AW: Empfehlung für Linux und Mac: Darktable (gratis!!!)
Bei jedem Programm benötigt man eine Einarbeitung, die GUI bei Darktable ist ungewöhnlich, aber ganz praktisch wenn man sich ein wenig damit beschäftigt hat. Das dauert keine 30 Minuten Anleitung lesen und dann geht es ziemlich gut, das sieht auch die ct' Redaktion so.
Das sehe ich nach eigener, jahrelanger Erfahrung mit Darktable nunmal anders.
Zusätzlich dazu habe ich an meiner Arbeitsstelle mal probiert, Darktable für rund 10 Mitarbeiter als Ersatz für kostspielige Alternativen (Adobe, Apple) zu etablieren. Sowohl die Umsteiger als auch die Neueinsteiger bekamen kollektiven Brechreiz. Und das trotz beiliegender Cheat-Sheets und Anleitungen.
Was ist das denn für eine Aussage? Ich traue mir zu, mich an jedes gängige z.B. Text- oder Tabellenkalkulationsprogramm für Windows oder Linux zu setzen und damit in bescheidenem Umfang loszuarbeiten.
Wenn es dann mal um Vorlagen, Feldverknüpfungen und spezifische Berechnungsfunktionen usw. geht, bringt eine weitere Einarbeitung Nutzen.
Hach, ich rede nichteinmal von anspruchsvolleren "Spezialaufgaben".
* Crop: Wow, einfach nur wow. Aber gut, das ist ein Bug, das kann keine Absicht sein.
* Auswählen des nächsten Tools oder der nächsten Einstellung: Eine Katastrophe.
* Diese furchtbare Auswahl von Favoriten wäre vielleicht ansatzweise ergonomisch, wenn die Symbole auf die Funktion schließen lassen würden.
Warum manche rot sind, manche grau, manche unmarkiert - weiss der Henker. Dokumentiert ist das nicht.
* Alle Tastenbelegungen unsichtbar und teilweise nicht dokumentiert.
(Unsichtbar bedeutet, man muss sie gelernt haben oder in der Doku suchen)
[/QUOTE]Genauso ist es mit gängigen Bildbearbeitungsprogrammen, d.h. es ist wenigstens rauszukriegen, wie man ein Bild zur Bearbeitung auswählt (bis dahin kommt man auch bei Darktable über "Importieren" an der gemeingängigen Stelle links oben) und wie man dann das Bild nach Bearbeitung zur weiteren Behandlung wieder abspeichert (und das ist schon mal nicht ersichtlich). Dann klickt man noch in irgend einer Kacke mit "Filmrollen" rum und das war's dann, was man im Guten mit Darktable machen kann.[/QUOTE]
Also beim Funktionsumfang setzt meine Kritik garnicht an. Der ist beeindruckend, insbesondere für ein OSS-Projekt.
Die Implementierung, die "User Interface Experience" (praktisch die Bedienbarkeit) und zuletzt der Workflow. Aber letzterer ist Geschmackssache.
Ganzen kann ich mich der Bewertung des Forenusers "andnet" nur lebhaft anschließen. Da ist ja RawTherapee noch Gold gegen.
RawTherapee stürzt bei mir ab, wenn man eine Datei öffnet. Seit Jahren schon. Unter Ubuntu, Fedora, Debian und Arch, jeweils 32 und 64 Bit.
Manchmal lief der nightly-built, aber da starb der Prozess dann wenn man irgendwohin im Fenster geklickt hat.
Das fand ich schade - denn es hat einen guten Eindruck gemacht
Das kann man wunderbar in (beliebige) Marketingbroschüren schreiben, ändert aber nichts an meiner Aussage oben.
Dass das Darktable-Team nicht entscheidend hinter den Adobe-Entwicklern liegt, wenn es um Know-How geht? Dass der Hauptunterschied in Kapazitäten und Fleissarbeit liegt?
Ach bitte. Meinst du das ernst?
Erkunde doch mal bei Gelegenheit die Versionsgeschichte von Lightroom und die von Darktable. Und danach vergleiche mal die Entwicklerteams von Adobe und Darktable.
Aber nochmal zu Darktable, ja das Programm erschließt sich nicht im ersten Moment in allen Funktionen selbsterklärend. Ich finde es aber gut, dass es Entwickler gibt, die Abseits vom Mainstream versuchen neue Wege in der Benutzerführung zu gehen.
Neue Wege zu gehen ist ja eine prima Sache, alles andere wäre Stillstand.
Wenn sich neue Wege dann wegen Akzeptanz durch die Nutzer durchsetzen - schön. Es gibt allerdings auch klare Fehlentscheidungen und Irrwege.
Und manchmal kann man den Grad des Verkackens sogar messen, oder wenigstens mit (oft Jahrzehnte alten!) Modellen aus der Psychologie erklären.
Warum Microsofts "METRO" auf Desktop-Computern nichts zu suchen hat, beispielsweise, kann dir jeder HCI/UIX Mensch detailiert erklären. Und das Scheitern vorhersagen.
Nach sehr kurzer Eingewöhnung stellte ich bei Darktable eine stringente Logik fest und ich kann damit angenehm arbeiten. Somit ist für mich das Ziel erreicht.
Respekt. Ich behaupte im Gegenzug, dass du zu einer Minderheit gehörst.