rschroed
Guest
Sehe ich nicht so. Wenn es um den Level von Erkenntnis geht, der hier möglich ist, ist diese "Ich weiß, dass ich nichts weiß"-Haltung immerhin schon mal eine Stufe weiter als der unreflektierte Glaube an den Vergleichstest. Wenn man sich aber bei der Untersuchung einer Kamera genug Mühe gibt, dann kann man, davon bin ich überzeugt, sehr wohl eine ganze Menge darüber sagen, für welche Bildeigenschaften und Bildstörungen der Sensor, die Engine, die Hardware, das Objektiv, die PC-Software und der Fotograf verantwortlich sind. Und das wäre dann nochmal eine Erkenntnisstufe weiter. Problem: Es erfordert tatsächlich erheblich mehr Mühe als der ordinäre Vergleichstest. Und da stellt sich dann die Frage, ob der mögliche Erkenntnisgewinn diese Mühe noch rechtfertigt. Nur wenn ich z.B. an Phil Askeys Stelle wäre, würde ich wohl sagen "ja" - zumal er sich ja in der Richtung zunehmend bemüht, wenn auch bislang noch mit begrenztem Erfolg.Ja, richtig! Schon der Objektivitätsanspruch ist entlarvend. Bei diesen elektronischen Kastln ist nichts mehr vergleichbar. Kein Tester dieser Welt wird Dir die Frage beantworten können, in welcher Weise qualitativ der Sensor, die Engine, die Hardware oder das Objektiv beteiligt sind bzw. die Software am PC und -nicht ganz unwichtig- der Umgang mit dieser gesamten Technik durch den Anwender.
Nein. Mein Anspruch hier wäre, bei jedem Test zumindest eine Auswahl von zwei, drei, vier aktuellen Konvertern heranzuziehen. Wer hauptberuflich testet, dem ist das durchaus zuzumuten. Das könnte dem Ziel, herauszufinden, was die Kamera kann, für meine Begriffe nahe genug kommen, wenn's denn sorgfältig genug gemacht wird.[...] Wenn hier beispielsweise gefordert wird, beim Vergleichstest aus den RAW-Dateien das Optimale rauszuholen, um zu sehen, was eine Kamera leisten kann, dann ist das doch schon pure Illusion. Zunächst müsste erst einmal sehr lange getestet werden, welcher Konverter der jeweils beste ist und ob nicht eventuell 14 Tage später nicht ein Backup möglich wäre, das zu noch besseren Ergebnissen führen könnte. Aber nach 14 Tagen ist die Kamera schon uninteressant, weil gerade andere Hersteller ein paar neue Kameras auf den Markt geworfen haben.
Fällt Dir auf, dass Du Dir widersprichst? Wenn Du eine wirklich fundierte Aussage in Sachen "individuelle Beurteilung der Stärken und Schwächen" haben willst, mit der man irgendetwas anfangen können soll, dann musst Du letztlich genau denselben Aufwand betreiben wie für meinen Objektivitätsanspruch. "Ein eigenes Urteil bilden" ohne hinreichende Datenbasis ist letztlich ungefähr das gleiche wie Raten, oder Würfeln...Ich bleibe dabei: Weg mit diesen unsinnigen Vergleichstest, die vorgaukeln, dass man hier zu objektiven Ergebnissen kommen könnte. Stattdessen individuelle Beurteilung der Stärken und Schwächen und dem Leser vertrauen, sich ein eigenes Urteil zu bilden. [...]
Zu dem bildrelevanten Unterschied zwischen E-400 und E-510 könnte ich Dir einiges erzählen, das nach meiner bescheidenen Meinung einer "objektiven" Betrachtung schon ziemlich nahe käme...Ich wüsste z.B. gerne, was denn der bildrelevante Unterschied zwischen E-400/E-510/E-3 ist.
Das ist doch ein geradezu bescheidener Wunsch. Und selbst das scheint ja kaum möglich zu sein. Stattdessen müssen wir uns so einen Mist anhören, dass die 510 gegenüber der E-3 "gebremst" ist.
Grüße,
Robert