@ miclindner: Vielen Dank für deine erneut sehr ausführliche Stellungnahme. Ich kann deine Argumentation in vielen Punkten gut nachvollziehen - zwei Aspekte finde ich jedoch ein wenig kritisch:
1. Die Anfälligkeit bei Wind wurde ja von RoadRacer kritisiert (wobei ich es natürlich spannend finde, so etwas bei einem Messetest festzustellen

) und könnte auch wirklch ein Problem darstellen. Konntest du dazu auch Erfahrungen sammeln?
2. Deine Auffassung, dass man das Stativ am besten mit nicht ganz oder garnicht ausgezogenem letzten Beisegment bewerten sollte, finde ich nicht OK. Ich erwarte eigentlich von einem Stativ, dass es auch komplett ausgezogen gut funktioniert und finde deshalb auch die Tests anderer Stative mit eingezogener Mittelsäule sehr fragwürdig. Die Stative werden schließlich auch mit der vollen Auszugshöhe beworden und mir ist auch keine Anleitung bei einem Stativ bekannt, die eine Mittelsäule oder den Vollauszug der Beine als "Notlösung" darstellt.
Gruß
Hans
1) da ich Stative nicht durch "Antippen" bewerten möchte:
Nein, da hier jetzt der Wind fehlt (schönstes Wetter); allerdings habe ich den Eindruck, dass es mit meinem 400 mm Objektiv (an der E-3 800 mm Bildwinkel KB !) nicht viel schlechter ist als an der Quadropod-Stativschulter, die ich ja auch besitze (verglichen in der 3-Bein Montage); zumindest aber nicht so ein Ergebnis, wie die Postings hier erwarten lassen.
Vielleicht kann Dir aber dieser Herr weiterhelfen, der sollte es bereits bei Wind und Wetter ausprobiert haben:
http://www.antarktis-arktis.de/TrioPod.htm
Zumindest will er ja im
April über seine Erfahrungen mit dem Stativ in der Sonora Wüste (Baja California) berichten ("mal sehen, wie es in meiner täglichen Praxis Salzwasser Spritzer und Sand wegsteckt. Ich werde darüber ab April berichten ..." - der Test mit den Pinguinen wird ja leider noch ganze 11 Monate dauern).
Ich hoffe natürlich, dass Herr Kostrzewa nur mit guten Ergebnissen nach Hause kommt, sonst

.
Aber nochmal zu den Beinen, die ja beim Quadropod dieselben sind. Hier schreibt jemand dazu:
http://www.nature-images.eu/contents/reviews/quadropod/index.html
" ... The damping capability of QuadroPod appears to be extremely good: I didn't notice any significant difference in shakes caused from mirror hit during my tests on stone floor when the equipment was mounted directly on it and on a ball head, i.e. damping didn't increase much when there was a head. See my review of Novoflex Classic Ball 5 for further information ..."
Wenn die Beine (egal ob am Quadropod oder Triopod) wirklich so wackelig sein sollen,
warum merken das gerade diese Leute dann nicht in der Praxis, die ja anscheinend ausgewiesenermaßen damit Naturfotografie von nicht ganz so schlechter Qualität und auch unter widrigsten Umständen machen.
- weil sie das Risiko eingehen, mit minderwertiger Ware einen teuren Fotourlaub anzutreten, ohne das daheim vorher nicht ausgiebig getestet zu haben ?
- weil sie als "Fanboys" dermassen eingenommen sind von den Novoflex-Produkten (hatten vorher aber schon nachweislich Anderes) ?
- weil sie von Novoflex gesponsert werden ?
Warum merken das dann nur Leute gerade hier im Forum ?
(Zitatesammlung: "unterirdisch ... keine vernünftige Steifigkeit zu erreichen ... sehr sehr biegsam ... so einen Murks ... NO GO Kriterium ... bei Wind ... will ich es mir gar nicht vorstellen ... bei einer essenziellen Funktion durchrasselt ... [und nach Gebrauch waren die Beine] ausgenudelt ... Abgerockt ... die Gummis hingen daneben")
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aber genug gewundert !
Ich gebe zu: Das Triopod ist, wie andere Sttaive auch, eben nicht das ominöse allumfassend-glücklichmachende-Wunderinstrument; Aber:
es ist leicht, flexibel und es reicht für die (meine) Makrofotografie in der Stadt (also in geschlossener Ortschaft) allemal; für die Supertelefotografie (zumal mit Konverter) auf dem Land (also in freier Natur, auf Exkursion) behalte ich aber auf alle Fälle meine (3x so schwere) Quadropod-Stativschulter (die ich auch meistens in der 3-Bein-Umbauversion nutze).
Ich sage nicht, dass die Novoflex-Beine optimal sind; sie (die Ausführung, die ich habe) sind genauso mit Kompromissen behaftet wie andere 4- oder gar 5-Segmenter mit kürzerem Packmaß das auch sind.
Ich finde nur,
dass es sich bei meiner Fotografie eben nicht im Bild zeigt. Mehr brauche ich nicht. Es gibt also von Gitzo sicherlich stabilere Beine. Aber deshalb habe ich das Novoflex ja nicht gekauft.
(das Händler Novoflex-Stativ-Produkte oft nur "auf Bestellung" da haben, könnte aber auch noch einen anderen Grund haben; gibt die Firma den Händlern angeblich doch nicht die "Prozente" wie von diesen gewünscht)
Von roadracer wurde jetzt ein 200 mm Teleobjektiv angeführt (?), das er nicht auf dieses Triopod stellen möchte. Mal vom Crop-Faktor abgesehen, fängt da aber noch nicht die Vogelfotografie an, wo man bei starkem Wind Probleme bekommen würde.
Das Triopod werde ich z.B. dann mitnehmen, wenn ich beim Wandern auf jedes Gramm achten muss (Triopd-Schulter 300 g, Quadropod in V-Ausführung rund 1 Kg); bei Vogelkolonien und stürmischem Wetter würde ich dann aber kein (!) 4-Segmenter-Stativ auf die volle Höhe ausziehen. Und wenn ich mich wiederhole: Mit 2 ausgezogenen Segmenten in Raststellung 1 wackelt da nichts (reine Stativhöhe dann 117 cm ohne Kopf und Kamera).
2) natürlich, aber man sollte Stative auch auf gleicher Augenhöhe vergleichen, das Sirui kommt nur mit komplett ausgezogener MS auf die 155 des Triopods. Da möchte ich aber mein 400er dann nicht draufstellen, Wind hin oder her.
Ich bin froh, dass das Triopod für bestimmte Zwecke 155 cm (ohne Kopf und Kamera) anbietet; dennoch lasse ich das 4. Segment bei all meinen Stativen (also auch Manfrotto) meistens unausgezogen (aber: beim Test im Fotomagazin wurde es ausgezogen getestet, allerdings in der wahrscheinlich stabileren 3-Segment-Version (!), ohne größere Auffälligkeiten). Ausnahme: Mein Cullmann Titan nutze ich immer voll ausgezogen ohne Bedenken, aber das hat ja auch nur einen (!) einzigen Auszug, ist draußen aber dafür ziemlich unpraktisch, also kein fairer Vergleich zum Triopod.
Das Triopod ist dafür gebaut worden, dass man es immer dabei haben kann !
Und es geht ja auch anders: Man kommt auch mit den 3-Segment-Beinen (also nur zwei Auszüge, das unterste dadurch größerer Durchmesser) auf über 150 cm Gesamthöhe (trotzdem keine MS); Aluminium ist dann (bei KB-Sensoren) nochmal stabiler als Carbon, bei APS-C spielt das keine große Rolle (die Auswirkungen auf Packmaß und Gewicht habe ich ja oben beschrieben).
Man hat also die Wahl (Novoflex hätte ja auch einfach herkommen und nur einen einzigen Beintyp anbieten können)
Das Fototestmagazin hat das Stativ mit Carbonbeinen in der 3-Segmentausführung (also mit nur 2 Auszügen) getestet, darauf habe ich mich bei meiner Bewertung bezogen (auch wenn ich die physikalisch schlechteren 4-Segmenter Beine habe).
Urteil der Tester (Zitat): "Super ... Highlight ... 90.8 Gesamtpunkte (Schwingungstest 66.8)" - ich will damit das Sirui N 2204 für 350 Euro in keiner weise schlecht machen (kommt es doch auf 91.6 Punkte, Schwinungstest 65.8); aber beim Triopod habe ich eben den Zusatznutzen. Wer den nicht braucht, braucht das Triopod doch nicht kaufen.
Aber im Internetzeitalter frage ich mich - warum nicht kommen lassen und an den eigenen Bildern dann entschieden innerhalb von 14 Tagen, ob man zurückschickt oder nicht ? Dann ist man auf der ganz sicheren Seite.
Für mich ist das Triopod von Novoflex im Gesamtpaket ein guter Kompromiß (obwohl sich das jetzt schlechter anhört als das Stativ selber ist). Beim Kauf spielen für mich eben mehrere Kriterien eine Rolle und ich bin ja auch erst nach einem langen Weg bei Novoflex gelandet (obwohl ich deren Balgengeräte ja schon über 20 Jahre nutze). Es hat sich halt so ergeben.
Mir geht es in diesem Thread (den ich ja nicht eröffnet habe)
auch eher darum, den Lesern weitere Zusatzinformationen zu geben, die man meiner Meinung nach gerade bei einem modular aufgebauten Stativsystem braucht, um entscheiden zu können, ob so was nun für einen etwas ist oder eben nicht. Diese Details kann man leider aus den Herstellerinformationen wie so oft nur mit etwas Mühe extrahieren.
Ich will ja keinen zur Anschaffung zwingen, sage auch nicht, dass das nun das ominöse "Stativ fürs Leben" sein soll. Durch die Berücksichtigung technischer Details werden meine Beiträge leider notgedrungen länger als gewünscht. Das bitte ich zu entschuldigen.
M. Lindner
zum Thema Mittelsäule:
2. Deine Auffassung, dass man das Stativ am besten mit nicht ganz oder garnicht ausgezogenem letzten Beisegment bewerten sollte, finde ich nicht OK. Ich erwarte eigentlich von einem Stativ, dass es auch komplett ausgezogen gut funktioniert und finde deshalb auch die Tests anderer Stative mit eingezogener Mittelsäule sehr fragwürdig. Die Stative werden schließlich auch mit der vollen Auszugshöhe beworden und mir ist auch keine Anleitung bei einem Stativ bekannt, die eine Mittelsäule oder den Vollauszug der Beine als "Notlösung" darstellt.
Das Triopod besitzt ja nun keine Mittelsäule. Vom Fototestmagazin FOTOTEST wurde es mit komplett ausgezogenen Beinen getestet (und für gut befunden in Raststellung 1); andere Stative haben eine Mittelsäule, werden damit aber wohlweislich nicht getestet. Denn sonst bliebe auch bei den teuren Stativen nicht mehr viel übrig, das man in den Olymp heben könnte. Mittelsäulen sind bezüglich der Gesichtspunkte, die hier im Thread diskutiert wurden, Mist, wenn man ein gewisses Eigengewicht beim Stativ nicht zu überschreiten gedenkt (diese absolute "Ungemach"-Grenze liegt bei mir persöhnlich etwa bei 3 Kg und einer Packlänge von rund 70 cm).
Das kann man auch beim früher getesteten Quadropod sehen; da, wo die Stativschulter mit (wenn auch eingefahrener) Mittelsäule getestet wurde, sind manche Schwingungswerte schlechter als jetzt bei der deutlich leichteren getesteten Triopod-Stativschulter (einzige Erklärungsmöglichkeit: die MS-Klemmung; nicht umsonst war das das erste, was ich schon damals bei meinem 055er Manfrotto classic als erstes ausgetauscht hatte)
Es muss natürlich nichts bedeuten, aber ich hatte solch einen
Hinweis bei der vorletzten Photokina am Gitzo-Stand erhalten (bei der letzten 2012 waren sie auf der Messe ja nicht mehr präsent ?):
- die volle Stabilität würde man immer nur bei eingefahrener Mittelsäule erhalten
- und wenn man bei
Carbonbeinen etwa eine Daumenläge zusätzlich im Rohr lassen würde
- und bei Reisestativen mit 4 oder 5 Segmenten das unterste eben nur im Notfalle (nicht aber mit größeren Teleobjektiven) nutzen solle
Ich kann diese Empfehlungen nur so wiedergeben, habe dazu keine Vergleichsmessungen angestellt (zumal ich Gitzo und Novoflex nicht im direkten Vergleich habe)