Ich möchte in absehbarer Zeit eine Einsteiger-DSLR kaufen. Normal hatte ich die 500D auserkoren. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: 500D zum (wahrscheinlich) sinkenden Preis kaufen oder doch zur 550D greifen, wenn auch die Qualität (und der Preis) stimmt. Die 450D wäre durchaus auch eine Option, allerdings möchte ich auf die Videofunktion nicht verzichten. Und nein, ich möchte die Kamera nicht zum regelmäßigem Filmen benutzen, sondern einfach nur die Option dazu haben, überhaupt mal einen kurzen Videoclip (z. B. auf Feiern, im Urlaub, ...) aufnehmen zu können.
Mir erscheint die 550D als Evolution der 500D. Die Videofunktion scheint durch die höheren fps-Raten nun ausgereifter. 1080p@20fps wurden an der 500D ja oft genug als unzureichend bewertet. Die um 0,3 fps höhere Serienbildrate bei der Fotografie ist schön, aber aus meiner Sicht vernachlässigbar. Erkauft wird sich das mit einer reduzierteren Bildfolgezahl. Dass das Display vorher im 4:3 Format war, war mir als Einsteiger nie bewusst. Aufgrund des 3:2 Aufnahmeformates macht ein Display im gleichen Verhältnis durchaus Sinn. Was ich nun endlich begrüße ist die Auto-ISO Begrenzung, die allerdings wohl nur den Max-Wert begrenzen kann und keinen Min-Wert vorgeben kann. Die 3 MP mehr sind mir auf dem Papier relativ wurscht. Wie sich das in der Praxis auswirkt, können nur Tests zeigen. Bedenken sollten die Kritiker aber, dass ein Sprung von 3 MP von 15 auf 18 MP ein weitaus kleinerer Sprung ist, als beispielsweise von 12 auf 15 MP. Man betrachte dafür einfach mal die Erhöhung der Linien- bzw. Spaltenzahl eines Bildes. Erwartungen bezüglich der Bildqualität erweckt bei mir das gapless-Design des Sensors. Theoretisch wäre dabei für mich gegenüber der 500D ein gesteigertes Auflösungsvermögen bei gleichbleibendem Rauschverhalten denkbar. Das hier immer wieder müde über die Kit-Objektive bei Sensoren mit hoher Auflösung gelächelt wird, kann ich nur bedingt nachvollziehen. Erstens wird das gleiche Objektiv bei einer höheren nominellen Sensorauflösung plötzlich keine schlechtere reelle Auflösung produzieren und zweitens steht es jedem offen gute Objektive zu benutzen. Das Canon Kit gehört zudem m. M. n. auch nicht zu den schlechtesten Objektiven in dieser Preisklasse. Man mag immer wieder nach dem Sinn hoher Auflösungen beim Ausbelichten auf kleine Größen oder beim Einsatz mittelmäßiger Objektive fragen. Meine Meinung ist, dass man als Kunde das Nehmen muss, was der Markt bietet. Ich kann mir die 550D nun mal nicht mit 12 oder 15 MP aussuchen. Ein Nachteil in der Bildqualität muss durch die erhöhte Auflösung nicht zwangsläufig entstehen und der erhöhte Speicher-/Rechenbedarf ist für mich als Hobbyfotograf mit weniger als 5000 Auslösungen im Jahr kein Thema.