AW: Empfehlung für Linux und Mac: Darktable (gratis!!!)
Tja, kostenloses Zeug halt. Entweder es taugt nichts oder es taugt was und stürzt dauernd ab oder es taugt was, läuft stabil, aber man muss Script-Sprachen lernen um es zu bedienen.
Also ich hab seit meinem letzten Eintrag hier drei Monate lang mit dem Programm gearbeitet. Ich mache fast wöchentlich ein GIT-update, nutze also immer die aktuellste Developer Version.
In Punkto Geschwindigkeit hat das Programm einiges zugelegt. Das 1er-Release ist da schon um längen besser als der 0.9.3-Zweig.
Mit meinem Wechsel auf 64Bit (auf meiner über 6Jahre alten Gurke mit 1,8GHz und 2GB RAM) funktioniert nun auch der Bilderexport besser. Scheinbar sind die speicherhungrigen Module auf betagten 32Bit-Systemen eher ein Problem als auf dem gleichen System mit 64Bit. Zusätzliche lasse ich die Bilder beim Export auf ca. 6mp runterskalieren, das reicht mir und geht nochmals schneller.
Abstürze hab ich nur wenn ich zu ungeduldig bin, d.h. das Programm ist mit der einen Aufgabe noch beschäftigt und ich will schon den nächsten Schritt machen. Ist aber nur ein Problem meines betagten PCs (nein, der wird nicht getauscht). Ansonsten hab ich keinerlei Programmabstürze zu melden
Ich hab jetzt auch ein paar Styles entwickelt. Vor allem ein paar Denoising-Presets für ISO100-3200. Dazu noch einen (sehr kräftigen) für Tiere und Pflanzen, Bühne und ein, zwei Spezialstyles. 90% der Umwandlung mach ich jetzt mit 2 Doppelklicks, 5% sind dann Feintuning. Die letzten 5% mach ich dann in GIMP. Die Ergebnisse sind sicherlich noch verbesserungswürdig, aber dazu müsste ich noch mehr von der Nachbearbeitung verstehen oder einen schnelleren PC einsetzen. Für mich hab ich jetzt ein Stadium erreicht, wo die Unterschiede zu meinen JPEGs+CanonPictureStyles nur noch minimal sind.
Die Anzahl der Module die zur Verfügung stehen ist genial. Besonders gut finde ich Equalizer, Velvia, Zonen und die div. Denoising-Module. Mit den Farbbereichen lässt sich ebenfalls viel anstellen.
Auch das man die Module in die Standardansicht und ins Favoritenmenü packen kann gefällt mir zwischenzeitlich ganz gut. Die neuen Bauhaus-Slider sind zwar eine tolle Idee... ich gebe aber lieber einen definierten Zahlenwert über die Tastatur ein, geht für mich irgendwie schneller und genauer. Besser und genauer als die alten Schieberegler sind die Bauhaus-Slider trotzdem.
Im LightTable hab ich mich jetzt an die fehlenden Scrollbalken gewöhnt. In der Ansicht hab ich die Breite auf 6 Fotos eingestellt. Mit pageDown/Up gehts dann relativ zügig. Für eine Übersicht zoome ich auf 26 Bilder in der Breite, damit bekomme ich dann ca. 500 Bilder auf den LightTable. Mehr darf ich sowieso nicht in einem Ordner haben, weil auf meiner alten Gurke einfach etwas Speicher+Performance fehlt um alle Thumbs im Cache zu halten. Wenn's um die Detailauswahl der Bilder angeht, stelle ich die Ansicht auf 1 Bild ein. Dann bekomme ich schon eine sehr gute Vorschau und kann mit dem Mausrad durch die Bilder scrollen. Hier kann ich dann mit der Bewertungsfunktion eine Vorauswahl treffen und über den Anzeigemodus die Ansicht auf die ausgewählten Bilder reduzieren.
Gut gefällt mir auch der "duplizieren"-Modus. Wenn ich ein Bild bearbeitet habe, klicke ich einfach auf duplizieren und kann es dann erneut, z.B. in S/W bearbeiten. Das Bild wird dabei nicht physikalisch dupliziert, sondern es wird nur eine zweite xmp-Datei mit den gewählten Modulen angelegt.
Was man nicht tun sollte: Bilder/Filmrollen ausserhalb von darktable löschen. Das quittiert das Programm mit regelmäßigen "re-indexing xyz images..." weil das Programm die fehlenden Bilder sucht.
Da ich aber die RAWs nicht auf der Platte behalte, sondern nur die exportierten Bilder, werde ich das Problem wohl anders lösen müssen. Das "entfernen" in darktable ist mir (noch) zu umständlich.
Derzeit lösche ich einfach ab&zu die Datenbank wenn alle Bilder bearbeitet und die RAWs auf die externe Platte gewandert sind. Nachteil: Ich muss die Styles anschließend wieder in das Programm importieren, da diese wohl auch in der Datenbank gespeichert sind. Geht auch nicht schneller, aber ich hab danach eine "saubere" Datenbank
Für ein Programm, das man kostenlos nutzen darf, und wo man mit den Entwicklern direkt (z.B. in der flickr-Gruppe), Erfahrungen austauschen kann, ist das Programm wirklich sehr gut. Ein von mir gemeldeter Fehler wurde innerhalb weniger Stunden behoben.
Ich hab es zwischenzeitlich sogar geschafft, das Programm auf meinem Netbook mit 1024x600pixel einzusetzen. Das geht nicht mal mit dem original DPP. OK, bequem ist was anderes... aber zum rumspielen reichts
EDIT: Das mit Tethering muss ich mal testen... hab ja erst kürzlich auf das aktuelle libgphoto/gphoto2 aktualisiert.
EDIT2: Also ich kann per darktable eine "Fernaufnahme" machen, aber ich sehe am Bildschirm mit der EOS7D nicht wohin ich "ziele". Muss also per LiveView alles ausrichten, dann bekomme ich aber über den PC direkt ein Bild nach darktable geschickt. Rudimentär geht es also (gphoto 2.4.14), aber man hat kein LiveBild am PC (oder ich weis noch nicht wie

)