AW: E-620 - RAW oder JPEG?
Meine Zielsetzung war und ist, Bilder aus der Kamera zu bekommen, bei denen einfach alles stimmt, die keiner weiteren Nachbearbeitung bedürfen - den RAW-Workflow möchte ich dabei, wo immer möglich, umgehen, da ich es hasse, längere Zeit vor dem PC zu sitzen.
Für wenige Wochen hatte ich auch mal ein Intermezzo mit der Canon EOS 450D. Mein Fazit: fertige ooC-JPEGs, die meinen Ansprüchen genügen würden sind - allmöglicher PictureStyles zum Trotz - nicht von Canon zu bekommen. Nur über den Raw-Workflow mit DPP gelangen ansehnliche Bilder. Schade.
Ganz anders ist es bei Nikon: ein früheres, immerhin einige Monate dauerndes Intermezzo mit der D80 bescherte mir ooC-JPEGs mit den ich sehr zufrieden sein konnte - ich hatte zumeist auf Nachbearbeitung verzichten können.
Im Grunde bin ich aber Olympus-Fan, daher jetzt zu den E-Modellen:
Bei meiner allerersten DSLR, der
E-500, habe ich noch sehr viel mit dem Rohmaterial gearbeitet, da es unter eher schlechteren Lichtverhältnissen oft einfach unmöglich war, ansehnliche Bilder aus der Kamera zu bekommen.
Die
E-410 brachte sehr viele Verbesserungen. Die JPEG-Engine ließ sich - vor allem bei dem Schärfe-Parameter - extrem parametrieren, so dass, wenn man nicht aufpasste, schon bei der unvergrößerten Betrachtung auf dem Kameradisplay völlig überschärfte Bilder haben konnte. Richtig eingestellt, machte die Kamera aber Bilder, die mich ob ihrer Detailschärfe und Farbigkeit ins Erstaunen versetzt haben. Außer für (Pseudo-)HDR-Spielchen habe ich eigentlich keinen Rawkonverter mehr bemühen müssen.
Drei ooC-Beispiele sind in Originalgröße hier verfügbar (das dritte Bild ist ein Beispiel für übertriebene Schärfung):
http://oly-e.de/alben/showpic.php4?album=e410&type=original&photo=e410_4921d68c68
http://oly-e.de/alben/showpic.php4?album=e410&type=original&photo=e410_4924fe6522
http://oly-e.de/alben/showpic.php4?album=e410&type=original&photo=e410_4924f74c35
Die
E-420 brachte in meinen Augen nochmals eine leichte Steigerung. Durch falsche Parametrierung ist es nicht mehr möglich, die Bilder zu "versauen" - die möglichen Anpassungen bewegen sich in einem schmalen, vernünftigen Rahmen. Ob Vivid oder Natural, die Schärfe habe ich meist auf "0", den Kontrast stehts auf "-2". Die Sättigung stelle ich - je nach Erfordernis - in Natural auf "0" bis "+2", in Vivid auf "0" bis "+1".
Der größte Vorteil der E-420 gegenüber der E-410 liegt in der Auto-Gradation, welche ich durchaus oft aktiviert habe. Natürlich sollte man, wenn man schwarze Tiefen benötigt, etwa bei Gegenlicht-Vignetten oder Makro-Bildern mit schattigem Hintergrund, unbedingt daran denken, die Gradation auf "normal" zurückzustellen, sonst gibt es unschönes Rauschen.
Vier ooC-Beispiele sind in Originalgröße hier verfügbar:
http://oly-e.de/alben/showpic.php4?album=e420&type=original&photo=e420_4aa7f4d525
http://oly-e.de/alben/showpic.php4?album=e420&type=original&photo=e420_4aa7eebf79
http://oly-e.de/alben/showpic.php4?album=e420&type=original&photo=e420_4a9ae6c548
http://oly-e.de/alben/showpic.php4?album=e420&type=original&photo=e420_4a9ae3c324
Wie in dem
Testbericht auf dpreview.com zu lesen, verwendet die
E-620 eine besondere Tonwertkurve, welche die Schatten von vornherein aufhellt. Hiermit rückt die E-620 an die Spitze der konkurrierenden Kameramodelle, was den
nutzbaren DR-Umfang von 9,2 Lichtwerten bei ISO 200 betrifft (die Canon EOS 500D erlaubt hier nur 8,5 EV).

Somit kann es gut sein, dass Auto-Gradation hier zu viel des Guten bewirkt.
Ich würde jederzeit wieder ein E-420 DZ-Kit kaufen ... aber sicherlich auch eine E-620.