er es so hinbekommen hat wie es sich vorher in seinem Kopf manifestierte).
Hinzu kommen dann noch höchstauflösende Scans vom analogen Großformat und die digitale Bearbeitung.

Man sieht also, selbst in so einem scheinbar banalen Bild steckt eine Menge Arbeit und Gedanken.
Der gesamte Prozess dürfte sich somit über Wochen, vielleicht sogar Monate erstreckt haben.

Hier wird einiges über genau dieses Foto erzählt:
http://www.youtube.com/watch?v=jTAYMeI9hlg

Und wie schon gesagt, über den Gursky kann man viel schimpfen (und ich bin sofort dabei :D ). Da sein z.B. so Sachen wie:
- dass er die digitale Manipulation machen lässt
- die Größe der Prints (was natürlich auch eine ordentliche Portion Effekthascherei ist)
- usw...

Aber wenn dann bitte eben auf hohem Niveau und mit genügend Hintergrundwissen bezüglich seines Werdegangs, Ausbildung etc...
 
AW: 4,3 Mio. Dollar! Das ist das teuerste Foto aller Zeiten

Und dann kommt einer dahergelaufen und zeigt mit scheinbar banalen Bildern wo der Hammer hängt. Das kann einfach nur frustrierend sein. :evil:

Steht eigentlich irgendwo mit welcher Kamera er das Bild gemacht hat? Ich kann mich noch an den Bericht über einen Fotografen erinnern, der viel in China unterwegs war, immer mit einer ollen 300D, mit Kitscherbe. Gute Bilder müssen nicht technisch perfekt sein, sie dürfen rauschen und vignettieren, sie müssen nicht bis in die Ecken scharf sein. Sie müssen das richtige zeigen.

Und mal allgemein zum Thema Kunst. Für mich ist das Kunst, was mit einer Idee zu tun hat. Die eigene Umsetzung einer eigenen Idee, etwas auf eine bestimmte Art darzustellen, egal wiederum ob ein Objekt oder ein Anliegen, egal ob andere es verstehen oder nicht. Alles andere ist Kunsthandwerk, wie die Schnitzfiguren auf dem Weihnachtsmarkt. Und jeder, der an sich den Anspruch hat Kunst zu machen und nur ein klein wenig zur Selbstkritik fähig ist, kann selbst rausfinden was von beidem er macht, indem er selbst hinterfragt, warum er das macht was er gerade macht.
Es muss aber auch nicht jedes Bild "Kunst" sein. Wenn jemand im Garten Blümchen-Makros knipst, die Enten am Stadtteich oder das 100te Model vor weißer Wand, dann wird es schwer das als Kunst zu verkaufen. Und bevor sich jetzt jemand auf den Schlips getreten fühlt: das ist auch gar nicht notwendig! Derjenige kann trotzdem ein exzellenter Fotograf sein, er kann brilliante Fotos machen. Er sollte sich nur ehrlich die Frage stellen, welche Idee steckt dahinter, welche Aussage will ich transportieren, bin ich wirklich Künstler, oder ein verdammt guter Kunsthandwerker.

Und der echte Künstler kann auch echte Kunst schaffen selbst wenn er das Handwerk gar nicht so gut beherrscht wie der Kunsthandwerker. Trotzdem wird sein Bild das Original bleiben und das Nachgeknipste nur eine Kopie, selbst wenn zweiteres randscharf und rauschfrei ist ;)
 
AW: 4,3 Mio. Dollar! Das ist das teuerste Foto aller Zeiten

- die Größe der Prints (was natürlich auch eine ordentliche Portion Effekthascherei ist)

Groß ist immer beeindruckend, das ist klar.
Der Witz bei den meisten (allen?) Gursky-Bildern ist aber, das sie aus der Nähe völlig anders funktionieren als aus der Ferne.
Die Betrachtung der Details funktioniert nur mit großformatigen Drucken (oder mit der Lupe).
 
AW: 4,3 Mio. Dollar! Das ist das teuerste Foto aller Zeiten

Steht eigentlich irgendwo mit welcher Kamera er das Bild gemacht hat? Ich kann mich noch an den Bericht über einen Fotografen erinnern, der viel in China unterwegs war, immer mit einer ollen 300D, mit Kitscherbe. Gute Bilder müssen nicht technisch perfekt sein, sie dürfen rauschen und vignettieren, sie müssen nicht bis in die Ecken scharf sein. Sie müssen das richtige zeigen.

Großformat + Scan.
Zumindest früher. Die Bilder haben eine wahnsinnig hohe Detailauflösung.
Ob er heute "einfach" mehrere DSLR-Bilder zusammen setzt weiß ich nicht.
 
AW: 4,3 Mio. Dollar! Das ist das teuerste Foto aller Zeiten

Zu großen Formaten. Gründe für große Formate sehe ich folgende

- sie machen Sinn im Zusammenhang mit dem Raum in dem sie hängen;
- eine bestimmte Wirkung des Motivs wird beabschigt;
- die Auflösung ist dermaßen fein, dass die kleinen Details anders ohne Hilfsmittel nicht wahrgenommen werden könnten;
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: 4,3 Mio. Dollar! Das ist das teuerste Foto aller Zeiten

Man sollte noch hinzufügen, dass er nicht einfach mal da angehalten hat, die Kamera aufgebaut (ja, Großformat - da dauert das schon mal ne halbe Stunde) und dann kurz das Bild gemacht.
Nein: er ist zu vielen Zeitpunkten hin, hat letztendlich auf die perfekte Windrichtung gewartet (da das Wasser sonst keine Wellen geschlagen hätte) und hat es solange probiert bis er es so hinbekommen hat wie es sich vorher in seinem Kopf manifestierte).

Auch das gehört zweifellos dazu, der perfekte Moment. Ein Fotograf muss Geduld haben, ein Gefühl für Zeit, Wetter, Licht etc. Und, wie ich ja schon schrieb, eine Idee, das Bild entsteht zunächst im Kopf.

Hinzu kommen dann noch höchstauflösende Scans vom analogen Großformat und die digitale Bearbeitung.

Man sieht also, selbst in so einem scheinbar banalen Bild steckt eine Menge Arbeit und Gedanken.
Der gesamte Prozess dürfte sich somit über Wochen, vielleicht sogar Monate erstreckt haben.

Hier wird einiges über genau dieses Foto erzählt:
http://www.youtube.com/watch?v=jTAYMeI9hlg

In der Kunst zählt das Ergebnis. Eine "reine Lehre", das Bild darf nachträglich nicht beschnitten oder bearbeitet werden etc., zählt sicherlich in einigen Spielarten der Fotografie eine Rolle, sie entscheidet aber nicht über Kunst oder nicht Kunst.

Und wie schon gesagt, über den Gursky kann man viel schimpfen (und ich bin sofort dabei :D ). Da sein z.B. so Sachen wie:
- dass er die digitale Manipulation machen lässt
- die Größe der Prints (was natürlich auch eine ordentliche Portion Effekthascherei ist)
- usw...

Aber wenn dann bitte eben auf hohem Niveau und mit genügend Hintergrundwissen bezüglich seines Werdegangs, Ausbildung etc...

Ich finde weder die Ausgabegröße noch das Postprocessing verwerflich, sie gehören zum Entstehungsweges eines Kunstwerkes. Hier ist das Kunstwerk nicht die Datei auf dem Rechner, sondern das Ergebnis an der Wand, in über 3m Breite.

Die Ausgabegröße sollte passend gewählt werden. Ein Kopfportrait in 2mx3m in einer normalen Galerie ist i.d.R. zu groß. Es wirkt unnatürlich und es wird dem Motiv nicht gerecht. Eine weite Landschaft in 90x60 aber ebensowenig. Wenn ich große Weite und Ruhe mit einem Bild ausdrücken will, dann kann ich auch eine entsprechend große Ausgabegröße wählen, ich finde nicht, dass das zwingend Effekthascherei ist. Natürlich gilt, dass ein schlechtes Bild nicht automatisch gut wird, wenn es nur groß genug gedruckt wird. Der Umkehrschluss, dass jedes Bild auch in klein wirken muss, ist jedoch m.E. nicht zulässig. Vor allem dann nicht, wenn man diese Ausgabegröße schon im Kopf hatte, als man den Auslöser gedrückt hat.
 
AW: 4,3 Mio. Dollar! Das ist das teuerste Foto aller Zeiten

Groß ist immer beeindruckend, das ist klar.
Der Witz bei den meisten (allen?) Gursky-Bildern ist aber, das sie aus der Nähe völlig anders funktionieren als aus der Ferne.
Die Betrachtung der Details funktioniert nur mit großformatigen Drucken (oder mit der Lupe).

Ich weiss. Ich bin nur einfach kein Freund davon.
Mir sind selbst manche Fotobücher schon zu groß.
Ich finde ein Foto muss mit einem Blick "ersehbar" sein.
Erst dann entfaltet es seine volle Wirkung hinsichtlich Komposition usw...
 
AW: 4,3 Mio. Dollar! Das ist das teuerste Foto aller Zeiten

Großformat + Scan.
Zumindest früher. Die Bilder haben eine wahnsinnig hohe Detailauflösung.
Ob er heute "einfach" mehrere DSLR-Bilder zusammen setzt weiß ich nicht.

Heute auch Großformat bzw. digitales Mittelformat.
In oben verlinktem Video ist er bei der Entstehung seines neuen Werks zu sehen.
 
AW: 4,3 Mio. Dollar! Das ist das teuerste Foto aller Zeiten

In der Kunst zählt das Ergebnis.

So ganz kann ich das nicht stehen lassen.
Gerade in der Kunst spielen der künstlerische Schaffungsprozess, die zeitgeschichtlichen Zusammenhänge, das soziale Umfeld usw. eine große Rolle im Zusammenhang mit dem Endergebnis.

Eine "reine Lehre", das Bild darf nachträglich nicht beschnitten oder bearbeitet werden etc., zählt sicherlich in einigen Spielarten der Fotografie eine Rolle, sie entscheidet aber nicht über Kunst oder nicht Kunst.

Stimmt.


Ich finde weder die Ausgabegröße noch das Postprocessing verwerflich, sie gehören zum Entstehungsweges eines Kunstwerkes. Hier ist das Kunstwerk nicht die Datei auf dem Rechner, sondern das Ergebnis an der Wand, in über 3m Breite.

Ich bin zwar ein Purist, aber das Postprocessing ansich stört mich auch nicht.
Was mich jedoch stört ist, dass er es komplett machen lässt (und nicht selber "schafft").
Zwar macht das z.B. ein Gregory Crewdson auch so (der drückt laut eigener Aussage nicht mal selbst den Auslöser), aber Crewdsons Bilder sind so inhaltsgewaltig, dass man da gerne drüber wegsehen kann.
Gurskys Bilder sind mir das zu "leer"...
Aber das ist auch nur meine Meinung und ich würde niemals auf die Idee kommen ihm deswegen den Künstler abzusprechen.
 
AW: 4,3 Mio. Dollar! Das ist das teuerste Foto aller Zeiten

So ganz kann ich das nicht stehen lassen.
Gerade in der Kunst spielen der künstlerische Schaffungsprozess, die zeitgeschichtlichen Zusammenhänge, das soziale Umfeld usw. eine große Rolle im Zusammenhang mit dem Endergebnis.

Das wollte ich damit auch nicht ausschliessen. Ich wollte damit nur sagen, dass ein Kunstwerk, welches aus einem Foto entstanden ist, nicht deckungsgleich mit dem ursprünglichen Foto sein muss.

Ich bin zwar ein Purist, aber das Postprocessing ansich stört mich auch nicht.
Was mich jedoch stört ist, dass er es komplett machen lässt (und nicht selber "schafft").

Auch das stört mich nicht, solange er ganz klare Vorgaben macht. Ein Architekt ist ja auch immer noch derjenige, der für ein Gebäude verantwortlich ist, auch wenn er es nicht selbst gebaut hat. Ich finde, dass man ein Kunstwerk genauso betrachten kann. Solange er die Idee hat und exakte Vorgaben für die Nachbearbeitung macht, ist es immer noch sein Werk, auch wenn er nicht die handwerklichen Fähigkeiten hat, dies genau so umzusetzen.

Zwar macht das z.B. ein Gregory Crewdson auch so (der drückt laut eigener Aussage nicht mal selbst den Auslöser), aber Crewdsons Bilder sind so inhaltsgewaltig, dass man da gerne drüber wegsehen kann.
Gurskys Bilder sind mir das zu "leer"...
Aber das ist auch nur meine Meinung und ich würde niemals auf die Idee kommen ihm deswegen den Künstler abzusprechen.

Ich habe auch meine Schwierigkeiten mit dem Bild über das wir hier diskutieren. Allerdings muss ich zugeben, je öfter ich es mir ansehe, desto deutlicher erfasse ich die Struktur. Die Klarheit der Linien ist erschlagend, die durch die Linien bestimmte Aufteilung ist perfekt. Das Bild ist der perfekte Beweis dafür, dass das Motiv nichts mit dem Inhalt eines Bildes zu tun haben muss. Und ich finde auch, dass das Bild auf seine Art eine unheimliche Energie ausstrahlt, ich kann mir nur nicht erklären wieso. Hier kommt der Punkt wo ich neidisch werde. Ich möchte auch mit so wenig soviel transportieren können. Was ich daraus lerne ist, dass ich noch viel zu lernen habe und auch, dass ich das nicht hier im Technik-Forum lernen kann.
 
AW: 4,3 Mio. Dollar! Das ist das teuerste Foto aller Zeiten

Das bild würde ich mir nicht mal an die Wand hängen wenn ich es geschenkt bekommen würde.
 
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