AW: E-620 AF-Fokuskorrektur
Die besten Testobjekte sind immer noch Menschen

Mittleren AF-Sensor wählen, auf ein Auge fokussieren und auslösen ohne zu verschwenken und ohne dass sich Motiv oder Kamera bewegen.
Danach die Bilder am Computer anschauen und prüfen, ob am anfokussierten Auge die größte Schärfe liegt. Falls die Ohren oder die Nase schärfer sind, liegt Backfokus bzw. Frontfokus vor.
Man sollte das mit Offenblende machen, bei gutem Licht, und man sollte viele Bilder machen, um zufällige Schwankungen auszuschließen. Je nach Brennweite reichen nach meiner Erfahrung 3m - 6m Abstand zum Motiv aus. Und man sollte ein geduldiges Opfer haben, was man dazu hernimmt

Am menschlichen Gesicht sieht man einfach am allerbesten den Schärfeverlauf, besser als bei Batterien oder Flaschen oder Mauern

Und nebenbei bekommt man dann vielleicht sogar das eine oder andere schöne Portrait heraus

Da muss man sich wirklich ein bisschen reinfuchsen, vor allem, wenn man dann anfängt zu korrigieren, muss man ja für jede Korrektur, die man im Menü vornimmt, wieder Testbilder machen, damit man ein Gefühl bekommt, um wieviel sich die Fokusebene verlagert, wenn man z.B. 2 Klicks dazu gibt. Am Anfang ist es sinnvoll, sich Notizen zu machen und systematisch vorzugehen.
Beim zweiten Objektiv ist man dann schon schneller, und meistens muss man wenig korrigieren, wenn überhaupt.
Nach meiner Erfahrung reicht es aus, den mittleren AF-Punkt zu justieren, und zwar jeweils bei den beiden extremsten Zoom-Stellungen. Du gibts ja im Menü die Korrekturwerte für WW und Tele ein, und die Kamera errechnet dann automatisch für die anderen Brenweiten die dazwischen liegenden Korrekturwerte. (AF-Korrekturwerte werden auch schon in der Info-Bildansicht in der Kamera mit angezeigt.)
Vorsicht übrigens bei extremen WW-Brennweiten wie z.B. 14mm. Weil dann natürlich extrem viel im Bild ist, kann man sich nie genau sicher sein, welche Stelle unter dem AF-Punkt liegt, da bei entsprechendem Abstand zum Motiv z.B. schon Nase UND Auge zusammen unter dem Fokuspunkt liegen. Man sollte also bei extremen WW-Brennweiten nicht zuviel Genauigkeit erwarten.
Und bei aller Rumprobiererei sollte man immer schauen, ob man nicht selbst Fehler bei der Bedienung der Kamera macht, bevor man alles der Kamera anlastet, denn es gibt z.B. Lichtsituationen, bei denen (fast) jede Kamera Probleme bekommt.
Mir persönlich hat die Fokuskorrektur jedenfalls sehr geholfen, insbesondere mein "Suppenzoom" Leica 14-150mm ist jetzt verdammt gut optimiert (mit unterschiedlichen Korrekturwerten an E620 und E30).
Danke an Olympus für diese tolle Kamerafunktion!
Gruß,
qm