Vergleichstest HS20-F770
Ich möchte Euch hier die Ergebnisse eines kleinen Vergleichstests vorstellen.
Nachdem ich die nächsten Wochen wieder in die DSLR-Welt einsteigen werde, ist meine geliebte HS-20 rein größenmäßig etwas überflüssig.
Allerdings möchte ich auch beim Umstieg auf eine Kompakte nicht auf den Dynamikumfang und die Fuji-Farben der HS-20 verzichten, dann lieber schleppen. Somit kommt nur wieder eine EXR-Fuji in Frage.
Die 16-fach Zooms der letzten F-Kameras hatten deutliche Schwächen, deshalb sind auch diese ausgeschieden.
Von der F-770 liest man einiges Gutes, deshalb habe ich sie mir in weiß bestellt (schwarz gibts fast nirgends, und die weiße ist wirklich schick, ein sehr schönes Perlmuttweiß)
Zunächst meine ersten Eindrücke:
Die F770 ist ein Handschmeichler, einhändige Bedienung klappt perfekt.
Als langjähriger Fuji-Nutzer sind die Menüs gewohnt praktisch und fast blind bedienbar. Die FN-Taste ist äußerst praktisch, und zusammen mit dem Steuerrad auf der Rückseite ist die Iso-Verstellung sogar praktikabler als bei der HS-20.
Der Autofokus ist ein echter Fortschritt zur HS-20, insbesondere am langen Ende liegen Welten dazwischen.
Video ist brauchbar, und bisher das beste was ich von Fuji kenne. Der AF pumpt zwar noch etwas, aber für den Hausgebrauch ist es in Ordnung. Sony und Panasonic sind beim Filmen aber deutlich besser.
Fuji scheint bei der F770 auch einen elektronischen Stabi beim Filmen zu nutzen, denn auch bei deaktiviertem IS bleibt das Video ruhig, zudem ist die Stabilisierung beim Video deutlich stärker als im Fotomodus.
Es funktionieren übrigens auch die "alten" 50er Akkus.
Die F-770 belichtet deutlich vorsichtiger als die HS-20, die obligatorischen -2/3 EV entfallen also ab jetzt.
Soweit die ersten Eindrücke, werde evtl. noch weitere Punkte einfügen, so sie mir auffallen.
Weiter gehts mit Bildern. Alle Aufnahmen mit „Stabi aus“ vom Stativ mit Selbstauslöser.
Objektiv:
Ich habe versucht, bei der HS-20 ähnliche Brennweiten einzustellen wie bei der F770 (also 25 mm, 45 mm und 500 mm). Leichte Abweichungen gibts leider.
Motiv ist eine DIN A 4 Seite mit Rs in verschiedenen Schriftgrößen.
F770 bei 25mm
HS20 bei ca 25mm
F770 bei ca 45mm
HS20 bei ca 45mm
F770 bei 500mm
HS20 bei ca 500mm
Das Objektiv der F770 ist der absolute Hammer. Ich habe mit dieser Testseite neben diversen DSLR-Objektiven unter anderem auch die Pana FZ-150, die Canon SX-230 und die Fuji X-10 getestet.
Die FZ-150 und die SX-230 sind deutlich schlechter, selbst manche Festbrennweite hat Mühe bei Offenblende ähnlich randscharf zu sein (abgeblendet siehts natürlich anders aus). Die F770 ist absolut auf dem Niveau der X-10 (bei Offenblende).
Die HS-20 hat trotz der Baugröße keine Chance gegen die F770, weder bei Randschärfe, noch bei CAs und Verzeichnung.
ISO-Tests
Hier ein Iso-Vergleich, welche Kamera welche ist am Ende des Beitrags.
Hier das Motiv mit der F770 Iso 100 Bildgröße L
Und hier Ausschnittsvergleiche_
Iso 100 Bildgröße L
Iso 1600 Bildgröße L
Iso 100 Bildgröße M
Iso 1600 Bildgröße M
Iso 3200 Bildgröße M
Links jeweils die F770, rechts die HS20. Leichte Vorteile bei der F770, wäre für mich aber kein Umstiegsgrund z.B. von der HS20 auf die HS30.
Allerdings ist die Detailauflösung bei Iso 100 bei der F770 deutlich besser.
Zoom-Vergleich
Da die F770 ja evtl. meine HS20 ersetzen soll, und auch die Anschaffung eines Tele-Objektivs für die DSLR erstmal überflüssig machen soll, war für mich auch die Teleleistung interessant.
Anbei nun ein Vergleich mit der HS20, links die F770, oben bei 500 mm, unten mit Digitalzoom bei 650mm.
Rechte Seite die HS20, bei ca 500 mm und bei vollem Tele (unten).
Urteilt selbst.
Für mich steht mittlerweile fest, dass die F770 die HS20 ersetzen wird. Arbeitsgeschwindigkeit, Autofokus, Belichtungsautomatik und vor allem das exzellente Objektiv sind dafür ausschlaggebend.
Die höhere Detailauflösung der F770 ersetzt einen Teil der "verlorenen" Millimeter im Tele, so dass dieser Verlust für mich verschmerzbar ist.