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Fotos langweilen mich

Oh je. Da wird die technische Unzulänglichkeit eines Fotos zum gewollten Ergebnis erklärt, weil man dem Streben nach dem perfekten Bild nicht nacheifern will oder kann.

Oh, oh, da hast du etwas gar nicht verstanden.

Spicer
 
Oh je. Da wird die technische Unzulänglichkeit eines Fotos zum gewollten Ergebnis erklärt, weil man dem Streben nach dem perfekten Bild nicht nacheifern will oder kann.

Naja, wie viele Fotografen machen lomo, weil sie ansonsten schon alles in bester Qualität auf jede erdenkliche Weise abgelichtet haben?

Jetzt widersprecht ihr euch aber.

@digitalsensor,
Hast du meinen Post gelesen? Es geht eben nicht um irgendwelche dummen Aureden, sondern es geht darum, sich von technischen Scheinzwängen zu befreien, die in Foren wie diesem propagiert werden.
Wer sich mal ein paar Lomographien ansieht, wird feststellen, dass diese u.U. viel mehr, wie soll ich sagen, Kraft, Gehalt haben als vieles technisch ach so Perfektes, was hier täglich in der Galerie landet. (Und ja, es gibt natürlich auch richtig schlechte Lomographien :rolleyes:)


In deinem Zitat stellst du die Behauptung auf, dass nur Leute zur Lomographie gehen, die es in der "richtigen" :rolleyes: Fotografie einfach nicht bringen. Das ist eine völlig haltlose Unterstellung. Genauso gut könnte ich behaupten, dass du wohl Angst vor dem Unbekannten hast, dass du Kontrollzwänge hast, dass du Angst vor dem Zufall hast und deshalb eine Abneigung gegenüber Lomo. Das ist natürlich genauso viel Blödsinn. Aber du siehst, man kann so oder so argumentieren. Vielleicht solltest du dich ein bisschen damit befassen, bevor du dir solche Urteile erlaubst. ;)

Viele Grüße,
Cornelia
 
Jetzt widersprecht ihr euch aber.
Ich widerspreche spicer, nicht digitalsensor. Was du zitierst, gehört nicht zusammen.

Natürlich kann man zufällige Ergebnisse zur Kunstform erheben. Das wird aber immer Widerspruch herausfordern.
 
Dem einen reicht die technische Perfektion, dem anderen nicht. Es kommt immer darauf an, welchen Maßstab man selber anlegt. Davon abgesehen will Lomografie nicht die technische Unzulänglichkeit als gewolltes Ergebnis verkaufen – das genaue Gegenteil ist richtig: Man will Zufall und Überraschung und Spaß und Lockerheit und Bilder über die man lachen und sich wundern kann. Wenn ein gewolltes Ergebnis erzielt werden soll, dann jenes. Der seriöse Fotograf, der mit ernster Miene nach dem Zonensystem belichtet und ob der Perfektion seiner Fotos feuchte Augen bekommt, wird diesen Ansatz nie verstehen können. Und sich auch nie vorstellen können, dass Fotos mehr sein können/müssen als technisch perfekt. Die Grenzen seiner Vorstellung sind die Grenzen seiner Welt. Wer im traditionellen Bereich unterwegs ist, für den ist das auch in Ordnung: Bildagenturen, Hochzeitsfotos, Passbilder, Produktfotografie etc. Da kommt es auf die technische Perfektion an. Wenn ich aber die Wahl habe, mit meinen Bildern mehr zu bieten (das, was ich persönlich als mehr ansehe) als langweilige Perfektion, die nur beweist, dass einer fotografieren kann, dann kann ich mir aussuchen, was Fotografie für mich leisten soll. Wie gesagt, der eine ist besoffen von technischer Perfektion und vermisst nichts, der andere will mehr. Es gibt kein richtig oder falsch, sondern nur so oder so.

Ich finde es gut, dass wir hier auch mal über dieses Thema diskutieren.:top:

Spicer
 
Stimmt schon, es ist mehr eine Geisteshaltung denn eine fotografische Disziplin.
Für so was bin ich viel zu rational :o:ugly::cool::D

Habe mir aber vorgenommen, mal meine Kompakte mal in die Stadt mitzunehmen und aus der Hüfte ein paar Zufallsbilder zu schießen :D
 
Stimmt schon, es ist mehr eine Geisteshaltung denn eine fotografische Disziplin.
Für so was bin ich viel zu rational :o:ugly::cool::D

Habe mir aber vorgenommen, mal meine Kompakte mal in die Stadt mitzunehmen und aus der Hüfte ein paar Zufallsbilder zu schießen :D

Das ist gut! Falls du noch eine analoge Kamera hast: Zieh mal einen Film 2 x durch (Idee für Rationalisten: 1 Runde Portraits ganz nah, zweiter Durchgang Strukturen mit viel hell-dunkel). Das macht echt locker. Und lach dich kaputt über die Ergebnisse. Und wenn's nix geworden ist, dann ist es auch egal. Zwei, drei überraschende Ergebnisse pro Film sind eine gute Ausbeute. Wobei das Fotografieren selber auch schon ein Ergebnis ist, das Spaß macht.

A propos rational: Ich bin eher der emotionale Typ, der aber viel zu oft rational handeln muss. Das macht mich unfroh und deshalb suche ich nach Auswegen, mir Luft zu machen und meiner eigentlichen Art gerecht zu werden. Das ist wohl wirklich eine Typsache, da hst du recht!:)

Spicer
 
... das genaue Gegenteil ist richtig: Man will Zufall und Überraschung und Spaß und Lockerheit und Bilder über die man lachen und sich wundern kann.
Ah, das kenn ich. Man hängt seine Kompakte in der Kneipe an der Trageschlaufe an die Lampe, stellt auf Selbstauslöser, drückt ab und dreht die Kamera an. Wer auf dem Bild drauf ist muss die nächste Runde zahlen. :)
 
In deinem Zitat stellst du die Behauptung auf, dass nur Leute zur Lomographie gehen, die es in der "richtigen" :rolleyes: Fotografie einfach nicht bringen. Das ist eine völlig haltlose Unterstellung.

Nein. Ich behaupte, dass eine innerliche Stilrichtung wie die Lomographie nicht dafür genutzt werden kann, um die eigene Motivlosigkeit zu bekämpfen.

Man ist quasi aus Überzeugung ein Punk. Sich die Haare rot und gelb färben, weil man mal aus dem Nadelstreifen-Anzug raus kommen will, ist etwas anderes.

Es brauchen jetzt also nicht empörte Lomografen den Aufstand zu machen, denn die Stilrichtung an sich möchte ich gar nicht diskutieren. Es geht mir nur um den Teil der darüber Diskutierenden, die diese Stilrichtung motivgelangweilt als Mittel zum Zweck nutzen.

Viele solcher Stilrichtungen haben einen Anteil von Mitläufern und Trittbrettfahrern, die die eigentliche Grundidee fast schon persiflieren.
 
Dem einen reicht die technische Perfektion, dem anderen nicht. Es kommt immer darauf an, welchen Maßstab man selber anlegt. Davon abgesehen will Lomografie nicht die technische Unzulänglichkeit als gewolltes Ergebnis verkaufen – das genaue Gegenteil ist richtig: Man will Zufall und Überraschung und Spaß und Lockerheit und Bilder über die man lachen und sich wundern kann. Wenn ein gewolltes Ergebnis erzielt werden soll, dann jenes. Der seriöse Fotograf, der mit ernster Miene nach dem Zonensystem belichtet und ob der Perfektion seiner Fotos feuchte Augen bekommt, wird diesen Ansatz nie verstehen können. Und sich auch nie vorstellen können, dass Fotos mehr sein können/müssen als technisch perfekt. Die Grenzen seiner Vorstellung sind die Grenzen seiner Welt. Wer im traditionellen Bereich unterwegs ist, für den ist das auch in Ordnung: Bildagenturen, Hochzeitsfotos, Passbilder, Produktfotografie etc. Da kommt es auf die technische Perfektion an. Wenn ich aber die Wahl habe, mit meinen Bildern mehr zu bieten (das, was ich persönlich als mehr ansehe) als langweilige Perfektion, die nur beweist, dass einer fotografieren kann, dann kann ich mir aussuchen, was Fotografie für mich leisten soll. Wie gesagt, der eine ist besoffen von technischer Perfektion und vermisst nichts, der andere will mehr. Es gibt kein richtig oder falsch, sondern nur so oder so.

(Hervorhebungen durch mich)

Kann es sein dass du dir - sogar im selben Posting - selbst widersprichst:
Einerseits streichst du im letzten Satz die Vielfalt und Gleichberechtigtheit verschiedener Herangehensweisen heraus, andererseits stellst du wortreich die von dir propagierte Art des Bildermachens als umfassender, weitreichender und höherstehend als die andere "normale", nach handwerklichen Gesichtspunkten ausgerichtete Art des Fotografierens dar.
Passt irgendwie nicht zusammen...?
 
Okay, für dich fasse ich meine Aussage noch einmal in einfachen Worten zusammen: 1. Es gibt Fotografierende, für die technische Perfektion und klassisch richtige Motive das Maß aller Dinge sind. 2. Es gibt Leute, die erwarten von Fotografie mehr, weil sie die zwar perfekten, aber zu oft gesehenen Motive, langweilen. Ich verstehe das, mir geht es genauso. Ich bin neugierig darauf, was Fotografie in dieser übersättigten Bilderwelt noch leisten kann. Ich finde es gleichzeitig schade, dass sich viele Fotografierende mit dem Wiederholen der perfekten, aber fast immer schon dutzendfach gesehenen Motive zufriedengeben. 3. Akzeptiere ich, dass sich diese Menschen damit zufriedengeben, weil ich ein toleranter Mensch bin und weil dies in manchen Bereichen auch das Kriterium No. 1 ist. 4. Gibt es kein richtig oder falsch, weil jeder seinen persönlichen Anspruch an Fotografie hat. Dass der eine klassisch begrenzt (neutral gemeint), der andere von Natur aus weiter gefasst ist, ist eine Tatsache. Dass ich die erweiterte – nicht die höherstehende! – Sicht präferiere, ist meine Meinung. Eigene Meinung inklusive der Akzeptanz Andersdenkender – darin einen Widerspruch zu sehen erfordert schon ein gerüttelt Maß an Boshaftigkeit, oder?

Spicer
 
Ein Aspekt scheint mir hier noch vernachlässigt und dabei drückt er sich gerade in der aktuellen Diskussion indirekt auch aus. Zumindest könnte man ihn analog übersetzen.

In den Anfängen der Fotografie, als diese nicht mehr nur eine revolutionäre Abbildungstechnik war, sondern anfing sich selbst als „Kunstmittel“ zu verstehen, löste dies einen Konflikt aus der dem heutigen nicht unähnlich scheint. Er stürzte damals die professionelle Malerei und den Akademismus in eine Sinnkrise und das war rückblickend auch gut so. Letztlich erfand sich aus, dieser zunächst falsch verstandenen Konkurrenzsituation der Möglichkeiten, die Malerei ganz neu. Auch Kunstbegriffe änderten sich und vom Impressionismus bis in die Klassische Moderne hinein war die technische Revolution (in der ursprünglichen Idee als Werkzeug) ein wichtiger Impuls.

Warum etwas „naturalistisch malen“, wenn ich es doch fotorealistisch auf Platte bannen kann? War - stark vereinfacht natürlich – ein wesentlicher Konflikt um Professionen. Der Maler sah sich seiner mühsam erworbenen Kompetenz beraubt und musste sich (und damit das Abbilden) neu definieren.

Heute ganz analog dazu eine weitere "technische Revolution". Nur eben innerhalb der Fotografie selbst, die vielen Menschen etwas sehr plötzlich zugänglich macht, wo noch vor wenigen Jahren der Profi formal keine Abgrenzungsproblematik hatte.

Genau der Konflikt drückt sich hier im Diskurs auch aus. Wer sich da selbst als Profi versteht ist oft versucht sich definitorisch klar ab zu setzen vom Nichtprofi. Seine Daseinsberechtigung lautstark zu vermitteln. Wenn das über Technik und reine Anschaulichkeit nicht mehr geht verhärten sich die Positionen. Manchmal wird da auch kräftig überzogen um das Revier zu bepinkeln.

Was die Situation verschärft ist die Veränderung in der Bedienfreundlichkeit und Automation der Werkzeuge einerseits, die zunehmend komplexe Entscheidungen durch handhabbare Abkürzungen übernehmen und damit sehr vielen Leuten zugänglich machen. Andererseits gilt dies ähnlich für die Ausgabeseite und die Verbreitung der eigenen Machwerke. War es früher teuer und exclusiv eine Veröffentlichung zu haben, einen Bildband zu produzieren beispielsweise, ist dies heute (scheinbar!) für jeden machbar. Der Ottonormalmensch (er-)kennt auch nicht zwingend den Unterschied zwischen einem hochwertigen Offsetdruck und einem billigen Digitaldruck. Zumindest wenn man sie nicht nebeneinander legt. Wenn er schnell mal im Onlineportal aber sein Fotobuch erbastelt, hat er nicht zwingend eine Idee davon was es bedeutet etwas ernsthaft zu Layouten, oder was es an Wissen braucht für eine saubere Druckvorstufe. Er bekommt aber das Gefühl im Griff zu haben was er da macht und ein Stück bleibt dies Illusion auch. Was hier zusätzlich reinhaut ist dann noch der Markt. Der Profi versucht seine Leistung zu recht angemessen zu verkaufen. Der potentielle Kunde kann aber zunehmend schlechter die professionelle Arbeit vom Rest unterscheiden im Ergebnis. Auch dies führt zum unbedingten Abgrenzungswillen.

Ich beobachte den Konflikt, sehe ihn aber nicht so krass begründbar wie er sich zelebriert wird. In der Diskussion um Qualität muss man trennen und nicht jede ist jedem vermittelbar. So sitzt auch nicht jeder potentielle Kunde mit dem Fadenzähler über dem teuren Hochzeitsfoto. Die originäre und besondere Leitung liegt nicht mehr in der technischen Abgrenzbarkeit. Wer versucht über rein formales hier eine Grenze zu ziehen, wird zwar unendlich viele Negativbeispiele finden die ihm recht geben, begibt sich aber trotzdem auf sehr dünnes Eis. Besser sich selbst neu erfinden ... das braucht auch Zeit und die hat nur wer damit „arbeitet“ wirklich.

Gruß,

Boris
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay, für dich fasse ich meine Aussage noch einmal in einfachen Worten zusammen: 1. Es gibt Fotografierende, für die technische Perfektion und klassisch richtige Motive das Maß aller Dinge sind. 2. Es gibt Leute, die erwarten von Fotografie mehr, weil sie die zwar perfekten, aber zu oft gesehenen Motive, langweilen. Ich verstehe das, mir geht es genauso. Ich bin neugierig darauf, was Fotografie in dieser übersättigten Bilderwelt noch leisten kann. Ich finde es gleichzeitig schade, dass sich viele Fotografierende mit dem Wiederholen der perfekten, aber fast immer schon dutzendfach gesehenen Motive zufriedengeben. 3. Akzeptiere ich, dass sich diese Menschen damit zufriedengeben, weil ich ein toleranter Mensch bin und weil dies in manchen Bereichen auch das Kriterium No. 1 ist. 4. Gibt es kein richtig oder falsch, weil jeder seinen persönlichen Anspruch an Fotografie hat. Dass der eine klassisch begrenzt (neutral gemeint), der andere von Natur aus weiter gefasst ist, ist eine Tatsache. Dass ich die erweiterte – nicht die höherstehende! – Sicht präferiere, ist meine Meinung. Eigene Meinung inklusive der Akzeptanz Andersdenkender – darin einen Widerspruch zu sehen erfordert schon ein gerüttelt Maß an Boshaftigkeit, oder?

Spicer

Okay, auch für dich in einfachen Worten:

Ich akzeptiere deine Meinung und Art zu fotografieren, da ich ebenfalls ein toleranter Mensch bin.
Der Widerspruch in deinem Posting bleibt für mich bestehen, da du eine (deine) Art zu fotografieren als umfassender und weitreichender darstellst. (Ist übrigens keine "Tatsache", sondern deine Meinung.)
Eine Boshaftigkeit meinerseits ist darin nicht enthalten.
 
Für mich besteht Fotografie in erster Linie aus Dokumentation, was aber nicht heißt, dass Dokumentation langweilig ist. Wenn ich einen Motor, ein Fahrzeug oder ein Gebäude fotografiere, dann steht das Objekt im Mittelpunkt, die Umsetzung muss dem Objekt gerecht werden und nicht umgekehrt. Ich halte nichts von verspielten Umsetzungen von nichtssagenden Motiven, bei mir geht der Reiz vom Motiv an sich aus.
 
Na gut, ich auch mal...

Ich habe mal versucht, hier alles zu lesen und im Querschnitt zu verstehen.

Mein Fazit: Diese Diskussion ist enorm techniklastig, ihre scheinbare Unergiebigkeit und die beschworene Langeweile entspringen daher einem tiefen Missverständnis über das eigentliche Wesen der Fotografie an sich. Und nicht nur hier, sondern bez. deren Rezeption allgemein.

Es geht imho nicht um das (wie) technisch abgebildete Motiv, sondern um die möglichst authentische Nachbildung und Nachempfindung des Wesens und der Seele des Abgebildeten. Das Lichtbild eines Menschen kann in einem einzelnen Versuch dessen einmalige Identität universell verständlich abbilden. Diese gilt auch für alle anderen denkbaren Motive, Landschaften, Dinge, Tiere - alle können mit höchster Authentizität abgebildet werden. Das meisterliche Lichtbild dieser Genese ist niemals langweilig - zu seiner Erstellung braucht es aber eine gewisse Routine. Und mehr, bzw. weniger: Es wird ein hohes Maß an Sensibilität, Einfühlungsvermögen und Interaktion notwendig sein, das zeitigt erst das benötigte handwerkliche Können. Weniger wichtig, ja fast nicht notwendig, sind die technischen Fertigkeiten und erst recht die ausgeklügelten Kameras und Gläser.

Ich finde diesen Thread insgesamt faszinierend!

Ja, Fotografie, welche das eben beschriebene Niveau nicht erreicht, ist tatsächlich langweilig, Das ist die eine Seite.

Die andere ist eine hohe Perfektion in dem Gebrauch der Fotografie als Werbemittel. Werbung ist darauf angewiesen, die menschliche Kommunikation zu instrumentalisieren, welche normalerweise nur in direkten persönlichen Kontakt als authentisch erlebt werden kann. Die werbende Botschaft soll dies nachempfinden, als authentische menschliche Botschaft das Produkt bewerben, welches in moderner Werbefotografie kaum noch abgebildet wird, sondern eben nur der authentische Mensch als Botschafter. Dies ist aber - natürlich - schnell erkennbar eine unglaubwürdige Farce. Diese Menschen sind nicht echt, die Botschaft auch nicht, und das fotografische Medium dann ebenfalls nicht - Langeweile und Desinteresse machen sich da schnell breit.

Es gibt noch einen dritten fatalen Effekt: Mangels der eigenen, ungeübten Sensitivität ist es seit Beginn der Fotografie Usus, Plagiate des schon Gesehenen im eigenen Schaffen zu begehen. Das Plagiat der Langeweile - wo soll das anders hinführen als zu gesteigerter Langeweile am eigenen Tun? Und wo in unseren Zeiten die schlechten Vorbilder zur Medieninflation werden und man von ihnen massenweise umgeben ist, nimmt die Langeweile logischerweise im Quadrat zu.

Faszinierend? Wieso finde ich den Thread faszinierend?

Weil er ein spannendes Phänomen in der Erkenntnistheorie sehr hell erleuchtet. Adorno spricht - hier frei interpretiert - von der "Qualität der Masse", welcher in der Kombination vieler Geister zu einer erstaunlichen Klarsichtigkeit des Kollektivs führt. Letztlich wird in allen Beiträgen gemeinsam das richtige Resümee gefunden und beschrieben. Unter Umständen nicht auf den theoretischen Punkt gebracht, aber das Ergebnis ist von enormer Qualität und beschreibt im Einzelfall (übrigens gut demonstriert durch meinen unmittelbaren Vorredner!) zutreffend all die Fassetten des Gesamtphänomens, welches ich hier nur (verkürzt) ausformuliert und zusammengefasst habe.

Toll! Wenn es denn einen Beweis für die Sinnhaftigkeit einer solchen Community bedarf, hier ist's getan. Daher danke ich dem TO auf Knien für seinen Einfall.

Und uns allen wünsche ich, dass wir nie vergessen, dass Sehen und Fühlen gemeinsam zum guten Lichtbild führen - weniger die allfälligen technischen Diskussionen und Spekulationen.

In diesem Sinne: Gut Licht - nach alter Väter Sitte...
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Vorschlag: Man braucht mehrere verschiedene Hobbys, damit ein Hobby nicht zu eintönig wird ;)


Für mich ist fotografieren ja z.B. nicht alles im Leben. Sondern ich spiele in meiner Freizeit eben auch mal E-Gitarre oder ich betreibe je nach Lust und Laune etwas Homerecording.
Desweiteren kann ich noch mehr oder weniger gut Keyboard und Percussion spielen.

Also bin ich quasi neben dem Hobby Fotografieren noch ein kleiner Musikfreak :)
Vielleicht braucht es einfach mal eine kleine Auszeit, damit ein bestimmtes Hobby wieder interessant wird.
Denn wenn du z.B. jeden Tag das selbe Essen bekommst, dann kannst du es ja auch leid werden.
 
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