Wenn es der Zielgruppe gefällt, ist es gut.
Wenn also das Bild seinen Zweck erfüllt. Bei 'Zielgruppe' ist die Anspielung schon auf Marketing, also Werbefotografie,eingebaut. Aber ganz Allgemein sollte es genügen, wenn das Foto für irgendwen "Bedeutung" hat. Und sei es "nur" der Fotograf. Weitergehende Zustimmung ist nicht erforderlich, Kunst ist keine demokratische Bewegung, sondern persönlicher Ausdruck.
Ich kann auch Fotos schlecht finden …
Nein, kannst du nicht

Du kannst das Bild für dich ablehnen, es als nichts sagend, unbedeutend, langweilig, etc. kategorisieren, aber 'schlecht' kannst du es nicht finden. Das Bild ist eine visuelle Aussage des Fotografen und damit keinesfalls 'schlecht'. Unpassend, schockierend, obszön, öd, flach … aber sicher nie schlecht. Es soll ja vorkommen, dass Menschen, die die Bildsprache besser beherrschen, gerade die Extreme wählen, um dem Bild Aufmerksamkeit zu verschaffen, um überhaupt sichtbar zu werden.
Also ist kein Bild je gut oder schlecht, sondern ein individueller Ausdruck, der niemandem außer dem Fotografen "passen" muss.
Im Sinne dieser Diskussion: wenn der Fotograf als einziges Qualitätsmerkmal für sich das Rauschen seines Bildes erkennt, dürfte es mit den sonstigen Inhalten jenes Bildes eher schlecht bestellt sein. Rauschfrei unter extremen Bedingungen kann man kaufen, Bildinhalte muss man sich hart erarbeiten.
Deswegen ist die Technik so beliebt: da muss man nichts können, da muss man nur ein Bündel Scheine auf den Ladentisch legen und hernach genau drei Parameter (ISO, Blende, Verschluss) auf die Reihe kriegen -- unterstützt von einer Automatik
Das hat aber mit Fotografie nichts zu tun, das ist technische Bilderzeugung. Knipsen. Fotografie heißt, das Licht zu sehen und im richtigen Moment zu nutzen. Dabei hilft kein Gerät, das man für Geld kaufen kann.