AW: Fuji F200EXR
Hallo erstmal. Der anymouse ist jetzt auch in diesem Forum.
Als ziemlicher Laie und Digital-Cam-Unwissender muss ich trotz allen bisherigen Beiträgen sagen, dass ich diese Kamera sehr interessant finde. Ja, ich würde sie sogar als tatsächlich revolutionär bezeichnen (aber nicht unbedingt revolutionär gut

... aber dazu später.
Was ich bei diesen Specs von der neuen F200EXR als Medium-Budget-Kompaktkamera erwarte:
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Einen Lowlight-tauglichen 6MP-Modus, der an die Fähigkeiten der F30/F31 fast drankommt. Ganz dran braucht es nicht, dafür gibt es einen größeren Zoom, ein breiteres WW und die geometrischen Abmessungen der gebinnten Pixel kosten auch etwas. Also nur 98% der legendären(?) Uberknipse -- immer noch sehr gut.
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Einen gut auflösenden 12MP-Modus fürs Tageslicht, der eine F3x stehen lässt, und zwar durchaus fast auch auf Pixelebene!
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Eine 6MP-Dynamikmodus, der selbst aus dem Scheinwerfenlicht den Schatten noch gut auflöst, in den die F200 die anderen Kompaktkameras stellt.
Für das F2.8-Objektiv wäre bei 5fach-Zoom, 1/1.6"-Sensor und Hosentaschenformat vermutlich kein Platz gewesen; etwas hätte man dabei sicherlich opfern müssen. Angesichts des lichtstarken Sensors finde ich den Kompromiss des lichtschwächeren Objektivs durchaus sehr akzeptabel.
Die Klapplochblende halte ich für eine Marktforschungsfrage.

Eine richtige Iris-Blende hätte vermutlich nicht nur Geld, sondern auch kostbares Volumen gekostet. Wenn es stimmt, dass die Abschwächung nicht durch eine kleinere Öffnung, sondern einen Graufilter vorgenommen wird, erklärt es durchaus eine gewissen Tiefenschärfe-Schwäche. Ob eine mehrstufige Abblendung in Zeiten dynamischer Lichtempfindlichkeitseinstellungen und im Bereich der Budget-Kameras noch so notwendig ist wie bei der festen Empfindlichkeit des Films, mag ich nicht einschätzen; aus dem Bauch heraus finde ich die zwei Stufen etwas wenig, ob das wirklich etwas ausmacht, entzieht sich meiner Kenntnis.
Insgesamt eine recht brauchbare Ein-Bisschen-Von-Allem-Kompaktknipse zu moderatem Preis.
So,

jetzt aber zum revolutionärem:
Leute, ich empfinde es als den Anfang vom Ende des Megapixelwahns!! Das ist eine Kamera, bei der man sich bewußt zwischen einer hoch- und einer niedrig-pixeligen Chip-Auflösung entscheiden kann, und zwar nicht nur als Notbehelf für eine hohe Lichtempfindlichkeit! Einerseits die vielbeschworenen 6MP, zum anderen marktfähige Tageslicht-12MP. Das sich das ganze in der gehoberen Budget-Kompaktklasse abspielt, überrascht mich nicht. Im DSLR-Bereich ist die3 kritische Pixeldichte noch nicht erreicht, die Interessenten der 500€+-Straßenpreiskompaktlasse wissen eh über Pixel vs. IQ bescheid, und die Billigknipsenkäufer dürften sich noch ein, zwei Jahren an hohen Pixelzahlen berauschen. Und dadrin eine Kompakte zu einem recht moderatem Preis, bei der man sich mit statusträchtigen 12MP brüsten kann, aber (später) die guten 6MP-rauscharmen Bilder vorzeigen darf!
Das die Verpackung nicht ganz so überragend ist, finde ich dabei dem revolutionären nicht abträglich. Ist ja eigentlich nur eine kleine KOmpaktknipse, und Raum für Verbesserung muss ja auich noch sein.
(Die Dynamikerhöhung habe ich dabei noch gar nicht berücksichtigt.)
Wenn ich hier so einige Posts richtig verstanden habe,

würde ich sagen: Jetzt kann Fuji wieder eine E-Serie auflegen, nachdem der kritisierte Zwangsabstecher ins Hoch-MP-Land beendet wurde.
Hm, ob es Zufall war, dass mit 12MP gerade eine Auflösung gewählt wurde, die dem doppelten des vielbeschworenen 6MP-Optimums entspricht, so das man durch das Zwei-Pixel-Binning wieder dort angekommen ist?
