So, jetzt will ich auch dem Thread-Titel mal gerecht werden und etwas 'Fundiertes' über die eneloops schreiben:
Verglichen habe ich 2 nagelneue Sätze eneloops (2000mAh) und 2 neue Sätze ?normale? Sanyos (HR-3U - 2500mAh). 1 Satz = 4 AAs, mich hat ausschließlich die Tauglichkeit in den Speedlites (580 und 430) interessiert. 2 Sätze pro Hersteller damit ich nicht evtl. einem Ausreißer aufsitze. Gleich vorab, die jeweils gleichen Sätze verhielten sich auch fast gleich, also alle 4 Sätze waren ok. Ich spreche also nur von ?den eneloops? und ?den Normalos?, von Sanyo sind sie ja beide.
Interessiert hat mich wie gesagt die Tauglichkeit im Blitz. Nun will ich aber meine Speedlites nicht sinnlos abbrennen, außerdem dauert 100-200x Blitzen pro Satz zu lange. Also habe ich folgenden Test 'ersonnen': Der jeweilige Satz wird kontrolliert geladen, danach werden damit im 580EX 10 Blitze gemacht (auf 'M' mit 100% Leistung) und die Ladezeit gemessen, d.h. bis die rote LED wieder leuchtet. Mich interessiert die 1. und die 10. Ladezeit, an der Differenz kann man ganz gut erkennen, wieviel die Akkus ?nachgeben?. Nach den 10 Blitzen wird der Satz kontrolliert 45 Minuten lang mit 2 Amp. entladen. Das entspricht ca. 75% der Nennkapazität (siehe weiter unten) und 2A stellen auch eine durchaus hohe Last dar, dem Blitz entsprechend. Danach kommt der Satz wieder in den Blitz und es werden wieder 10 Blitze gemacht und die Ladezeit wie gehabt gemessen.
Zuerst habe ich alle 4 Sätze ?eingefahren?, d.h. jeder Satz wurde sehr kontrolliert 5x ge- und entladen um evtl. Lagerzeiten nach der Produktion wettzumachen. Dann habe ich die absolute Kapazität der Sätze gemessen und da ergab sich die erste Überraschung: Auf/Abgerundet hatten die eneloops ca. 2100mAh und die Normalen ca. 2300mAh. D.h. die eneloops sind besser, die Normalen schlechter als ihre Nennkapazität. Damit rücken die Beiden deutlich enger zusammen als es der Aufdruck vermuten lässt.
Übrigens habe ich beide eneloop Sätze sofort nach dem Auspacken gemessen und beide Sätze lieferten tatsächlich ca. 1600mAh, wären also sofort nach dem Kauf einsatzbereit gewesen, wenn sie auch nicht ganz voll waren. Auffällig war auch, dass innerhalb einer 4er Verpackung die Spannung der einzelnen Zellen von Anfang an nur wenige mV abwichen. Zwischen den Verpackungen war der Unterschied größer. Offenbar ?matched? Sanyo die eneloops im Moment, hoffentlich nicht nur zur Zeit für einen guten Marktstart. Allerdings war der Unterschied zwischen allen 8 Zellen auch deutlich geringer als üblich (max. 50mV).
So, nun aber die Ergebnisse der ?Blitztests?:
---eneloop: 1. Blitz: 2,6 Sek. ? 10. Blitz: 2,6 Sek. --- 75% Entladen --- 1.Blitz: 3,3 Sek. ? 10. Blitz: 3,5 Sek.
-Normalos: 1. Blitz: 3,2 Sek. ? 10. Blitz: 3,4 Sek. --- 75% Entladen --- 1.Blitz: 4,0 Sek. ? 10. Blitz: 4,3 Sek.
Mein Fazit: die eneloops sind wirklich Spitze und zwar abseits ihrer eigentlichen Stärke, der geringen Selbstentladung. Die konnte ich so schnell natürlich nicht testen, das wird die Zeit zeigen. Ich gehe aber davon aus, dass die veröffentlichten Daten stimmen (noch 80% Kapaziät nach einem Jahr). Die eneloops haben ein durchwegs höheres Spannungsniveau von ca. 0,4V, das erklärt die bessere Leistung. Die reinen Kapazitätsangaben sind deshalb sowie häufig irreführend. Die Normalos haben die 45 Minuten Entladen bei 2 Amp. nur knapp durchgehalten, da lagen sie schon bei 4,1V (bei 4.0V ist Ladeendspannung für einen 4er Pack, nur Einzelzellen gehen auch runter bis 0.9V). Die eneloops hatten da noch 4,5V, das ist erstaunlich ?hart?, sprich sie haben einen geringeren Innenwiderstand.
Interessant ist, dass die eneloops den Speedlites Fähigkeiten entlocken, die ihnen nicht mal Canon zutraut

. Die Blitzfolgezeit von unter 3 Sek. beim 580EX ist m.W. nicht spezifiziert. Man bedenke immer, das gilt bei 100% Blitzleistung.
Noch toller ist es im 430EX, der lädt mit den eneloops am Anfang in 1,7 Sek., das ist sensationell. Den kompletten Test habe ich mit dem 430er nicht gemacht, aber wie gesagt, die ersten 10 Blitze mit eneloops 1,7 - 1,8 Sek, mit den Normalen 2,2 ? 2,3 Sek. Meine Speedlites werden nur noch mit eneloops gefüttert

. Man darf nicht vergessen, die ?Normalos? sind auch Markenakkus und preislich gleichauf mit den eneloops.
Noch ein Wort zu dem ewigen ?das-bisschen-Nachladen-ist-doch-keine-Arbeit? Gemurre. Natürlich nicht, aber darum gehts auch nicht. Es geht um Kopf frei bekommen und um Notreserven. Ich habe immer mindestens 2 Blitzsätze als Reserve in der Fototasche. Es wäre herrlich, wenn man die im Zweifel nur noch einmal im Jahr nachladen müsste, falls man sie wirklich so lange mal nicht braucht. Dauernd an die Dinger auch noch denken nervt, von allen anderen AA getriebenen Produkten zu Hause ganz abgesehen. Ehrlich gesagt, gibt es einige Dinge, die ich deshalb nicht mit Akkus betreibe, weil ich sie zu selten nutze und dann alle Nase lang an die Akkus denken muss.
Preislich sind die eneloops mit 12-14? ok, für ein neues ?Premiumprodukt? finde ich es sogar recht moderat im Vergleich zu anderen Markenakkus. Apropos Marke: da rentiert es sich wenigstens mal, da zahl ich das auch gern. Mein Blitz arbeitet damit wirklich besser und der 580EX kostet ja nicht zuletzt auch soviel, weil er mit viel ?Saft? umgehen kann. Kurze Blitzfolgezeiten sind ja nicht nur vom Akku abhängig, sondern auch von der Elektronik die diese Energie verarbeiten kann. Da finde ich es dann schon wichtig, dass Produkt und Energiequelle zusammenpassen. Mit dem 70? Orginalakku in der Kamera hingegen habe ich keine bessere Performance, da befürworte ich nach wie vor ?gute? Nachbauten

. Ich werde jetzt wirklich mal auch ein paar Sätze im Haus verteilen: Fernbedienungen, Wanduhren, Milchaufschäumer

? mal sehen wie sie sich da so machen ...