... und wenns sogar der Hintergrund ist, das ihm mein blondes Haar gefällt, dann bin ich die letzte, die ihm sein Vergnügen ruiniert. Voraussetzung ist natürlich, das mir das Bild zusagt und mich nicht in irgendeiner Form "verletzt".
Irgendwie doch total easy oder nicht?
Vor einem halben Jahr (die D700 als ideale AL-Kamera hatte ich da noch nicht) habe ich unter schwierigen Disco-Lichtbedingungen versucht, ein paar Portraitbilder von einer Kollegin zu machen - ohne Blitzeinsatz, um die Partystimmung nicht zu zerstören. 4 Bilder waren technisch verpfuscht; und das einzige insoweit Gelungene zeigte sie dann mit einem unglücklich geratenen, gar nicht der Stimmung und ihrer Laune entsprechenden Gesichtsausdruck.
In diesem Fall spielten Erlaubnis und Verfügbarmachung der Bilder ja keine Rolle; sie bekam alle 5 Aufnahmen auf ihren USB-Stick.
Aber unter Fremden auf der Straße wäre es binnen einer Minute kaum klärbar, ob in so einem Fall alle Bilder gelöscht werden sollen, ob der Fotograf eine nochmalige Chance auf weitere Aufnahmen bekommt (was wieder Zeit kosten würde und die Spontanität auch weg wäre).
Es kann auch bei technisch passenden Aufnahmen sein, daß das eine Bild dem Fotografen und das andere dem Model nicht gefällt - das blonde Haar ist ein gutes Stichwort : Wenn der Wind die Frisur umspielt und das halbe Gesicht hinter der blonden Mähne verschwindet, kann das aus Sicht des Fotografen einmalig schön aussehen, die so spontan portraitierte Frau aber ganz anderer Auffassung sein.
Brünett statt blond, aber genau so ein Bild gibt´s jetzt in der Galerie :
https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=446694 (und die Meinungen sind ebenfalls kontrovers)
Eins ist mir dabei auch schon bewußt geworden : Wenn dem "Model" keine Einflußnahme bzw. kein Mitspracherecht ermöglicht wird, über den Fortbestand des Bildes mitzuentscheiden, was macht man dann, wenn man abends am PC-Monitor feststellt, daß dieses Bild der absolute Volltreffer war und man es gerne veröffentlichen würde, aber eben keine Release dazu hat ?
Eine Lösung wäre vielleicht, die Bilder jeweils erst mal auf einem password-geschützten Bereich einzustellen und dem "Street-Model" den Zugangscode als "Visitenkarte" binnen eben einer Minute zu überreichen, damit sie sich dann dort "ihre" Bilder auswählen kann. Etwaige bereits freigegebene Aufnahmen im frei zugänglichen Portalbereich würden wahrscheinlich auch vertrauensbildend wirken. Es gibt ja einige Bildergalerien, die wegen FSK 18 einen solchen geschützten Zugang anbieten, aber man könnte dies aus den hier diskutierten Gründen auch für unverfängliche Bilder nutzen.
Für die "streetmäßig" fotografierten Leute ist es eben völlig überraschend, daß sie überhaupt als Fotomotiv erkoren wurden; und mit mehr Bedenkzeit, in aller Ruhe über die Aufnahmen entscheiden zu können, wäre die Ablehnungsgefahr wohl eher geringer.
Entschuldigung für die weiteren "wenn" und "wäre"

, aber was würdet Ihr Frauen als "potentielle Opfer" davon halten ?